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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016

Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Sielwehr

Perspektive vom Ufer

Perspektive vom Ufer

1. Preis

Preisgeld: 6.500 EUR

CES Büro für Tragwerksplanung; Dr.-Ing. Z. Novacki, Dipl.-Ing. T. Brengelmann

Tragwerksplanung

Thomas Hirschmann

Architektur

Erläuterungstext

Entwurf Städtebau/Landschaft

Die leicht geschwungene S-Form nimmt die zu erwartenden Verkehrsströme zwischen den Uferseiten tangential auf. Es erfolgt ein Richtungswechsel mit weichen Übergängen, wobei sich der Wendepunkt der S-Form in Brückenmitte bei der Stützung befindet. In den Bereichen mit dem größten Krümmungs-radius ist die 4m breite Brücke jeweils leicht verbreitert. Diese Aufweitungen dienen zum einen der Benutzersicherheit, laden aber auch zum Verweilen ein und eröffnen interessante Sichtbeziehungen zum Uferbereich.
Die Stützung in Brückenmitte ist in die Stützmauerkonstruktion des Obergrabens integriert und definiert durch klare Sichtbetonkanten die Aufspaltung der Werre in die zwei landschaftlich unter-schiedlich gestalteten Zonen.
Die Brückenkonstruktion besteht aus wartungsfreiem, wetterfestem Stahl, der sich durch seine rostrote natürliche Patina harmonisch in die renaturierte Flusslandschaft einfügt. Je nach Jahreszeit und Licht-stimmung wird durch die natürliche Färbung des wetterfesten Stahls ein hoher Grad der Adaptation zur Umgebung erreicht. Das transparente Geländer aus Stahlnetz und der Edelstahlhandlauf unterstützen dabei das leichte und elegante Erscheinungsbild. Nachts wird die Brücke gleichmäßig über eine im Handlauf integrierte LED-Beleuchtung ausgeleuchtet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die geschwungene S-Form des Brückengrundrisses nimmt die Linienführung der anschließenden Straßen auf und fügt sich somit harmonisch in das Stadtbild ein.

Durch die S-Form und die Aufweitung des Querschnittes im Bereich der größten Krümmungen lädt sie zum Verweilen ein und eröffnet interessante Sichtbezeichnungen, ohne dabei den laufenden Verkehr zu gefährden.

Der sich aus der vorhandenen Stützmauer entwickelnde Mittelpfeiler betont die moderne dreidimensionale Gestaltung des Bauwerks und verhindert durch seine Form das Aufstauen von Eis und Treibgut.

Der dreiförmige Querschnitt der nach außen geneigten Stege ergibt eine betont schlanke Silhouette. Sie verbindet die Sielstraße mit der Sielallee quasi ebenerdig und erfüllt damit alle Anforderungen an Barrierefreiheit und Nutzung durch Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen.

Die ebene Stahlfahrbahn mit RHD-Belang ist leicht von Schmutz und Schnee zu reinigen.

Die Ausbildung aus wetterfestem, angewittertem Stahl ist sehr dauerhaft und wartungsfrei – wird jedoch kontrovers gesehen. Dass alternativ die Möglichkeit der Ausbildung aus konventionellen, farblich beschichtetem Stahl besteht, ist positiv festzustellen. Es wird empfohlen, die Frage der farblichen Gestaltung in der nächsten Planungsphase zu klären.

Die Frage der Entwässerung wurde im Wettbewerbsbeitrag nicht dargestellt und sollte im Falle einer Realisierung weiter geplant werden.

Die gewählten Baustoffe und die Bauform als Kastenträger ergeben ein wirtschaftliches, wartungsarmes Bauwerk, das geringe Folgekosten erfordert. Bei entsprechender Wartung ist das Bauwerk langlebig (> 100 Jahre) und erfordert nur sehr geringe Abschreibungen. Die mit dem Entwurf vorgelegte Kostenschätzung ist detailliert, gut nachvollziehbar und wird insgesamt als zutreffend eingeschätzt.
Vogelperspektive

Vogelperspektive

Wettbewerbsplakat

Wettbewerbsplakat