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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2016

Technologie- und Wissenschaftscampus Seestadt Aspern / Baufeld C4, Bauphase 2

Quartierzugang zwischen Bauteil 1+2

Quartierzugang zwischen Bauteil 1+2

2. Preis

Zechner & Zechner ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Aufgabenstellung war die Entwicklung der zweiten Baustufe für einen Technologie- und Wissenschaftscampus in der Seestadt Aspern in Wien. Das Gebäude soll in Zukunft technologieaffine Unternehmen im Bereich der produktionsnahen Forschung mit Branchenschwerpunkt Energie- und Umwelttechnik beherbergen.
Die Außenränder des Campus werden durch die straßenbegleitende geschlossene Bebauung klar definiert. Durch die gewählte Konfiguration wird der zentrale Freiraum, die Campus-Plaza, aufgeweitet. Während die Haupteingänge zur inneren Plaza gerichtet sind, präsentieren sich die Gebäude zu den Straßen als „Schaufenster der Innovation“.
Die Multifunktionsflächen im Erdgeschoß erlauben flexible Teilbarkeit, ihre Präsenz zum Straßenraum signalisiert den technologieaffinen Charakter des Gebäudes. Die Büros in den Obergeschoßen zeichnen sich durch hohe Flexibilität in der Anpassung von Mieteinheiten und Nutzungsformen aus.
Während die vertikale Struktur an den nach innen gerichteten Fassaden Teil der thermischen Hülle ist, tritt sie an den Außenfronten vom Gebäudevolumen hervor und lässt in den Obergeschoßen einen zweischaligen Fassadenraum in Form einer „Add On – Fassade“ entstehen, die flexible Bestückungen mit PV-Elementen oder Fassadenbegrünung ermöglicht.
Das Energiekonzept sieht die Nutzung eines saisonalen thermischen Energiespeichers vor. Der Bedarf an Heizwärme wird annähernd ganzjährig mittels Wärmepumpe aus diesem Speicher gedeckt, in der kalten Jahreszeit erfolgt - je nach solarem Energieangebot - auch die Vereisung des Wassers, um die Energie des Phasenüberganges von flüssig zu fest zu nutzen. Dies ermöglicht insbesondere in der kalten Jahreszeit eine effiziente Nutzung solarer Gewinne. Die Verwendung von Saisonalspeichern in Form von Eisspeichern ist für Wien eine absolute Innovation, die zu sehr hoher Effizienz und geringen Energiekosten führt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch seine städtebauliche Konzeption, die nach außen eindeutige Ränder definiert und im Inneren eine Campus Plaza formuliert. Der herkömmliche Blockrand wird an den richtigen Stellen aufgeschnitten, so dass eine Wege - Vernetzung mit dem Umfeld gewährleistet ist. Die städtebauliche Figur leitet im Innenbereich eindeutig zu den beiden Haupteingängen hin. Innen- und Außenraum sind über ein großzügiges Foyer und die entsprechende Freiraumgestaltung eng miteinander verzahnt, wobei die Durchwegung zu den äußeren Straßenräumen nicht ganz überzeugen kann. Die beiden Foyers bilden in Verbindung mit einem Luftraum und den offenen Treppenhäuser n jeweils einen zentralen Erschließungs - und Kommunikationsraum innerhalb der Gebäude. Die Verfasser differenzieren stark zwischen der offenen Organisation der Erdgeschosse und den darüber liegenden Obergeschossen. Mit der Unterteilung der Nutzungsbereiche in den oberen Ebenen werden Nachteile in Belichtung und Organisation der Arbeitswelt erkauft. Das gewählte Konstruktionsraster ermöglicht jedoch vom Grundsatz her die gewünschte Flexibilität. Die Fassaden zeigen eine klare Zonierung im Erdgeschossbereich mit einer geschlossenen Pfosten - Riegelkonstruktion und einer darüber liegenden Add - On - Fassade, die Photovoltaikelemente und Pflanztröge integriert. Die durchgängige Materialität in den beiden Baukörpern fügt den Technologie - und Wissenschaftscampus zu einer Einheit zusammen, kann jedoch von ihrer atmosphärischen Wirkung nicht ganz überzeugen. Das energetische Konzept zeigt mit den Aspekten der Brunnenwassernutzung und dem Energiespeicher interessante Ansätze auf. Insgesamt stellt der Entwurf einen wertvollen Beitrag zu der Aufgabenstellung dar, der vor allem durch seine städtebaulichen Setzungen überzeugt.
Blick über die Plaza

Blick über die Plaza

Blick zum Haupteingang Bauteil 2

Blick zum Haupteingang Bauteil 2