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Offener Wettbewerb | 11/2022

Neubau Hofgartencafé in Innsbruck (AT)

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Architekt Bastian Helfer

Architektur

Ingenieurbüro Gianluca Cordani

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das gestalterische Grundprinzip des Projektes ist ein eingeschossiger T-förmiger Baukörper, der sich entlang der Nord-Süd-gerichteten Hofgartenmauer in die Parklandschaft einbettet. Ein schlichtgehaltener Baukörper wird durch ein bewusst eigenständig formuliertes Walmdachelement zu einer gesamthaften Skulptur im Park überformt. Das Gebäude hebt sich um die Höhe von 4 Trittstufen vom natürlichen Boden ab und schafft damit klare Zonierungen zwischen Gebäude und Landschaft. Während die für den Betrieb notwendigen Funktionsräume im östlichen Gebäudeteil parallel zur Hofgartenmauer in nord-süd-Richtung angeordnet sind, fügt sich der ost-west-gerichtete Gastraum behutsam in den mit großen Bäumen umgebenen Freibereich im Park. In westlicher Richtung vorgelagert, schiebt sich der Gastgarten in die Parklandschaft. Die Haupterschließung erfolgt von Süden her kommend über einen Windfang in den Restaurant- und Barbereich des neuen Hofgartencafés.
Ein sehr offen wirkender und visuell den umgebenden Landschaftsraum einbindender Gastbereich lässt sehr hohe Aufenthaltsqualitäten erwarten. Verstärkt werden diese Raumqualitäten durch die, sich in der Mitte des Walmdaches nach oben hin öffnende, Dachform, die den Gastraum damit noch großzügiger und offener wirken lässt. Durch eine rechteckige Öffnung im Dach gelangt Tageslicht in den darunterliegenden Gastraum. Mit einer äußerst klaren und überzeugenden Gliederung des Grundrisses gelingt es den Planverfasser*innen funktionalen Abläufen und atmosphärischen Ansprüchen gleichzeitig gerecht zu werden. Die Beziehung zwischen Innen und Außen, zwischen gebautem Raum und Naturraum lässt attraktive Genuss- und Arbeitsräume erwarten. Während im Erdgeschoß die für den Gastbetrieb notwendigen Funktionen wie Gasträume, Küche und ergänzende Funktionen verortet sind, liegen Technik, Lager und Sozialraum im Untergeschoß. Der Sozialraum wird über einen Lichthof von oben mit Tageslicht versorgt. Die Anlieferung erfolgt durch eine Verbindung im Untergeschoß hin zur Tiefgarage des MCI. Als noch entwicklungsfähig bewertet, wird die vom MCI durch den Park führende Wegeführung zum Café beim Abendbetrieb. Die notwendige Abgrenzung zum umgebenden Park wird seitens der Jury als nicht ausreichend gesehen.

Insgesamt gelingt es dem Projekt mit überzeugender gestalterischer Haltung eine eigenständige Position im aktuellen Architekturdiskurs zu erzeugen.

Die signifikante Dachform wäre bei einer Realisierung grundsätzlich zu halten, die Semantik der vorgeschlagenen Form aber zu hinterfragen, auch für den langen und engen Zwischenraumes zur Hofgartenmauer wäre eine sinnliche angemessene Gestaltung noch zu finden.