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Einladungswettbewerb | 04/2011

Neubau des Hotels Überseetor in Bremen

Stadtgrundkarte - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Stadtgrundkarte - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

2. Preis

Thomas Hinsche

Architektur

WWP Architekten Braun + Folkens Partnerschaft mbB

Architektur

Erläuterungstext

Entwurfsgedanken
Das Wettbewerbsgrundstück ist an zwei Seiten durch die Nachbarbebauung eingefasst. Der Entwurf setzt das Gebäude als Solitär an die gegenüberliegende Grundstücksecke auf Grund von folgenden Überlegungen.
Der Winkel:
Die direkt angrenzende Bebauung umschreibt einen Winkel und rahmt somit das neue Gebäude ein. Ebenfalls der so entstandene Hof umschreibt diese Form und wird als Winkelhof bezeichnet. In der jetzigen Situation dient er der Erschließung und Versorgung. Diese Funktion muss bestehen bleiben und wird nur durch die neue Anforderung erweitert. Die dem Winkelhof zugewandte Gebäudekante nimmt diese Vorgabe auf, wird ebenso als Winkel ausgeformt und lässt Platz für eine sinnvolle Aufteilung der Fahrwege und notwendigen Einstellplätze für die Pkws. Entsprechende Begrünung und Beleuchtung sorgen für die Attraktivität. Dem inneren Winkel wird ein zweiter Winkel dazugestellt. Nicht nur um eine dynamische und spannende Beziehung dieser beiden Baukörper zueinander zu schaffen, dreht sich dieser raus und verlässt die gedachte Achse des Nachbargebäudes an der Straßenachse „An der Waller Gemeinheit“, vielmehr soll sich das Gebäude ganz bewusst dieser Achse lösen und sich nicht der unterschiedlichen Bebauung unterordnen sondern herausbrechen und sich den Parkanlagen zuwenden. Die kurze Seite des äußeren Winkels fügt sich der Baugrenze entlang der Straße „Überseetor“. Am Kopf dieses Winkels befindet sich der Eingang des Hotels, denn hier ist die Erschließung des Grundstückes und die Fassade wendet sich den Gästen entgegen. Durch die Position des Gebäudes an der fast äußeren Grundstücksecke erreicht man außerdem eine ideale Fernwirkung. Bereits zu Beginn der Straße Überseetor lässt sich das Gebäude wahrnehmen. Die verbleibende Fläche des Grundstückes ist bewusst ausgespart, um hier in optimaler Südwestausrichtung einen schönen Terrassenplatz für die Hotelgäste mit attraktiver Begrünung anzulegen. Anstatt einer strengen Einfriedung ist eine Bepflanzung mit Gräsern und einzelnen halbhohen Bäumen vorgesehen.
Die Materialien:
Die Vorgabe nach ökonomischer Architektur realisiert der Entwurf durch die Verwendung einer Verblenderfassade. Eine Putzfassade, beispielsweise ein Wärmedämmverbundsystem, wäre zwar günstiger herzustellen, jedoch sind die Wartungskosten gerade bei einem sieben geschossigen Bau nicht unerheblich und auf lange Sicht teurer. Aufgelockert wird die typische Verblenderfassade mit weiteren Elementen aus Sichtbeton. Dieses ist eine Anlehnung an alte Backsteinfassaden die mit Sandstein ergänzt wurden und sich in Bremen vielfach vorfinden lassen. Um das hohe Gebäude zu gliedern und um die Fenster zu gruppieren wird der Stein lagenweise versetzt. Die Fensterlaibungen werden mit Metall in Fensterfarbe ausgekleidet.
Das Hotel:
Das Hotel ist unter Kostenbewustsein konzipiert. Die Zimmergrößen liegen knapp über den Vorgaben des Gaststätten- und Hotelverbandes, bieten aber ausreichend Platz und die Bäder sind funktional ausgestattet. Die Doppelzimmer orientieren sich nach aussen, die Funktionsräume, die Erschließung und die wenigen Einzelzimmer in Richtung Winkelhof. Die Rezeption ist Empfangstresen, Frühstücksbüffet und abendliche Bar in einem. Dadurch kann hier mit wenig Personal auf kleinem Raum den Hotelbetrieb gewährleistet werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einem winkelförmigen siebengeschossigen Gebäudekörper wird die Ecklage des Grundstückes markiert und besetzt. Dieses Motiv nimmt wenig Bezug zur angrenzenden Umgebung auf. Die Größe der Öffnung zwischen Künstlerbedarfsmarkt und geplanten Neubau überzeugt nicht. Die gewählte Lage des Hotelzugangs ist für motorisierte Besucher funktional schlüssig, eine Anordnung auf der Grundstücksecke ist aus Sicht der Jury aber insgesamt zu bevorzugen, da diese eine bessere Auffindbarkeit sicherstellt. Die innere Zuordnung von Eingangsbereich, Frühstücksraum und Erschließung der Obergeschosse ist im Erdgeschoss gut gelöst. Die Anordnung der Flure im Obergeschoss ist dagegen unglücklich, hier wird eine Orientierung für Gäste erschwert. Die Zimmerzuschnitte sind gut gelöst, dies gilt sowohl für die Zimmer mit größerem Zuschnitt, als auch für die Regelzimmer. Das äußere Erscheinungsbild überzeugt die Jury nur in Teilen, Materialwahl und Fensteranordnung könnten Spannungsreicher sein.
Perspektive Neubau Hotel Überseetor in Bremen - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Perspektive Neubau Hotel Überseetor in Bremen - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Lageplan - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Lageplan - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Ansichten + Schnitt - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Ansichten + Schnitt - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Erdgeschoss - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Erdgeschoss - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Obergeschosse - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Obergeschosse - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Perspektive - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz

Perspektive - Architekten Wedemeyer Wilken Partner - 2. Platz