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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2011

Neubau der Werratalbrücke

3. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

Ingenieurbüro Grassl GmbH

Bauingenieurwesen

Schultz-Brauns Architekten und Stadtplaner

Architektur

Erläuterungstext

Gestaltung und Einbindung in die Landschaft
Ziel der Entwurfsbearbeitung war es, ein Brückenbauwerk zu erhalten, das sich trotz seiner signifikanten Länge von 1.490 m mit Respekt in das weite Tal der Werra einfügt. Die landschaftlich sehr reizvolle und gut einsehbare Talniederung ist durch ihre große Breite, ihre geringe Tiefe, die vorhandenen Wiesen, die Werra sowie den Kiessee geprägt. Die Werra und der Kiessee stellen für den Betrachter kein markantes Hindernis dar, das eine ausgeprägte Antwort des Brücken-bauwerks erforderlich machen würde. Vielmehr schmücken die beiden Gewässer auf dezente Weise das Tal und streben somit nicht nach einer Betonung durch das Kreuzungsbauwerk.
Der harmonische und gleichförmige Talraum ohne signifikante Landmarken erfordert vielmehr eine ruhige, gleichmäßige und dezente Querung. Der zurückhaltende und respektvolle Umgang mit der Umgebung wird durch die Ausbildung eines Bandes erzielt, das schwungvoll von Hangkante zu Hangkante spannt. Diese Wirkung kann nur durch einen Balken auf Pfeilern ohne nach oben oder unten aufgelöste Tragwerke in regelmäßigen Abständen erreicht werden.
Aufgrund der gewählten Regelstützweiten von 71,41 m entstehen ausgewogene Proportionen zwischen Stützweite, Bauhöhe inklusive Schutzwände und Tiefe des Tals.

Bauwerkskonzeption
Der Überbau wird als einzelliger Stahlverbundhohlkasten mit einer konstanten Konstruktionshöhe von 3,30 m hergestellt. Für die Pfeilerstellungen wurde eine Regelstützweite von 71,41 m vorgesehen, am westlichen und am östlichen Überbauende wurden die Stützweiten an die hier vorhandenen Zwangspunkte der Pfeilerstandorte angepasst. Die Stützweiten betragen 68,00 + 78,00 + 75,00 + 17 × 71,41 + 55,00 = 1.490,00 m.

Gründung der Pfeiler im Kiessee
Die Gründung der Pfeiler im See erfolgt auf frei stehenden Großbohrpfählen.
Die Lastabtragung aus dem Überbau erfolgt dabei über den jeweiligen Pfeiler in die knapp unter der Wasseroberfläche liegenden Pfahlkopfplatten. Diese leiten die Lasten in die 10 darunter lie-genden, und in die Pfahlkopfplatte eingespannten Pfähle weiter.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf zeichnet sich durch seine ausgewogenen Proportionen, die gute Einbindung in den Talraum und seine Klarheit aus. Die gewählte Bauweise hat sich im Brückenbau bewährt und stellt sich auch hier als wirtschafltich dar. Angesichts der im Vergleich zum Überbau sehr schlanken Einzelstützen erscheinen die Proportionen jedoch als nicht optimal ausgewogen.