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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2015

Langsamverkehrsbrücke Wankdorf

Crossover

2. Preis

Preisgeld: 45.000 CHF

Explorations Architecture

Architektur

INGENI

Bauingenieurwesen

Metron AG

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Verfasserteam schlägt mit seinem Entwurf auch in der Überarbeitung eine möglichst direkte und komfortable Verbindung der geforderten Anschlusspunkte vor. Die Direktheit der Verbindungen schafft eine gute Verknüpfung der angrenzenden Quartiere.
Die beiden Seiten werden durch ein solides, hochwertiges Bauwerk verbunden, das sich von üblichen Betonbauwerken abhebt und sich logisch in die Reihe der weiteren Brücken über die Autobahn einreiht.
Die Direktheit der Wegführung führt dazu, dass die Brücke über den höchsten Punkt führt und damit deutlich in Erscheinung tritt. Trotz der Robustheit des Bauwerks wirkt es dadurch im Vergleich zu den übrigen Bauwerken im Anschluss filigran beinahe zerbrechlich. Die architektonische Qualität des Betonbaukörpers wird durch die Verhübschung mit den eingelegten Chromstahlplättchen unnötig verunklärt.
Positiv gewertet wird, dass mit der Überarbeitung in den Rampenbereichen offene Geländer angeordnet werden und damit der Anfang der Brücke klar erkennbar wird. Mit der Überarbeitung der Wegführung werden die Landschaftsübergänge wesentlich sorgfältiger gelöst. Die neue Wegführung auf der Seite Allmend durchbricht die skulpturale Situation der durchgehenden Grünfläche und widerspricht dem Allmendcharakter. Die heutige Waldsituation wird beibehalten. Vermisst wird die Nutzung des vorhandenen Potentials zu deren Aufwertung. Das Auffüllen der Restflächen mit Gehölzen zeugt von wenig Inspiration und vermag nicht zu überzeugen. Gedanken zu einem übergeordneten zusammenhängenden Landschaftsraum sind nicht erkennbar. Mit dem vorgeschlagenen Anschluss an die Bolligenstrasse wird die Allee geschont, was positiv gewertet wird. Aus verkehrlicher Sicht vermag die direkte Route vom Wegnetz der Allmend über die Autobahn sowohl für den Pendlerverkehr als auch den Freizeitverkehr zu überzeugen. Durch die zentrale Kreuzung entsteht eine gute, übersichtliche Situation. Die Steigungsverhältnisse sind für alle Beziehungen komfortabel.
Aus der Überarbeitung ist eine deutlich bessere Anbindung auf der Seite Allmend erkennbar. Allerdings sind die Gedanken in Richtung Wankdorfplatz leider nicht zu Ende geführt. Die für den Radfahrer erkennbaren Vorteile führen für die Fussgänger zu gewissen Einschränkungen. Die Wegführung auf der Allmend führt zu längeren Wegen. Aus Sicht Unterhalt wird das Projekt positiv beurteilt. Die stabile und einfache Konstruktion ist dauerhaft. Der Unterhalt kann einfach und zügig erfolgen. Mit der Überarbeitung wurde die Lage der Beleuchtung deutlich verbessert, wobei die Neigung des Handlaufs nach innen bemängelt wird. Als problematisch erachten die Experten den vorgeschlagenen Kunstharzbelag.
Der Ingenieurbau ist sinnvoll und konventionell, allerdings ist die Erstellung der Brücke mit einem Lehrgerüst sehr aufwändig. Die direkte Linienführung über die Knotensituation könnte bezüglich der weiteren Entwicklung und der Flexibilität des Strassennetzes im eigentlichen Anschluss einschränkend sein.
Fazit: Aus verkehrstechnischer Sicht ist Crossover II ein sehr positiver und überzeugender Vorschlag. Es stellt sich die Frage, ob aus städtebaulicher und architektonischer Sicht das Überspannen des „Spaghettitellers“ an diesem Ort und mit dieser Konstruktion zielführend ist. Vermisst werden Antworten zum engeren und weiteren Landschaftsraum.