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Offener Wettbewerb | 10/2015

Sanierung und Erweiterung UniversitÀtsplatz 3a/Bibliothek

2. Rang

Preisgeld: 24.000 EUR

buerger katsota architects

Architektur

Oberessl & Kantz

Bauingenieurwesen

ErlÀuterungstext

With a ‘floating’ extension the relation between the University of Graz historic Library and the campus is redefined. Located at the intersection of four major anchors, the scheme becomes a dynamic crossroad framed by two public axes: the ‘Neue UniversitĂ€ts Strasse’ on the north, as a linear, car-free axis, and the ‘Nexus’ on the south transforming a backyard into the University’s hub. The scheme unveils the 1890’s neoclassical library building -subject to subsequent interventions over the years- and reorganises programmes into a cohesive, flexible, user friendly whole. The new building connects on ground level the main programmes -a multipurpose auditorium; the library entrance, the university archive, the student service centre while in their in-between, flexible spaces of over 1.000mÂČ accommodate exhibition and lounge zones.
At the core remains the neoclassical library building with its restored two-storey organization and spatial logic. It is accessed at the piano nobile in its historic configuration. The vertical circulation accommodated in the book-lined wings leads to the new library level. At +7.30m above ground, in projection of the building’s neoclassical terraces, the generous double-height spaces form a unique reading and working landscape. Meandering unobstructed through the old and new, the user’s perception counterbalances between internalised façades and panoramic views of the outdoors.
The forth façade of the building, its roofscape, is a translucent roof membrane construction that refers to the glass roof of the existing main reading room, converses with the context and regulates the natural daylight.
The sustainable use of materials, energy resources, mechanical systems and waste management ensures building sustainability and a minimal ecological footprint.

Beurteilung durch das Preisgericht

StÀdtebauliche Kriterien
‱ Das Projekt generiert eine kompakte, nach innen offene Lern-/ Lese-/ und Arbeitslandschaft um und in den historischen GebĂ€uden.
‱ Durch diese Strategie gelingen folgende ĂŒberraschende Momente: Mit der Definition einer von Nord und SĂŒd zugĂ€nglichen Halle zwischen historischem Bibliotheks-/ und UniversitĂ€tshauptgebĂ€ude wird der vernachlĂ€ssigte Zwischenraum ein großzĂŒgiger, rĂ€umlich attraktiver Auftakt mit viel AktivitĂ€t im Bereich des Zugangs zur Bibliothek.
‱ Eine bauliche Klammer in den Obergeschossen fasst die unterschiedlichen historischen BestĂ€nde zusammen und schließt im mittleren Geschoss des HauptgebĂ€udes der UniversitĂ€t an.
‱ Dadurch finden Domenig-Bau und historischer Bestand wie selbstverstĂ€ndlich ihre Lage in diesem GefĂŒge.

BaukĂŒnstlerische Kriterien
‱ Der gewĂ€hlte Ansatz einer nach innen offenen Lern-/ Lese-/ und Arbeitslandschaft verzichtet bewusst auf eine architektonische Zeichensetzung nach außen.
‱ Die gewĂ€hlte Dachkonstruktion als lichtdurchlĂ€ssige ETFE-Membran entspricht konsequent der gewĂ€hlten Strategie wird aber vom Bauherrn durchaus kritisch hinterfragt.
‱ Die angebotenen Glasfassaden mit dem vertikalen Sonnenschutz fallen konzeptionell etwas ab, und entsprechen nicht der angestrebten Gesamthaltung.

Funktionale Kriterien
‱ Trotz des typologisch offenen Charakters bleiben die funktionalen Hauptbereiche klar ablesbar und eindeutig:
‱ Studienzentrum und Flaschenhals werden der Halle zugeordnet, der Hörsaalzugang erfolgt direkt am nördlichen Hauptzugang zur Halle, die Bibliotheksverwaltung als mehrgeschossiger Einbau wird im historisierenden GebĂ€ude aus den 50-er Jahren konzentriert.
‱ Lediglich der Bereich des Hörsaales mit den StĂŒtzen bedĂŒrfte einer konstruktiven
Überarbeitung.

Ökonomische, ökologische Kriterien / Nachhaltigkeit
‱ Die feingliedrige Anmutung des Entwurfes wird bis zu einem gewissen Grad der Ökonomie geschuldet: Es bedarf eines ausgedehnten zweiten Untergeschosses um das Raumprogramm zu organisieren.
‱ Die grĂ¶ĂŸte StĂ€rke des Projektes, eines quasi architektonischen Maßanzuges fĂŒr eine zeitgenössische Bibliothek im historischen Bestand, könnte auf Sicht betrachtet auch ein grĂ¶ĂŸeres Hindernis im Sinne einer NutzungsneutralitĂ€t im Zuge einer Umnutzung werden.
‱ Trotz mancher, durchaus korrigierbarer MĂ€ngel stellt das Projekt jedoch eine gelungene und ĂŒberzeugende Antithese zum Gewinnerprojekt dar.