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Offener Wettbewerb | 03/2016

Zürich Hauptbahnhof Ersatz Beleuchtung Perronhalle, Querhalle und Haupthalle

Escher

3. Rang

Preisgeld: 12.000 CHF

nachtaktiv GmbH - more than architectural lighting

Lichtplanung

Erläuterungstext

Das Bahnreisen ist ein emotionales Erlebnis - nach wie vor

Und dieses beginnt mit dem Betreten des Bahnhofsgebäudes. Darüber hinaus ist der Hauptbahnhof der wohl bedeutendste Treffpunkt von Zürich. Die heutige Beleuchtung beschränkt sich auf die funktionale Ausleuchtung der Bodenfläche - und erfüllt selbst diese Aufgabe nicht zufriedenstellend.
Mit einem neuen Lichtkonzept soll das denkmalgeschützte Bauwerk würdevoll zur Geltung kommen. Nicht mit einer übermässigen Inszenierung, sondern in einer angemessenen Wertschätzung.
Die Betonung des architektonischen Raumes - gepaart mit der nutzergerechten Ausleuchtung der Flächen sowie ressourcenschonenden Technologien - bilden ein zeitgemässes Lichtkonzept.

Denkmalpflege
Die zeitlosen Leuchtkörper sind dezent in der Erscheinung, nehmen sich mit ihrem anthrazitfarbigen Gehäuse zurück und sind optimal platziert, um die denkmalgeschützte Struktur nicht zu stören. Die Montage erfolgt an bestehenden Kabeltrassees oder mittels Klemmbefestigung an der Stahlkonstruktion.

Kunstwerke
Der Schutzengel von Niki de St. Phalle wird mit Strahlern von unten dezent akzentuiert. Dies geschieht wie bisher von vorhandenen Wandnischen. Auf eine allfällige Umplatzierung kann einfach reagiert werden.
Dank der optimalen Lichtlenkung fällt kein Streulicht auf „Das philosophische Ei“ von Mario Merz, womit das Kunstwerk vor dem dunklen Hintergrund schön zur Geltung kommt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Gesamtkonzept:

Der Schwerpunkt des Konzeptes liegt einerseits in der Deckenaufhellung der Quer- und Bahnhofshalle, der Beleuchtung der Fassaden und der Aussenlippen der Flügeldecken, andererseits in der innovativen Lichtsteuerung für die Perronhalle.

Die Fassadenbeleuchtung in der Bahnhofshalle durch Lichtprojektionsverfahren wird als sehr gut empfunden. Die Beleuchtung der Decken wird aus denkmalpflegerischen Gründen als falsch betrachtet. Durch die rot beleuchtete Aussenlippe der Flügeldecke wird eine Anlehnung an den Bahnhof Hardbrücke und dem Rot der SBB erzeugt. Das wäre ein starker Eingriff in das Stadtbild, was mit der Stadt bezüglich dem Plan Lumiere abgeklärt werden müsste.

Bahnhofshalle:

Das Konzept legt den Schwerpunkt darauf, den gesamten Raum der Halle zu beleuchten um ihn wirkungsvoll zur Geltung zu bringen. Bei den Fassaden geschieht dies mittels Lichtprojektionsverfahren, mit welchem die Hell – Dunkelflächen klar definiert werden können. Das Grundlicht wird mittels Hallen- und Tiefstrahler erzeugt. Des Weiteren wird die Decke aufgehellt.

Dieser Ansatz, die Decke zu beleuchten, wird für diese Raumtypologie von der Jury jedoch kritisch beurteilt.

Querhalle:

Lichtwirkung und Erscheinungsbild der Querhalle wird geprägt durch eine goldgelbe Deckenaufhellung. Zusätzlich wird das Grundlicht mittels Hallenstrahlern und Tiefstrahlern bereitgestellt. Mit diesem Konzept möchte man den Helligkeitskontrast zwischen dem Raum und den Werbe- und Anzeigeflächen reduzieren und eine visuell ruhige Atmosphäre schaffen. Die Projektverfasser sehen darin eine Analogie zur Gestaltung des Bahnhofes Löwenstrasse. Der Bahnhof Löwenstrasse ist jedoch ein Tiefbahnhof und weist völlig andere Architektur- und Raumverhältnisse auf. Die konzeptionelle Verbindung Deckenbeleuchtung Querhalle mit Tiefbahnhof wird als falsch bewertet.

Perronhalle:

Das Projekt Escher weißt eine innovative Beleuchtungssteuerung für die Perronbereiche auf. Diese reagiert auf die Präsenz der Züge und somit auf das Personenaufkommen. Das erhöht sowohl die Sicherheit wie die Energieersparnis. Zudem sind die Leuchten dezent in ihrer Erscheinung und Platzierung. Der Einsatz von denselben Leuchtentypen in den Holzlamellendächern wird begrüsst. Als Akzentbeleuchtung werden die roten Dachuntersichten am äusseren Abschluss rot beleuchtet.

Bahnhofshalle – Der architektonische Raum
Mit der dezenten Beleuchtung der Sandsteinfassade und der Aufhellung des Daches wird der Raum wieder komplett wahrgenommen und eine angenehme Lichtstimmung erzeugt.
Heute: Die Beleuchtung beschränkt sich auf die Bodenfläche und verunklärt den Raum.
Querhalle – Ruhe und Ordnung
Die Beleuchtung des Daches mit der imposanten Stahlkonstruktion fasst den Raum
zusammen und gibt ihm Ruhe. Dies hilft der Orientierung und schafft Atmosphäre.
Heute: Die Querhalle ist vor allem geprägt von Unruhe durch die visuellen Reize. Der
Kontrast zwischen dem dunklen Dach und der Helligkeit der Reklamen und Anzeigen ist sehr gross und für das Auge ermüdend.

Perronhalle – Sicherheit und Wohlbefinden
Die blendfreie Perronbeleuchtung erhöht dank intelligenter Steuerung die Sicherheit. Darüber hinaus sorgt die optimale Lichtlenkung für mehr Wohlbefinden und die lineare Bauform der Leuchten ordnet sich fast unsichtbar dem architektonischen Bauwerk unter.
Heute: Die bisherigen Leuchten integrieren sich schlecht ins Bauwerk und die Lichtwirkung reagiert weder auf das stark variierende Personenaufkommen bei Zugeinfahrt noch auf den Tageslichteinfall.
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