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Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen | 02/2015

Sanierung und Erweiterung des zentralen Lehr- und Lerngebäudes der Medizinischen Universität

Anerkennung

architekturbüro bm jörer

Architektur

Dipl.Ing. Daniel Nocker

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt organisiert die großvolumigen Räume (Aula und zwei Kursräume) unterirdisch. Oberirdisch tritt ein durch Brücken mit dem Bestand verbundener und durch Höfe von ihm abgesetzter L-förmiger Bau in Erscheinung, der zwei weitere Kursräume enthält. Diese Organisation ist klar gesetzt und räumlich interessant, führt aber in Bezug auf die horizontalen und vertikalen Wege eine räumlich und funktional nicht adäquate Enge ein.

Die oberirdischen Geschoße des Bestandes werden mit einem Quadratraster überzogen, d.h. die konstruktiven Felder werden zweigeteilt, was auch die Raumteilungsmöglichkeit in den Obergeschoßen festlegt. Die Obergeschoße sind konventionell in Nutzbereiche entlang der Fassade, dunkle Erschließungsgänge und eine belegte Mittelzone aufgeteilt, d.h. eine atmosphärische Verbesserung anhand von Belichtungsüberlegungen oder einem informell verbindenden Raumangebot wird nicht geschaffen.

Die leicht zurückversetzte erdgeschoßige Fassade führt die konstruktive Gliederung des Bestandes zum Boden, wo an der Fritz-Pregl-Straße das nördliche Gebäudeeck ausgeschnitten wurde, um hier einen gedeckten Bereich vor dem Haupteingang anzubieten. Diese Maßnahme schwächt die volumetrische Ganzheit des Objektes. Dass im Gegensatz zum geschützten Eingang hier, gegenüber am Hof, direkt an der Fassade, ein zweiter ungeschützter und windfangloser Eingang gesetzt wurde, ist unverständlich. Auch die gewählte Farbigkeit der Fassade wird nicht als bereichernd für die umgebende Bebauung wie auch generell den Stadtraum gesehen.

Durch die massiven Brüstungen mit Prallfenstern ergibt sich insgesamt eine günstige Bewertung hinsichtlich der thermischen Qualität der Gebäudehülle. Durch die gefärbte Prallscheibe ergeben sich für die Tageslichtnutzung Nachteile. Die haustechnische Kombination von Grundwasser Wärmepumpe im Dachgeschoß und Kombination mit thermischer Solaranlage für Warmwassernutzung ist nicht überzeugend.