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Offener Wettbewerb | 02/2008

Gestaltungswettbewerb 'Landseitiges Gesicht' Flughafen Zürich

3. Rang

OOS AG

Architektur

Erläuterungstext

Der neue landseitige Auftritt prägt die Marke „Flughafen Zürich“ neu. Im Sinne einer „Corporate Architecture“ werden klar definierten Zonen neue Identitäten zugeordnet. Diese Zonen bilden Orientierungspunkte für die Besucher des Flughafens, erhöhen das Wohlbefinden erheblich und hinterlassen positive Erinnerungen.

Die vorhandene Situation ist reine Infrastruktur. Diese muss positiver gestaltet werden:

Infrastruktur (alt) + Atmosphäre (neu) = „Infrasphäre“ (Verbindung alt+neu)

Das neue Gesicht des „Flughafen Zürich“ stärkt das Brand.

Für die Besucher setzen sich die verschiedenen Zonen in ihrer Abfolge zu einer Sequenz zusammen. Ähnlich einem Film „erfährt“ der Besucher mit Auto, Bus oder Glatttalbahn die Zonen als ausgeprägte einzelne Atmosphären, die als gesamtheitlich gestaltetes landseitiges Gesicht des Flughafen Zürich wirken.

Die neu gestalteten Zonen werden durch die bestehende Verkehrsinfrastruktur über- und unterlagert. Die Gäste und Mitarbeitenden nehmen ein Bild mit nach Hause - und tragen es in die Welt hinaus.

13 Punkte Programm:
1) Markenscreen
Tor zum Flughafen. Hinten wird Vorne. Tags; Gesicht des Flughafens. Nachts; grösste Werbefläche Europas. Textil auf Stahl.

2) Ankunftslounge
Erstkontakt mit der Schweiz. Warme Willkommensgeste. Aufgeräumt und hell. Übersichtlich und gemütlich. Leuchtkörper als Objekte im Vordergrund. Illiuminierter Holzscreen als Hintergrund.

3) Abflugslobby
Letztkontakt mit der Schweiz. Empfang der Gäste. Weltoffen und einladend. Schützend und organisierend. Holzscreen mit Durchblick.

4) Vorraum OPC
Gründvolumen bei Durchfahrt. Pause für Mitarbeitende. Ruheraum unter den Eschen. Sickerfähiger Belag unter Bäumen.

5) „Reception“ Hotel
Gestyler Vorraum für Gäste. Aufgeräumt und repräsentativ. Wasser auf Stein zwischen schlanken Stämmen.

6) My Climate Voidz
Pausenraum für den Blick. Leerstelle im urbanen Raum. negative Grünvolumen. Bemooste Betonstrukturen. Feinstaubabsorber.

7) Welcome to Switzerland
Baumwipfel als Willkommensgruss. Werbeflächen als Zeichen des bespielten urbanen Raums. Asphalt mit glitzernd blauen Reflektoren.

8) Vorplatz P6
Urbaner Platz nach Erweiterungsbau. Verlängerung des Bushofs. Birkenvolumen längs Trassee.

9) Bushof
Elegante Mischverkehrsfläche. Städtisch und klar gerichtet.

10) Butzenbüel
Baumschule als Zwischennutzung. Durchgrünt und offen. CO2 Speicher.

11) Butzenring
Land-landseitiges Grünvolumen. Unterhaltsarm und gepflegt. CO2 Speicher.

12) Butzenpark
Spazierpark für Mitarbeitende. Natur in der Stadt. CO2 Speicher

13) Butzenurwald
Wild und bewirtschaftet. CO2 Speicher.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Sinne einer „Corporate Architecture“ will der Projektverfasser den
einzelnen Zonen des Flughafens neue Identitäten zuordnen, die das
Wohlbefinden des Besuchers erhöhen und die Erinnerungen prägen
sollen.

Sehr auffällig an der Projektidee Infrasphäre sind der gigantische Markenscreen vor den Parkhausfronten und die neu gestalteten Überdachungen der Vorfahrtsbereiche. Die Idee des Markenscreens vor den Parkhäusern wirkt für den Flughafenbetreiber sehr interessant als Tor zum Flughafen. Allerdings wird die Ausführung des Screens durch das Projekt „Ausbau Butzenbüel“ bzw. die Erweiterung der Parkhäuser P1 – P3 und P6 stark in Frage gestellt.

Die neuen Holzdächer bringen die gewünschte Erhellung in den Vorfahrten, wobei dort eine beruhigende, heimelige Wirkung entsteht. Das Spiel der Gegensätze der Materialien Holz und Glas scheint ebenfalls interessant. Ob der hier entstehende Loungecharakter für den Flughafenbesucher am richtigen Ort ist, wird allerdings in Frage gestellt.
Das Projekt enthält teilweise zu rudimentäre Angaben zum Grünkonzept, was eine Beurteilung des Landschaftsbildes erschwert. Die Baumalleen entlang den Verkehrswegen wirken positiv und vor allem entlang der Glattalbahn sehr beeindruckend.

Die Kosten für die Realisierung des Gesamtkonzeptes sind sehr hoch.
Die Ausführung von einzelnen Projektteilen wäre allerdings möglich.