Neubau der Stadtbahnhaltestelle Stadtkrone-Ost in Dortmund

Die Arbeit schlägt eine elegante Dachkonstruktion aus Brettschichtholz vor. Diese steht auf mittig angeordneten Doppelstützen mit unterschiedlichen Stützabständen. Die filigrane Konstruktion ist transparent, bietet Durchblickmöglichkeiten und soziale Kontrolle. Die erforderlichen Möblierungselemente sind mittig unter dem Dach angeordnet.
Sowohl die Form des Daches als auch die Stützabstände folgen streng den statischen Erfordernissen und bilden den Momentenverlauf eines Durchlaufträgers ab.
Der konstruktive Holzschutz ist durch die sich nach unten verjüngende Kontur gewährleistet, die Oberseite wird mit einer hinterlüfteten Dacheindeckung aus Titanzink abgedeckt. Die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz trägt in besonderem Maß dem Aspekt der Nachhaltigkeit Rechnung.
Die Einbindung der Bäume in die Dachkonstruktion erfolgt durch einfache Aussparungen aus dem Vollquerschnitt, die bei Bedarf vergrößert oder wieder geschlossen werden können. Hier ist fraglich, ob die fast willkürlich wirkende Anordnung der Aussparungen der Bedeutung der Baumstandorte genügend Rechnung trägt. Wünschenswert wäre eine Reaktion der Stützstellungen und des damit verbundenen Dachquerschnittes auf die Baumstandorte.
Ebenfalls wünschenswert wäre eine stärkere Einbeziehung von Aufzug, Treppe und Brücke in das Gesamtkonzept, ggfls. auch unter dem Einsatz von nachhaltigen Materialien.
Die Lärmschutzelemente unterstützen den transparenten Charakter des gesamten Entwurfs. Sie sind entlang den Fahrbahnen der A40 / B1 angeordnet. Hier wäre im weiteren Planungsprozess zu prüfen, ob die vom Verfassende gewählte Höhe ausreicht.
Zur Beleuchtung sind in Stützenachse angeordnete LED Downlights vorgesehen. Eine Beleuchtung der Bahnsteigkante fehlt.
Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihre schlichte Eleganz, die hohe Transparenz und die Materialwahl.