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Einladungswettbewerb | 05/2012

Ev. Freizeit- und Tagungsstätte "Haus Meedland"

Gesamtensemble Haus Meedland

Gesamtensemble Haus Meedland

Anerkennung

Klaus Block Architekt BDA

Architektur

Erläuterungstext

Die Einheit in der Vielfalt
Der Entwurf für die Neuordnung des Ensembles “Haus Meedland“ schafft ein neues Zentrum, das die übrigen Gebäude einbindet und miteinander vernetzt, gleichzeitig durch seine Positionierung aber genügend Abstand und Raum schafft, um die Eigenständigkeit der einzelnen Häuser und der dazugehörigen Außenräume in ihrer Identität, Maßstäblichkeit und Funktionalität zu stärken.

Den neuen Mittelpunk des Ensembles bildet das Empfangsgebäude. Es liegt nach Süden orientiert an der nördlichen Grundstückgrenze vor dem Löschteich, öffnet sich zum Außenraum und ist von allen übrigen Gebäuden gut sichtbar. Das Empfangsgebäude ist als Hofhaus konzipiert. Es besitzt einen großzügigen Eingangsraum mit Empfangstresen und abgegrenzter, gemütlicher Kaminecke. Neben dem Eingangsbereich an der westlichen Ecke liegt das Büro mit Blick über die gesamte Anlage und den Innenraum des Empfanggebäudes. Gegenüberliegend beginnt die Raumflucht der über Eck organisierten zweigeschossigen – auch teilbaren –Speiseräume, die sich sowohl zum Hof, als auch in den Freiraum über eine Terrasse orientieren. Im nördlichen Teil des Gebäudes befindet sich die Küche mit Anlieferung über den Vogtpad und Verbindung zum Personalgebäude. Der Innenhof verbindet die angrenzenden Räume und kann – witterungsabhängig – diesen zugeschaltet werden.
Vom Eingangsbereich erreicht man über eine Treppe die Galerie. Dort befinden sich ein zusätzlicher Speiseraum und der Kreativraum.

Durch die Reduzierung der Baumasse des Haus Mose im Norden (teilweise kompensiert durch dessen Erweiterung nach Süden) entsteht ein wertvoller Freiraum, der die zurzeit getrennten Außenräume zu einer Einheit verbindet.
Die Gestaltung im westlichen Teil – der „Stille Hof“ – mit dem Verweis auf die ehemalige Lagersituation bleibt erhalten und erhält dadurch eine besondere Bedeutung - bezogen auf die Erinnerungsarbeit und das Gedenken und bezogen auf die besondere Art einer Erinnerungskultur.
Der neue großzügige Platz – das Forum – vor dem Eingangsbereich des Empfangsgebäudes vermittelt zwischen dem Stillen Hof und der Außenanlage vor dem Spielhaus, wo Spielplatz, Bolzflächen und Sandkasten positioniert sind. Der nördliche Teil um das Haus Noah ist als eher ruhiger, kontemplativer Freiraum nutzbar.

An der äußeren östlichen Ecke des Grundstücks steht das neue Bettenhaus. Es zeigt sich als Eckstein, - als Solitär. Durch den winkelförmigen Grundriss entstehen zwei separierbare Gebäudeteile, so dass jeweils 2 Gruppen a 40 Personen einen eigenständigen Bereich nutzen können. In jedem Geschoss gibt es einen nach Süden orientierten Gemeinschaftsraum mit Teeküche. Im Dachgeschoß gibt es zusätzlich zu den 40 Zimmern eine größere Wohnung, die gegebenenfalls auch als Gemeinschaftsraum genutzt werden kann. Auch ein Saunabereich mit Ruheraum befindet sich im Dachgeschoss. Die Zimmer im Erdgeschoss öffnen sich zu einer vorgelagerten Terrasse, im darüber liegenden Dachgeschoss besitzen sie eine als Gaube auskragende Loggia. Die Räume können variabel – auch als Dreibettzimmer – möbliert werden. Alle Zimmer haben einen angegliederten (nicht eingestellten) Nassraum.

Das ehemalige Haupthaus (Haus Mose) zeichnete sich vor allem durch seine üppige, an dieser Stelle maßstabssprengende Kubatur aus. Mit der Reduzierung der Baumasse im Norden, der Verlegung des Heizungsraumes und der Erweiterung nach Süden ist eine nicht unerhebliche ökonomische Anstrengung verbunden, die aber durch den räumlichen Zugewinn, durch die entstehende Übersichtlichkeit und Großzügigkeit und dem damit verbundenen Zuwachs an Aufenthaltsqualität, mehr als aufgewogen wird.

Die Konstruktion der Neubauten ist in Mischbauweise geplant. Fundamente, Bodenplatten und Treppen (als Fertigteile) aus Stahlbeton, Giebelwände in Sichtmauerwerk als Vorsatzschale und die Primärstruktur (Außen- Innenwände) in Holztafelbauweise, d.h. vorgefertigte Elemente, fertig ausgeblasen, als sichtbare Innenbekleidung eine Dreischichtplatte. Und die Decken aus Brettstapelelementen. So wird CO2 neutral, mit bestem ökologischem Fußabdruck nicht nur Passivhausstandard erreicht, nicht nur den begrenzten Bauzeiten und den eingeschränkten örtlichen Baukapazitäten Rechnung getragen, sondern vor Allem durch den Holzwerkstoff eine angenehme warme Innenraumatmosphäre generiert. Die Fassade des Empfanghauses ist als verglaste Pfosten-Riegelkonstruktion aus Holz mit hohem Öffnungsanteil und vorgesetzten, verschiebbaren Sonnenschutzelementen geplant. Die Barrierefreiheit und die rollstuhlgerechte Erschließung sind in allen Gebäuden durch Aufzüge gegeben.
Bestand

Bestand

Bauphase 1

Bauphase 1

Bauphase 2

Bauphase 2

Bauphase 3

Bauphase 3

Perspektive Hofhaus

Perspektive Hofhaus

Perspektiver Gästehaus

Perspektiver Gästehaus

Ansicht, Schnitt Gästehaus

Ansicht, Schnitt Gästehaus