Einladungswettbewerb | 07/2012
Ennssteg Steyr Altstadt
Ansicht Nord 1.200
2. Preis
Preisgeld: 7.000 EUR
terrain: loenhart&mayr architekten und landschaftsarchitekten
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Marco Krechel, Pierre Gisquet, Anne Carina Völkel, Swen Neubauer
Erläuterungstext
Ennssteg Steyr-Altstadt
Verbindung zwischen steinernen Altstadt und naturräumlichem Steilhang
Vis-à-vis der Altstadt – Stadtlandschaft am Fluss
Die stadtlandschaftliche Charakteristik der Altstadt von Steyr wird im Bereich des Rathauses durch einen Gegensatz geprägt. Denn vis-à-vis der steinernen Altstadt findet sich der landschaftlich–naturräumlich geprägte Steilhang der Enns mit kulissenartigem naturnahem Bewuchs.
Das vorliegende Projekt erhebt diesen stadträumlichen Gegensatz Stadt -
Naturraum als städtebauliche Charakteristik des Ortes zur gestalterischen Grundlage.
Die Parkgarage – integriert in den landschaftlichen Steilhang
Die Parkgarage entlang des Ennsufers soll keine „künstlich-städtisch“ anmutende Fassade erhalten. Vielmehr soll die „naturräumliche Anmutung“ die Einbindung in den Landschaftsraum gewährleisten. Zu diesem Zweck soll eine flussseitige Fassade umgesetzt werden, die sich an den Konglomerat-Steilhängen orientiert, welche regional an der Steyr und der Enns zu finden sind.
In Analogie zu Konglomerat-Sediment Steilufern (siehe Bildbeispiel) wird eine Fassade aus Stampfbeton entwickelt, welche die Sedimentschichtung der örtlichen Kalkschotter zum Ausdruck bringt. Mit dieser Bezugnahme zur regionalen Geologie können auch die lüftungstechnischen Querschnitte in die Fassade als schmales Band integriert werden.
So wird ein geschlossenes und naturnahes Erscheinungsbild der Fassade erzeugt. Die meandrierende Tektonik der Fassade löst damit die Widersprüche von maximaler natürlicher Belüftung von 630m2 bei minimaler Lichtemission des Naturraums des Steilhangs.
Ein Landschaftsraum mit Klettergarten – für Pflanzen und Menschen
Die neue Hangfassade läuft bodennah bis an die bestehende Hangtopografie und kann so auch die Funktion einer Kletterhilfe für Pflanzen und Kletterfreunde gleichermaßen übernehmen. So kann vom neuen Uferweg unterhalb des „künstlichen Steilhangs“ künftig die Vielheit der regionalen, bzw. mitteleuropäischen Kletterpflanzen erlebt werden. Dadurch ergibt sich eine im Erlebniswert stadträumliche Aufwertung der neuen Uferzone.
Von der Altstadt gesehen wird mit diesem Bewuchs an der Fassade und in Ergänzung mit der weiteren Bepflanzung entlang der Enns die natürliche Anmutung des Steilhangs sichergestellt.
Unter den Belangen des Denkmalschutzes - Fussläufige Anbindung an die Altstadt
Mit der fussläufigen Anbindung von Bahnhof – Parkgarage – Ennskai – Stadtplatz wird eine Lücke im Bewegungsgefüge der Stadt geschlossen. Am naturnahen Steilhang wird über die Anbindung der Parkgarage und Ennssteg auch der Paddlerweg neu erschlossen. Auf halber Höhe spannt sich von dort der neue Fussgängersteg bis zum Ennskai entlang der Altstadt.
Um die Belange des Denkmalschutzes einzubinden ist das Tragwerk des Stegs in „Hauptsteg“ und „Nebensteg“ gegliedert. Während der Hauptsteg die Enns von Parkgarage zu Ennskai überspannt und sich auf den Flussraum bezieht, verbindet der filigranere „Ast“ des Nebenstegs mit einem leichten Richtungswechsel den Fussweg mit dem historische Gefüge der Altstadt. Mit dieser Maßnahme erreicht der Fussgängersteg mit Zurückhaltung die flussseitige Fassade des Wickhoff-Hauses Stadtplatz 25.
Die Architektur des Ennsstegs - Holztragwerk und Konstruktionsprinzip
Mit dem traditionellen Material Holz wird für den neuen Fussgängersteg ein Material aufgegriffen, welches neben Eisen eine bedeutende Rolle in der Handelsgeschichte der Stadt gespielt hat.
Doch neben diesem Aspekt wird die Materialwahl Holz aufgrund der assoziativen Nähe zum landschaftlich - naturräumlich geprägten Steilhang der Enns abgeleitet. Mit Blick von der Altstadt verbindet sich das Material Holz mit dem dahinterliegenden natürlich geprägten Ufer. Der Holzsteg unterscheidet sich so von der steinernen und charakteristisch massiven Vedute der Altstadtsilhouette.
Mit einem flachen Bogenschwung verbindet das Tragwerk beide Ufer. In der Fernwirkung soll die flächige und reduzierte Grundform des Tragwerks die Einbindung des Stegs in das Stadtbild unterstützen. Aus der Nahesicht wird das Konstruktionsprinzip des Stapeltragwerks sichtbar und lässt die traditionsbezogene Bauweise und handwerkliche Feinheit erkennen.
Mit dem V-förmigen Tragwerkskörper werden diese konstruktiven Details der Brücke vom Ennskai und Paddlerweg aus der Nähe erlebbar gemacht.
Tragwerk
Das statische Konzept der Fussgängerbrücke ist als 2-feldrige Tragkonstruktion mit Aktivierung der sich aus der Form des Hauptfeldes ergebenden Bogentragwirkung konzipiert. Das Hauptfeld bzw. der ‘Hauptsteg’ besitzt eine Spannweite von ca. 82m, das zweite kürzere Feld, der ‘Nebensteg’, eine Spannweite von ca. 28m. Die Breite der Lauffläche beträgt ca. 3m. Die Brückenkonstruktion wird an der Parkgarage - unter Nutzung des Eigengewichts dieses Bauwerkes - eingespannt. Das Auflager am historischen Bestand wird ausserordentlich reduziert als Pendelstütze ausgeführt. Hierdurch kommt es zu keiner direkten konstruktiven Anbindung an die denkmalgeschützte historische Bausubstanz. Das Mittelauflager bzw. das Widerlager des Hauptbogens am Ennskai erfolgt im Bereich der Uferböschung.
Verbindung zwischen steinernen Altstadt und naturräumlichem Steilhang
Vis-à-vis der Altstadt – Stadtlandschaft am Fluss
Die stadtlandschaftliche Charakteristik der Altstadt von Steyr wird im Bereich des Rathauses durch einen Gegensatz geprägt. Denn vis-à-vis der steinernen Altstadt findet sich der landschaftlich–naturräumlich geprägte Steilhang der Enns mit kulissenartigem naturnahem Bewuchs.
Das vorliegende Projekt erhebt diesen stadträumlichen Gegensatz Stadt -
Naturraum als städtebauliche Charakteristik des Ortes zur gestalterischen Grundlage.
Die Parkgarage – integriert in den landschaftlichen Steilhang
Die Parkgarage entlang des Ennsufers soll keine „künstlich-städtisch“ anmutende Fassade erhalten. Vielmehr soll die „naturräumliche Anmutung“ die Einbindung in den Landschaftsraum gewährleisten. Zu diesem Zweck soll eine flussseitige Fassade umgesetzt werden, die sich an den Konglomerat-Steilhängen orientiert, welche regional an der Steyr und der Enns zu finden sind.
In Analogie zu Konglomerat-Sediment Steilufern (siehe Bildbeispiel) wird eine Fassade aus Stampfbeton entwickelt, welche die Sedimentschichtung der örtlichen Kalkschotter zum Ausdruck bringt. Mit dieser Bezugnahme zur regionalen Geologie können auch die lüftungstechnischen Querschnitte in die Fassade als schmales Band integriert werden.
So wird ein geschlossenes und naturnahes Erscheinungsbild der Fassade erzeugt. Die meandrierende Tektonik der Fassade löst damit die Widersprüche von maximaler natürlicher Belüftung von 630m2 bei minimaler Lichtemission des Naturraums des Steilhangs.
Ein Landschaftsraum mit Klettergarten – für Pflanzen und Menschen
Die neue Hangfassade läuft bodennah bis an die bestehende Hangtopografie und kann so auch die Funktion einer Kletterhilfe für Pflanzen und Kletterfreunde gleichermaßen übernehmen. So kann vom neuen Uferweg unterhalb des „künstlichen Steilhangs“ künftig die Vielheit der regionalen, bzw. mitteleuropäischen Kletterpflanzen erlebt werden. Dadurch ergibt sich eine im Erlebniswert stadträumliche Aufwertung der neuen Uferzone.
Von der Altstadt gesehen wird mit diesem Bewuchs an der Fassade und in Ergänzung mit der weiteren Bepflanzung entlang der Enns die natürliche Anmutung des Steilhangs sichergestellt.
Unter den Belangen des Denkmalschutzes - Fussläufige Anbindung an die Altstadt
Mit der fussläufigen Anbindung von Bahnhof – Parkgarage – Ennskai – Stadtplatz wird eine Lücke im Bewegungsgefüge der Stadt geschlossen. Am naturnahen Steilhang wird über die Anbindung der Parkgarage und Ennssteg auch der Paddlerweg neu erschlossen. Auf halber Höhe spannt sich von dort der neue Fussgängersteg bis zum Ennskai entlang der Altstadt.
Um die Belange des Denkmalschutzes einzubinden ist das Tragwerk des Stegs in „Hauptsteg“ und „Nebensteg“ gegliedert. Während der Hauptsteg die Enns von Parkgarage zu Ennskai überspannt und sich auf den Flussraum bezieht, verbindet der filigranere „Ast“ des Nebenstegs mit einem leichten Richtungswechsel den Fussweg mit dem historische Gefüge der Altstadt. Mit dieser Maßnahme erreicht der Fussgängersteg mit Zurückhaltung die flussseitige Fassade des Wickhoff-Hauses Stadtplatz 25.
Die Architektur des Ennsstegs - Holztragwerk und Konstruktionsprinzip
Mit dem traditionellen Material Holz wird für den neuen Fussgängersteg ein Material aufgegriffen, welches neben Eisen eine bedeutende Rolle in der Handelsgeschichte der Stadt gespielt hat.
Doch neben diesem Aspekt wird die Materialwahl Holz aufgrund der assoziativen Nähe zum landschaftlich - naturräumlich geprägten Steilhang der Enns abgeleitet. Mit Blick von der Altstadt verbindet sich das Material Holz mit dem dahinterliegenden natürlich geprägten Ufer. Der Holzsteg unterscheidet sich so von der steinernen und charakteristisch massiven Vedute der Altstadtsilhouette.
Mit einem flachen Bogenschwung verbindet das Tragwerk beide Ufer. In der Fernwirkung soll die flächige und reduzierte Grundform des Tragwerks die Einbindung des Stegs in das Stadtbild unterstützen. Aus der Nahesicht wird das Konstruktionsprinzip des Stapeltragwerks sichtbar und lässt die traditionsbezogene Bauweise und handwerkliche Feinheit erkennen.
Mit dem V-förmigen Tragwerkskörper werden diese konstruktiven Details der Brücke vom Ennskai und Paddlerweg aus der Nähe erlebbar gemacht.
Tragwerk
Das statische Konzept der Fussgängerbrücke ist als 2-feldrige Tragkonstruktion mit Aktivierung der sich aus der Form des Hauptfeldes ergebenden Bogentragwirkung konzipiert. Das Hauptfeld bzw. der ‘Hauptsteg’ besitzt eine Spannweite von ca. 82m, das zweite kürzere Feld, der ‘Nebensteg’, eine Spannweite von ca. 28m. Die Breite der Lauffläche beträgt ca. 3m. Die Brückenkonstruktion wird an der Parkgarage - unter Nutzung des Eigengewichts dieses Bauwerkes - eingespannt. Das Auflager am historischen Bestand wird ausserordentlich reduziert als Pendelstütze ausgeführt. Hierdurch kommt es zu keiner direkten konstruktiven Anbindung an die denkmalgeschützte historische Bausubstanz. Das Mittelauflager bzw. das Widerlager des Hauptbogens am Ennskai erfolgt im Bereich der Uferböschung.
Lageplan 1:500
Grundriss 1:200
Längsschnitt 1:200
Ansicht Parkgarage 1:200
Modell