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Mehrfachbeauftragung | 01/2012

Qualifizierungsverfahren Querung Kampstraße

1. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

Schaller Architekten Stadtplaner BDA

Architektur

Kress & Adams Lichtplanung

Lichtplanung

Erläuterungstext

Stadtraum

Es muss wirklich deutlich werden, dass die Kampstraße nicht einfach die Fortsetzung des Einkaufszentrums bis zur Hindenburgstraße ist, sondern eine eigenständige öffentliche „Querung“ durch das Zentrum zur Anbindung der Innenstadt an den neuen Stadtteil auf dem Steinmüllergelände. Wichtig ist deshalb aus unserer Sicht, dass der obere Abschnitt Kampstraße von der Hindenburgstraße bis zur Bahnunterführung eigenes Gewicht und eine spezifische räumliche Qualität erhält. Wir weiten ihn deshalb auf, öffnen die Gebäudefluchten ohne Versatz zum Steinmüllergelände und der Bergkulisse im Hintergrund, schaffen dadurch einen Platz, der mehr ist als reiner Transitraum: innehalten an der höchsten Stelle, sich orientieren, vor- und zurückblicken bevor man unter die Bahn abtaucht. Der schlanke Steg in Verlängerung des Weges vom Bahnhof unterstreicht, dass es sich dabei nicht um ein „Dead End“ handelt, auf dem man auskommt, sondern einen in sich geschlossenen Platzraum, den man umrunden und dabei alle Ladenfronten erreichen kann.
Inmitten dieses Raumes öffnet sich der Abstieg. Er öffnet sich als „Trichter“ nicht als Schacht. Die Seitenwände sind geneigt, der Abgang weitet sich mit dem Abstieg von 3,60 m am Treppenantritt bis auf 10 m an der Sohle (inklusiv Vorraum Aufzug: 12m). Darüber erhebt sich ein durchsichtiges Dach, das als fragile und organische Struktur aus dem Trichter empor wächst.


Der Weg

Die Querung will erkannt werden: Anfang, Verlauf durch die Steinmüller-Galerie und Ende. An der Hindenburgstraße überschreitet der Belag aus der Kampstraße die Straßenflucht und endet in einem in den Belag eingelassenen Gusseisen- Element (Durchmesser 4m), das der Stirnfront eines Steinmüller-Dampfkessels nachgebildet ist und aus dessen Öffnungen für die Rohrdurchführungen hinterleuchtete Acrylglasröhren aufsteigen. Korrespondierend findet sich dasselbe Element am Austritt aus der Steinmüller-Galerie in den neuen Stadtteil, nur dass diesmal über eingebaute Spiegelelemente der Blick in scheinbar unendliche hinterleuchtete Tiefe geht.

Der Weg führt durch begleitende Fronten, die privaten Gestaltungsvorstellungen unterliegen, die noch weitgehend offen sind, vermutlich auch noch Veränderungen erfahren werden, und deshalb kaum Ansatz für ein nachhaltiges Gestaltungskonzept sein können.
Bleiben also der Boden, die Wände von Abstieg und Bahnunterführung und der „Luftraum“ als oberer Abschluss.

Der Boden und die „Trichterwände“ müssen unserer Vorstellung nach im Material eine Einheit bilden (der Platz öffnet sich). Wir schlagen Beton vor, glatt und ohne Struktur für Wände und Anschlussbereiche, fein strukturiert als „Teppich“ (Läufer) den ganzen Weg entlang ausgerollt. Den Luftraum gliedern Unterführung und Überbrückungen. Der Fugenschnitt des Bodens übernimmt deren Begrenzungslinien und führt sie fort. Dazu korrespondiert im Luftraum die Linienführung der ¬Allgemeinbeleuchtung. Zusammen mit den hinterleuchteten Glasflächen der Überbrückungen geben die schwebenden Leuchtstoff-Röhren und der Fugenschnitt des Belags Boden und Decke dem Straßenraum Rhythmus und einheitliche Struktur.

Das Mobiliar – und dazu zählen neben den klassischen Bänken, Abfallbehältern, Pflanzkübeln auch Rolltreppen, Aufzug, und Geländer – ist aus den Materialien Edelstahl und Glas. Mobile Elemente sind filigran, reduziert, minimiert, bilden Inseln auf dem strukturierten Teppich/Läufer. Auf Pflanzungen und andere fixe Strukturen wird angesichts der zu erwartenden Vielfalt und Fülle der Reize aus der flankierenden kommerziellen Nutzung zugunsten eines sich davon ruhig absetzenden Erscheinungsbildes des öffentlichen Raumes verzichtet.
Beleuchtungskonzept, Kress & Adams Atelier für Tages- und Kunstlichtplanung

Beleuchtungskonzept, Kress & Adams Atelier für Tages- und Kunstlichtplanung

Querschnitt

Querschnitt

Längsschnitt

Längsschnitt