Award / Auszeichnung | 03/2020
Die schönsten Restaurants & Bars 2020
©Antje Hanebeck
Die Durchreiche zur Küche kann bei Bedarf als zweite Bar genutzt werden
KARL
DE-84503 Altötting, Kapuzinerstraße 3
ERSTER PREIS / KATEGORIE BAR
Architektur
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Tourismus, Gastronomie
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 05/2016
Fertigstellung: 06/2017
Projektbeschreibung
Es galt ein Lokal zu schaffen, das gleichzeitig als Tagescafé, Bistro und Bar funktioniert und die anspruchsvollen historischen Gegebenheiten, bestehend aus Gewölben, Nischen, langen Fluren und einem offenen Innenhof zu einer Einheit zu formen. Der Innenhof wurde überdacht, alle Eingriffe und Ergänzungen sind sichtbar, der Bestand herausgearbeitet und von störenden Elementen befreit. Die neuen Materialien wie Stahl, Beton und Holz kommen unverfälscht und pur zum Einsatz.
Ein neuer großer Durchbruch markiert das Eingangsportal, für das ein Bestandsfenster sichtbar mit alten Ziegeln verschlossen wurde. Schwarzer Stahl klappt als Laibungselement heraus, die Griffstange und der Rost aus Messing setzen Akzente.
Der schwarz glänzende Sichtestrich fließt durch alle Räumlichkeiten und verbindet diese miteinander. Das behutsam herausgearbeitete Gewölbe hüllt mit seinem rötlichen Ton den gesamten Raum in eine warme Atmosphäre. Die seitlichen Glasöffnungen lassen das Licht in den Sitz- und Thekenbereich einfallen. Die Ebene des Bodens läuft optisch in den spiegelnden massiven Stahlblock der Theke hinein.
Seitliche Glasöffnungen lassen das Licht in den Sitz- und Thekenbereich einfallen. Die Sitzzone bilden Sitzbankgarnituren, Lounger in den Fensternischen und kleine Kaffeetische mit Stühlen. Die Stahl-Glas-Konstruktion im Innenhof lastet auf den massiven Bestandswänden. Eichentheken an den Wänden dienen als puristische Aufenthaltszone und ein starkes Rohstahlblech läuft als Geländerwange an der Stahlbetontreppe entlang. Zwei abgehängte, schwarze Baustahlmatten schaffen eine zweite Ebene im Raum und dienen als Rankhilfe für einen begrünten Horizont. Die losen Tische und Stühle ermöglichen unterschiedliche Nutzungen.
Im KARL sollen zu unterschiedlichen Tag- und Nachtzeiten die Gäste auf ihre Kosten kommen: Sei es zu einem Kaffee am späten Nachmittag, zum Fußballschauen mit Freunden oder einem lässigen Cocktailabend – mit großem Hunger oder kleinem Durst. Dafür sind unterschiedliche Zonen geschaffen worden im vorderen Gewölbe und im überdachten Innenhof. Beide Bereiche bieten erhöhte Sitz- bzw. Stehbereiche an der Theke, Sofaplätze mit kleinen Beistelltischen und flexible Sitzgruppen.
Die Kontraste und Facetten des KARL findet man in Oberfläche und Farbigkeit seiner alten und neuen Materialien. Stahlbetonwände wurden unter ihrer Putzschicht freigelegt und bröckelnde Tuffsteinwände fixiert. KARL setzt neue Maßstäbe was innovative und moderne Gastronomie definiert, ohne das Alte zu ignorieren oder gar zu vergessen.
Beurteilung durch das Preisgericht
©Antje Hanebeck
Tuffsteinwände sorgen einen besonderen Raumeindruck
©Antje Hanebeck
Auf den massiven Bestandswänden lastet die Stahl-Glas-Konstruktion der Innenhofüberdachung
©Antje Hanebeck
Besondere Leuchten inszenieren den Tuffstein
©Antje Hanebeck
Spiegelnde Flächen schaffen einen faszinierenden Raumeindruck
©Antje Hanebeck
Freigelegte Gewölbe und Wandoberflächen
©Antje Hanebeck
An den tiefen Fensternischen entstehen schöne Orte zum Verweilen
©Antje Hanebeck
Die vielfältige Möblierung schafft abwechslungsreiche Sitzzonen
©Antje Hanebeck
Die Fenster ziehen den Blick in der engen Gasse auf sich
©Antje Hanebeck
Ein durchgesteckter Kubus führt den Besucher ins Innere der Bar
©Antje Hanebeck
Loungebereich in der Fensternische
©Antje Hanebeck
Die Öffnung zum glasüberdachten Innenhof passt sich in ihrem schlichten Schwarz der Eingangstür an
©studio lot
Der längliche Gewölberaum verjüngt sich zu einem Tunnel, bevor man zwei weitere kleine Sitzbereiche und den Innenhof erreicht
©studio lot
Verschiedene Raumhöhen schaffen Zonen von unterschiedlicher Privatheit