modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 12/2012

„Ideenkonkurrenz Ringstrasse, Ried“, Niederwangen

Schwalbenschwanz

Finalist

planum biel ag

Verkehrsplanung

:mlzd

Stadtplanung / Städtebau

müller und schmidt landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

co.dex production ltd.

sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt „SCHWALBENSCHWANZ“ ist eine solid durchdachte Arbeit, welche schlüssige und konsequente Antworten auf die im Studienauftrag gestellten Fragen gibt.

Dem Projektvorschlag liegt ein durchgehender, bewusst reduzierter Fahrbahnquerschnitt zu Grunde. Dieser wird flankierend mit einem Mehrzweckstreifen ergänzt, um das Kreuzen der Fahrzeuge zu erleichtern.
Durch den Mehrzweckstreifen wird die Fahrbahn zwar optisch reduziert, einen weiteren Nutzen hat der Mehrzweckstreifen aber nicht. Er bleibt Teil der Strasse. Zudem beansprucht das Ausweichmanöver beim Kreuzen im Bereich der Siedlungsplätze trotzdem noch angrenzende Trottoirflächen, was zu unklaren und gefährlichen Situationen führen kann. Die vorgeschlagene Verkehrslösung hat das Potential, dass Tempo 30 eingehalten wird.

Die Überlagerung der Finger aus der Siedlung (Siedlungsplätze) über die Strasse wird positiv gewertet. Die Ringstrasse wird dadurch zweckmäßig rhythmisiert. Zwischen Fahrbahn und Bauten entstehen an diesen Stellen urbane Vorplätze, welche sinnfällig für Ankommen, Begegnung sowie Platz für Infrastrukturen bieten. Sehr schwierig sind die Rampen am Kopf der Bauten. Die Ausfahrt, parallel zur Ringsstrasse, ist zu unübersichtlich und führt zu gefährlichen Begegnungsfällen im Trottoirbereich. Die Bodenmarkierungen auf diesen Vorplätzen wirken plakativ und behelfsmässig. Zudem laden die grosszügigen Flächen zum wilden Parkieren ein.

Die Landschaftsbalkone (vorgeschobenes Auge), welche präzis der Bebauung vorgelagert sind, werden als spannende Intervention an dieser Lage gewürdigt. Sie sind eine Bereicherung und bilden eine Erweiterung des öffentlichen Raumes am richtigen Ort. In ihrer Dimension wirken sie jedoch etwas sperrig.
Der Fussverkehr wird durchgängig auf der Aussenseite der Ringstrasse geführt. Ausnahme bildet das Baufeld E, wo der Fussverkehr beidseitig geführt wird. Dies wäre auch zwischen den Landschaftsbalkonen wünschenswert und schlüssig. Die Fuss- und Veloverbindung Nord- Süd entlang der Höhenkurven durch den Hang wird sehr positiv gewertet.

Das flankierende Gehölz macht keinen Sinn, da hier das Thema der Weite und Übersicht eine hohe Qualität hat. Die Anbindung an die Ringstrasse südseitig direkt auf die Kreuzung ist verkehrstechnisch sehr problematisch. Der Anschluss nördlich ist in Lage und Ausgestaltung nicht überzeugend.

Die Weiterführung des Weges im Hang in Richtung Taubentränke ist zwar im Schema der Fusswege ersichtlich, sie fehlt jedoch auf der Situation, was nicht verständlich ist.

Die Bushaltestellen sind aus gestalterischer Sicht am Eingang der Ringstrasse richtig positioniert. Aus praktischer Sicht liegen diese jedoch nicht ideal im Schwerpunkt der neuen Siedlung. Die Durchfahrtsbreiten bei den Bushaltestellen sind gegeben. Das Kreuzen auf der Ringstrasse ist bei der geringen Fahrbahnbreite nicht konfliktfrei.

Die Parkierung (Besucher) wird pragmatisch und selbstverständlich im Bereich der Grünfinger längs zur Ringstrasse hinter dem Mehrzweckstreifen angeordnet. Die Bauetappen sind stringent durchdacht. Sehr sinnvoll ist der Umbau der Baupiste in den Fuss- und Veloweg durch den Hang. Dass der Schürlirain, mit demselben Strassenquerschnitt inklusive beidseitigem Trottoir, wie die Ringstrasse ausgebaut wird, macht funktional, auch wenn in Zwischenetappen dieser Teilbereich mit Bus befahren wird, keinen Sinn.

Ein differenziertes Baumkonzept charakterisiert die unterschiedlichen Aussenräume. Auf eine Baumpflanzung entlang der Ringstrasse wird folgerichtig verzichtet.

Die zurückhaltende Beleuchtung der Ringstrasse mit Kandelaber ist funktional und zurückhaltend gut.

Trotz der schlüssigen, konsequenten Herleitungen und der soliden Ausarbeitung, vermag das Projekt in der Summe der Details nicht ganz zu überzeugen.