Franklin-Steg – Neubau einer Fuß- und Radwegbrücke über die B38 in Mannheim

Die als Durchlaufträger konzipierte Holzbrücke überquert die B 38 in einem Bogen und fügt sich behutsam in die Landschaft ein. Die Linien‐ und Gradientenführung erscheint angemessen. Gleichwohl ist die Barrierefreiheit noch nachzuweisen. Die Verkehrsanbindung im Norden/Columbus‐Park ist folgerichtig und lässt die Sichtachsen im Park frei. Demgegenüber endet die Südanbindung/Vogelstang abrupt vor dem Fahrbahnübergang. Außerdem ist hier die Lärmschutzproblematik nicht gelöst.
Das einfache Brückentragwerk soll aus Holz und Stahl realisiert werden. Die gewählten Querschnitte erscheinen plausibel. Das Holz wird durch eine geeignete Querschnittswahl und Schutzschichten aus Holz und Blech vor direkter Bewitterung geschützt. Das Tragwerk ist klar gegliedert. Die Brückenuntersicht ist geprägt durch die in regelmäßigen Abständen angeordneten Stahlquerträger, auf denen die Brettschichtholzelemente der Fahrbahnplatte gelagert werden. Die Brückenansicht ist geschichtet, zunächst im Bereich des abgestuften Brettschichtträgers und weiterhin im Bereich der Bordkante aus Stahl. In Längsrichtung wird der Querschnitt des Längsträgers sprungartig angepasst, woraus eine klare Zäsur zwischen den Rampen und dem Hauptträger resultiert, allerdings im Widerspruch zum statischen System des Gerberträgers. Ungelöst bleibt die Fortleitung der Kräfte aus dem Trogquerschnitt in das Rampentragwerk. Im Betrieb wird der gewählte Gehwegbelag kritisch gesehen. Die Granitplatten müssen im Schadensfall ausgetauscht werden, eine Beschaffung ist aufwändig. Bei der Lärchenholz‐Verkleidung der Hauptträger ist ein Austausch nach ca. 5 bis 8 Jahren zu erwarten. Zuletzt wird die Dauerhaftigkeit der horizontalen Abdichtung der Längsträger kritisch gesehen.
Dennoch antwortet die Brücke in seiner Gesamterscheinung angemessen auf die gestellten Anforderungen: Die Materialwahl ist logisch und die Gestaltung engagiert.