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Kooperatives Verfahren | 12/2017

Neubau Kreuzfahrtterminal LP 28, Ostseekai

Perspektive

Perspektive

1. Preis

eins:eins Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Der neue Kreuzfahrtterminal wird zusammen mit dem bestehenden Terminalgebäude als Teil eines Ensembles begriffen. Das Gebäude wird zum Abbild der Bewegungen, indem die gerundete Gebäudeform die Linienführungen der Besucherströme und der Gangways aufnimmt und sie als integrale Bestandteile in die Architektur einbindet. Einzelne Teilfunktionen und Elemente des Gebäudes werden in einer Gebäudesprache homogenisiert.

Städtebauliche Einbindung und Verkehrsströme
Die vorgegebene Gebäudekubatur und die Lage der Gebäudeaußenkanten werden grundsätzlich beibehalten. Der Bestandsbau und der Neubau spannen V-förmig einen Empfangsplatz zur Stadt für die ankommenden Besucher auf. Ein Fußgängerstreifen leitet die Besucher über den Parkplatz direkt auf die Freitreppe zur öffentlichen Terrasse. Wir regen an, die Parkplatzanordnung und die zugehörige Linierung gestalterisch zu überarbeiten, da die Fläche vom gegenüberliegenden Park von oben einsehbar ist, und als Teil des zu gestaltenden öffentlichen Raumes begriffen werden sollte. Die Verkehrsführung auf dem Parkplatz kann weiterhin nach logistischen Erfordernissen organisiert werden.

Raumaufteilung und Besucherströme Erdgeschoss
Die Organisation der Besucherströme im Erdgeschoss bleibt entsprechend der Vorgaben grundsätzlich unverändert. Insbesondere die Position der Rolltreppe, der Gepäckannahme und der X-Ray Crew bleibt unverändert. Der Sanitärkern wird um eine Treppenbreite nach innen verschoben. Auf diese Weise entsteht ein überdachter Vorplatz unter dem auskragenden Obergeschoss. Der Verbindungsgang zwischen Bestandsbau und Neubau verläuft nun entlang der Seefahrerlounge. Der bis dahin gefangene Innenhof kann dadurch entfallen.

Raumaufteilung und Besucherströme Obergeschoss
Im Obergeschoss wird durch den verschobenen Sanitärkern ein durchgängiger Weg vom Bestandsbau zur Gangway entlang der Fassade hergestellt. Die Besucherströme können dadurch aus dem einem Terminal durch den neuen Terminal geführt werden, ohne den dortigen Betrieb zu kreuzen. Die Lage des Check-In-Counters wird um 90 Grad gedreht, bleibt aber organisatorisch unverändert. Das Zoll-Büro wird direkt neben die Zollkontrolle verlegt. Die Positionen des Handgepäck-X-Rays, der Zollkontrolle und des Kiosks bleibt unverändert. Oberlichter im Dach akzentuieren die Tageslichtführung im Raum. Die öffentliche Terrasse wird über eine großzügige Freitreppe erreicht, die zu circa einem Drittel überdacht ist.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury lobt die konsequente Umsetzung der Grundidee, mit der für die verschiedenen Bereiche jeweils angemessene Gestaltungslösungen gefunden werden können. Zudem lobt die Jury die ausgezeichnete Lösung der Verbindung beider Terminals. Die Grundrissorganisation bleibt einfach und ist dabei funktional ausgezeichnet. Lediglich der Kiosk ist von der Passagier-Dachterrasse nicht erreichbar. Bereits bei der Vorstellung wird die mangelnde Transparenz des Eingangsbereichs hinterfragt, die nach Auskunft der Verfasser aber nicht so intendiert ist. Auch erscheint die lichte Höhe über dem Antritt der Freitreppe zu überprüfen. Beides wäre nach Auffassung der Jury ohne Verwässerung der gestalterischen Idee problemlos zu ändern.
Als sehr reizvollen Ansatz empfindet die Jury die Idee der dreieckigen Oberlichter im Dach, die sowohl eine gute Belichtung des Obergeschosses wie auch eine attraktive Dachlandschaft ergibt, in der dargestellten Form innen allerdings eine Unterdecke erfordert.
Fazit der Jury: Insgesamt erscheint die Arbeit im Vergleich entwurflich mutiger und raffinierter – das Alte wird nicht bloßgestellt, sondern durch die Ergänzung mit veredelt.
Lageplan

Lageplan

Ensemble Neubau - Bestand

Ensemble Neubau - Bestand

Perspektive

Perspektive

Perspektive Dachterrasse

Perspektive Dachterrasse

Perspektive

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Innenraum 1. OG

Innenraum 1. OG

Perspektive Dachterrasse

Perspektive Dachterrasse

Ansichtsauschnitt

Ansichtsauschnitt