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Planungskonkurrenz | 04/2018

Mobilitätspavillon am Bahnhof Sindelfingen

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Pahl + Weber-Pahl

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entwerfen den Mobilitätspavillon als archetypische Erscheinung mit einem großflächigen, schwebenden Dach. Unter diesem Dach finden alle gewünschten Funktionen ihren Platz. Die formale, bauliche Weiterführung des historischen Bahnhofgebäudes als tragende gestalterische Idee für die neue Dachform erscheint allerdings sehr fragwürdig.
Der Pavillon folgt konsequent den Prorammvorgaben und den konstruktiven Bedingungen hinsichtlich seiner Ausprägung. Die gewünschte Sichtachse und die notwendigen Funktionsbausteine werden klar und übersichtlich organisiert. Die Lage des geplanten und kompakt gehaltenen Kiosk-/WC-Moduls im Nordosten des Areals erscheint sinnvoll. Wartebereiche werden den jeweiligen Verkehrssystemen zugeordnet und sorgen so für kurze Wege. Der Wartebereich für die Bahnreisenden lässt allerdings einen direkten Sichtbezug zum Gleisfeld vermissen.
Die Anbindung an den Bahnsteig über Rampen und Treppen erscheint ausreichend.
Mit den 36 geplanten Fahrradabstellplätzen befindet sich der Entwurf allerdings am unteren Ende der eingereichten Arbeiten. Die vorgeschlagene Erweiterung für Fahrradabstellplätze im 1.OG erscheint unpraktisch und aufwendig. Zudem würde der großzügige Raumeindruck unterhalb des Daches verloren gehen.
Die großzügige Gestaltung des Daches wird durch eine sehr aufwendige Konstruktion ermöglicht. Die vorgeschlagene Stahlrahmenkonstruktion mit Auskragungslängen von bis zu 11 Metern wird angezweifelt. Hier stehen Aufwand und Nutzen in keiner angemessenen Relation. Auch die vorgeschlagene Innenauskleidung mit den wiederverwendeten Holzelementen des ehemaligen Güterschuppens folgt eher romantischen, denn funktionalen Gesichtspunkten – wenngleich dem Material Holz eine positive Aufenthaltsqualität zugeschrieben werden kann.
Mit seiner großen und bestimmenden Dachkonstruktion weiß der Entwurf städtebaulich nicht zu überzeugen. Die schräg abgeschnittenen Dachenden können räumlich nicht wirklich vermitteln und wirken eher formal. Auch die viel zu kleinen Oberlichter helfen nicht, die enorme Fläche unterhalb des Daches mit Tageslicht zu versorgen.
Insgesamt gelingt den Verfassern ein spannender Beitrag, der aber nicht in allen Teilen zu überzeugen weiß.