modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 06/2011

Neubau einer Rad-, Gehwegbrücke über den Niederfeldsee

4. Preis

Wörzberger Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen

PASD Feldmeier Wrede Architekten BDA Stadtplaner SRL PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

Entwurfskonzept

Im Zuge der Standortentwicklung der ehemaligen Stahlstadt Essen-Altendorf soll u.a. das Projekt „Niederfeldsee“ umgesetzt werden. Für die Realisierung des Sees wurde der Bahndamm der ehemaligen Rheinischen Bahn bereits auf ca. 350 m zwischen der Niederfeldstrasse und der Grießerstraße abgetragen und damit die Stadtteile Altendorf und Bocholt miteinander verbunden.

Die Aufgabe besteht nun darin, beide Uferseiten mittels einer neuen ca. 50 m langen Brücke zu verbinden, sowie der Ausbildung zweier Aussichtsbalkone an den für den See gekappten Endpunkten der Bahntrasse.

Obwohl das Umfeld in der Vergangenheit vom Stahl geprägt wurde, wählen wir für die Ausbildung der „Brückenfamilie“ das Material Beton. Ebenso neu und anders, wie zukünftig der Niederfeldsee das Stadtbild prägen wird, so sollen die Brücke und die Balkone mit ihrem modernen und zukunftsweisendes Erscheinungsbild sinnbildlich für den Aufbruch des Stadtteiles sein, für einen Neubeginn und die Zukunft. Es entstehen besondere Ort, orientiert zum Wasser des neuen Niederfeldsees mit seinen einzigartigen Blickbeziehungen.

Grundidee ist in diesem Kontext eine Reduzierung der Materialien. Die Objekte sollen sich mit ihrer Transparenz und Leichtigkeit in dem landschaftlichen Umfeld zurücknehmen. Der Minimalismus des konstruktiven Ansatzes unterstützt diese Intention.

Eine minimierte Betonplatte ist konstruktives Grundelement für alle Elemente, diese schwebt auf-grund der geringen Konstruktionsstärke ca. 1,5 m über dem Wasserspiegel oder ca. 4 bis 6 m über dem tieferliegenden Terrain auf Ebene der ehemaligen Bahntrasse. Um den schwebenden Eindruck zu verstärken und den Blick ungestört über den See geleiten lassen zu können, wird ein Geländer aus Glas gewählt. Der räumliche Abschluss zum Wasser ist konsequent als reduzierte gläserne Brüstung mit eingespannter Konstruktion ausgebildet. Die Aufenthaltsqualität auf der Brücke wird hiermit gestärkt; - eine ‚Einladung’ zum Verweilen und Beobachten ist konzeptioneller Ansatz. Alternativ könnte ein Edelstahlnetz zum Einsatz kommen. Die Brücke hat wie vom Auslober ge-wünscht einen Asphaltbelag, die Balkone erhalten einen Betonboden.

Die Auflager der Brücke zeichnen einen kleinen Auftaktplatz und führen auf den transparenten 4 m breiten Brückenweg, hier scheint der Fußgänger und Radfahrer über dem Wasser zu schweben. Aus der Vogelperspektive stellt sich der gleiche Eindruck auf den 6 m breiten Aussichtsbalkonen ein. Die Balkone liegen über den vorhandenen Wiederlagern bzw. Stützmauern ohne Sie konstruktiv zu beanspruchen, da die auskragenden Platten durch Fundamenstreifen gehalten werden.


Konstruktionskonzept

Die Tragkonstruktion besteht aus einer 20 bzw.30 cm dicken hellgrauen Stahlbetonplatte. Die Brü-cke wird auf 5 Achsen mit jeweils einer Edelstahl V-Stütze (Ø 10 cm) getragen.

Die Oberfläche der Spannbetonplatte ist mit einer Längsneigung von 1,0% bis zur Brückenmitte bzw. zum Balkonendpunkt und mit einer Querneigung von 1% zu der Mitte ausgebildet. Parallel zu den Geländern wird die Entwässerungsrinne geführt. Die Brücke wird direkt über kleine Entwässerungsrohre in den See entwässert, die Entwässerungsrinnen der Balkone münden in einer Acodrainrinne.