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Offener Wettbewerb | 04/2014

Neubau der Hochschule Luzern – Musik

5. Rang

Caruso St John Architects

Architektur, Projektsteuerung

BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH

Akustikplanung, Bauphysik

Fuhr Buser Partner BauOekonomie

Projektsteuerung

Pfyl Partner AG

Bauingenieurwesen

enerpeak salzmann ag

TGA-Fachplanung

Kalt + Halbeisen IngenieurbĂĽro AG

TGA-Fachplanung

AntĂłn & Ghiggi landschaft architektur

Landschaftsarchitektur

Gruner AG

Brandschutzplanung

ADRIAN KĂ–NIG

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

In dem vor Ort vorgefundenen diversen räumlichen Eindruck finden die Projektverfasser Kraft und grosses Potential für ihr Konzept. Zusammen mit dem Südpol soll ein neuer Brennpunkt für zeitgenössische Kulturproduktion geschaffen werden. Dieser Anspruch erfordert Präsenz und erlaubt mondänes Verhalten. Die reichhaltige Innenwelt der Hochschule wird in einem einzigen starken Gebäude gebündelt, im Sinne eines turmartigen Kraftwerks. Das sechsgeschossige Gebäude überschreitet die gesetzlich zulässige Gebäudehöhe, was einen Bebauungsplan erfordert.

Der vorgefundene Geländeversatz wird ausgeglichen, so dass das dominante Gebäudevolumen auf Erdgeschossniveau von Seiten Allmend wie auch Südpol ebenerdig erschlossen werden kann. Der Grundriss zeigt sich als verzogene Kreuzfigur. Die vertikale Erschliessung erfolgt über drei geschlossene grosszügige Treppenhausanlagen die an einer kreuzartigen horizontalen Erschliessungsstruktur angeschlossen sind. Es gelingt den Projektverfassern diese klare und grosszügige Erschliessungsstruktur durch das gesamte Gebäude zu ziehen. Das schafft eine gute Orientierung und auch hohe Aufenthaltsqualitäten.

Die Organisation im Gebäude ist gut gelöst. Im Erdgeschoss werden über ein grosszügiges Foyer die drei öffentlichen Musikräume erschlossen. Die Anlieferung ist gut und effizient gelöst. Im Untergeschoss sind die Ensembleräume, in den Geschossen 1 bis 6 die weiteren Unterrichtsräume untergebracht. Der Gastronomiebereich sowie die Bibliothek liegen im obersten Geschoss, was eine Abtrennung des öffentlichen Bereichs etwas erschwert. Die kleinen Raumeinheiten auf den Geschossen werden zu Clustern zusammengefasst. Diese haben einen eigenen Vorraum durch den die Erschliessung erfolgt. In diesem Vorraum sind Garderoben für Dozierende und Studierende untergebracht. Er dient als Aufenthaltsraum, wenn zum Teil auch ohne Tageslicht. Dieses Raumangebot ist strukturell und auch gestalterisch schön angelegt, bringt aber auch Mehrflächen mit sich. Das Projekt weisst die grössten Geschossflächen aus. Die Raumbereiche der Verwaltung sind im zweiten Obergeschoss als isolierte Einheit untergebracht. Die Belichtung der Büros erfolgt aufwändig über einen Innenhof, obwohl diese an die Fassade anschliessen könnten. Dieses Konzept wirkt im Kontext fremd.

Die gestalterischen Aussagen im Projekt sind sehr differenziert. Im Innern dominiert in den öffentlichen Zonen Sichtbeton. Die spezifischen Räume warten mit weicheren und edleren Oberflächenbeschaffenheiten auf. Für die Auskleidung der Probe- und Theorieräume sind Materialien wie Holz, Leder, Fell und Stoff angedacht. Die Ornamentik in der Fassade zeigt eine grafische Ordnung. Sie ist in grünlich und weiss eingefärbtem Ortsbeton erstellt.