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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2011

Neugestaltung (Innenausbau) der U-Bahn Haltestelle Dortmund Hauptbahnhof

3. Preis

Schaller Architekten Stadtplaner BDA

Architektur

Kress & Adams Lichtplanung

Lichtplanung

Erläuterungstext

Gestaltungskonzept

Die räumliche Thematik ist durch den Rohbau vorgezeichnet, der Entwurf arbeitet mit der vorgegebenen Struktur.

Abhangdecke und Wandverkleidung aus gelochten Metallelementen zeichnen den Rohbau mit allen Rücksprüngen, Vorlagen, Unterzügen nach. Sie verschleifen die Konturen, sodass der Eindruck einer durchgehenden inneren Raumschale entsteht, die den Rohbau umhüllt, dessen Struktur nachbildet und unter dem im mittleren Haltestellenbereich scheinbar losgelöst die eingestellte Verteilerebene steht.

Dieser freigestellte mittlere Abschnitt der Verteilerebene ist an den Längsseiten eingefasst von Wänden die zu einer Höhe von ca. 2,50 m mit Glas verkleidet sind. Der notwendige Rauchschutz zur Bahnsteigebene wird durch die Wände und eine Oberlichtzone mit Brandschutzverglasung erreicht, sodass die optische Durchgängigkeit der Raumschale gewahrt bleibt. Die Wände verhindern den Einblick auf die Druckstreben zu den äußeren Tunnelwänden. Die seitlich gefasste Verteilerebene erhält dadurch den Charakter eines nach oben offenen Straßen-/Transit Raums unter einem mit großen Leuchten bestückten Himmel.

Der Raumeindruck an der Nord- und Südseite der Verteilerebene ist dagegen der weit überspannter offener Hallen als Eingangs- und Ausgangszonen. Hier liegen die Treppen-verbindungen zu der darunter liegenden Bahnsteigebene.

Der Abstieg zur Bahnsteigebene erfolgt unter dem Leuchtenhimmel. In der Untersicht erscheint die Verteilerebene als freistehende unverhüllte kantige, fest im Boden verankerte Betonkonstruktion unter der freischwingenden Raumschale.

Am Nordeingang durchdringt die Raumschale die Bahnhofsfassade als Vordach.


Funktionalität und Wirtschaftlichkeit

Übersichtlichkeit und gute Orientierungsmöglichkeit, Materialität, die Vermeidung teurer und im Unterhalt aufwendiger Konstruktionen

Die Lichtdecke als Vordach macht die Entrée-Situation im Norden weithin kenntlich. der bisher unscheinbare Eingang zur Verteilereben wird deutlich aufgewertet.
Der weiträumige Empfangs- Aufenthalts- Verteilungs- und Erschließungsbereich hinter der Eingangsfassade und die anschließende seitlich gefasste Transitzone sind deutlich voneinander abgesetzt. Die klare räumliche Führung erleichtert die Orientierung für Fahrgäste und Passanten. Im Süden öffnet sich die Passage zwar wieder weiträumig, endet aber in der Bewegungsachse vor einer Abschlusswand mit seitlichen Tunnelabzweigungen. Analog zur Deckenzone übernimmt es hier die Wandverkleidung durch Verschleifung der Rohbaukonturen die Umleitung fließend zu gestalten, unterstützt von in die Wandfläche eingelegten horizontalen Licht- und Leitbändern.

Die gelochte aber geschlossen wirkende Decken- und Wandverkleidung (Raumschale) mit integrierter Beleuchtung besteht aus vorgebogenen Elementen, die im Zuschnitt die Krümmung des Raumes berücksichtigen. Akustisch wirksame Absorberflächen werden unsichtbar im Deckenhohlraum angeordnet.
Die Öffnungen zwischen Verteiler- und Bahnsteigebene, werden bis zur Höhe von ca. 2.50m durch Wände in Brandschutzqualität abgetrennt. Zur Verteilerebene erhalten sie oberhalb eines Stoßsockels ganzflächig eine Verkleidung aus Glas. Die darüber liegenden Ober-lichtstreifen mit Deckenanschluss, die seitlichen Abgrenzungen der Wartebereiche vor den Aufzügen zum Luftraum über der Bahnsteigebene und die Seitenwand des Service Centers erhalten eine transparente Brandschutzverglasung.

Der mittlere Bereich der Verteilerebene setzt sich als Passage, gefasst von Glaswänden als moderne Form der Plakatwände mit integrierter transluzenter Beleuchtung, Vitrinen, digitalen Hinweisen zum Zugverlauf, Stadtinfo und Werbung, als Transitraum eher flüchtigen (virtuellen) Charakters von der umhüllenden metallenen Raumschale mit fixer Struktur ab.

Rollgitter und Rollrauchschürzen werden in die Deckenhohlräume der Verteiler-, bzw. Bahnsteigebene integriert. Die Treppenabgänge im Norden und Süden erhalten zur raumabtrennung eine minimierte transparente Glaseinhausung.

Als Bodenbelag wurde ein geschliffener Terrazzo Hartstoffestrich gewählt in den die Leitstreifen aus weißem Feinsteinzeug integriert werden. Der Belag passt sich problemlos der gekrümmten Raumkontur an.

Bei allen Ausbaumaterialien wurde auf eine robuste und pflegeleichte Ausführung unter Berücksichtigung einer einfachen Unterhaltung Wert gelegt.