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Konzeptentwicklungsverfahren | 02/2009

Konzeptentwicklungsverfahren Hohenschwangau "Alpenrose"

2. Preis

Architekten Claus + Forster PartGmbB

Architektur

Erläuterungstext

Gestaltung, Baukörper, Fassaden

Um den historischen Gebäuden den Vortritt zu lassen, wird der neue Baukörper auf dem arkadenartigen Eingangsgebäude gegenüber der bestehenden Attika zurückgesetzt. Dies erlaubt die wünschenswerte Höhe (Innenraum), ohne optisch problematische Verschneidungen, vor allem mit dem ortsseitigen Altbau.
Großer Wert wird auf ein ortstypisches Fassadenmaterial und die Dachaufsicht als 5. Fassade gelegt. Deshalb bekleidet der Naturstein (Fels) auch die differenzierten Dachflächen. Durch die Dachgeometrie entstehen überraschende formale Bezüge zum Formenrepertoire von Schlössern und Burgen (Zinnen). Die Steinoberfläche ist differenziert (glatt, bruchrau, fugenversetzt) gedacht.
Der neue steinerne Baukörper setzt sich von den anschließenden Altbauten durch eine waagrecht und senkrecht verlaufende, auch materiell differenzierte „Fuge“, ab. Aus der Perspektive des Betrachters im Vorfeld des Eingangs wird die waagrechte Fassadenfuge oberhalb der historischen Attika als Träger von ausstellungs- und ortsrelevanten Symbolen wahrgenommen (Königskrone, Schwäne, Abbildung von Neuschwanstein).

Auf der „Rückseite“ überzieht das steinerne Fassadenmaterial, durch eine dünne Fuge und eventuell mit einer unterschiedlichen Oberflächenbehandlung abgesetzt, auch die kleinen Flächen des erdgeschossigen Altbaus.

Der schmale Treppen- und Liftbaukörper umfängt das historische Palmenhaus und bindet es damit besser in das Gesamtensemble ein.



Funktionen, Erschließung, Führungslinie

Eine Treppe mit Lift im Neubau ermöglicht eine klare Wegeführung im Gebäude und umgeht problematische Höhendifferenzen im 1. OG. Damit ist der seeseitige Altbau funktional eindeutig definiert (Cafe, Restaurant) und es gibt keine Überschneidungen der Erschließungsbereiche. Das Restaurant im OG kann, falls erwünscht, zusätzlich angebunden werden
.
Die neue Treppenanlage erschließt sich dem eintretenden Besucher visuell unmittelbar und folgt der Topografie des Geländes. Am höchsten Punkt werden Blickbeziehungen zum Alpsee und Schloss Neuschwanstein inszeniert. Über eine Galerie mit der Möglichkeit einführende Informationen zur Ausstellung anzubieten, führt der Weg in den neuen hallenartigen Museumsraum im 1. OG. Dieser ist räumlich neutral und vielseitig für unterschiedliche Ausstellungskonzepte nutzbar. Die ca. 2,40 m hohe zurückgesetzte Fassadenzone zur Terrasse kann je nach funktionalen Vorstellungen geöffnet werden oder auch komplett geschlossen sein. Auf der Terrasse bietet sich ein faszinierender Blick auf die Schlossanlage Hohenschwangau.

Ergänzende Räume zum Eingangsfoyer und Museumsshop werden von außen nicht sichtbar in den rückwärtig anschließenden Hang geschoben.