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Offener Wettbewerb | 01/2024

Ersatzneubau Munotbrücke in Schaffhausen (CH)

Visualisierung

Visualisierung

3. Rang

Preisgeld: 3.000 CHF

Bänziger Partner AG

Tragwerksplanung

Johannes Saurer Architekt BSA

Architektur

Erläuterungstext

"Wahrzeichen und Baudenkmal ist der Munot, nicht die Brücke."
Die Brücke erscheint unaufgeregt und ist optisch auf ein Minimum reduziert. Die Innovation sehen wir in der Reduktion.

"Aufenthaltsort ist die Grabenmauer und der Munot, nicht die Brücke."
Auf der Brücke wird der Weg zum Thema, nicht die Aussicht. Die Brücke holt den Besucher ab und führt ihn schnurstracks und sicher in den Munot hinein. Er wird praktisch hineingesogen.

"Der Munot bleibt, die Brücke kommt."
Der Ersatzneubau sucht bewusst den Kontrast zur Festung. Alt und Neu bleiben ablesbar.

"Schnurstracks und die Brücke steht."
Der Ersatzneubau kann fertig produziert angeliefert und innert kürzester Zeit ausgetauscht werden. Die Brücke wird als Bauteil in die Öffnung geschoben, mit kleinstmöglichem Eingriff an der Festungsanlage.

Beurteilung durch das Preisgericht

Erfüllung Aufgabe
Der Projektbeitrag erfüllt die Aufgabenstellung gemäss Wettbewerbsprogramm im Grundsatz. Die Fahrbahnbreite erscheint etwas zu schmal. Die Baustahlbrücke schiebt sich selbstverständlich und konsequent als Riegel von der Grabenmauer aus in den Munot. Mit einem einen hohen Vorfertigungsgrad und kleinstmöglichen Eingriffen am Munot wird die Bauzeit vor Ort kurzgehalten.

Gestalterische Qualität
Das Projekt überzeugt durch seine minimalistische Formensprache und den eigenständigen kraftvollen Ausdruck, mit dem sich der Brückenkörper in den Munot schiebt. Die Eingriffe am Munot sowie an der Grabenmauer werden minimal gehalten. Das Geländer besteht aus geschlossenen Blechen aus wetterfestem Baustahl. Die geschlossenen Brüstungen geben der Brücke ihren skulpturalen Charakter. Leider verhindern sie dadurch für Kinder und Menschen im Rollstuhl die Sicht in den Hirschgraben. Die Länge der auf der Grabseite auskragenden Wange ist gestalterisch verständlich. In der Umsetzung wirkt sie, grade für Menschen, die von der Stadt hochkommen, jedoch etwas fraglich. Auf einen separaten Brückenbelag wird verzichtet.

Machbarkeit
Das Projekt scheint grundsätzlich bewilligungsfähig und technisch umsetzbar. Der Boden aus rohem Stahl ist gestalterisch verständlich, im Unterhalt jedoch eher als schwierig zu beurteilen.

Nachhaltigkeit
Der konsequent eingesetzte Baustahl ist zu 100% recycelbar. Der erforderliche Korrosionsschutz ist Unterhaltsintensiv. Der Bodenbelag aus Stahl ist sowohl für die Nutzung als auch für den Betrieb zu hinterfragen.

Gesamtwirkung
Der Baukörper überzeugt in seiner strengen und in Material als auch Konstruktion äusserst reduzierten Haltung.

Kosten
Der Kostenrahmen ist eingehalten. Die Plausibilität der Kosten kann nicht abschliessend beurteilt werden.

Fazit
Das Projekt überzeugt durch seine auf ein Minimum reduzierte Gestalt. Die geschlossenen Brüstungen tragen massgeblich zur kubischen klaren Architektur des Bauteils bei, verhindern jedoch leider den Blick in den Hirschgraben, der grade für Kinder spannend gewesen wäre. Der Bodenbelag aus rohem Stahl wird für den Betrieb aus diversen Gründen (Rutschfestigkeit und Lärm) als so nicht umsetzbar bewertet.
Ansicht

Ansicht

Grundriss

Grundriss