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Offener Wettbewerb | 03/2017

Biologiezentrum Universität Wien St. Marx

1. Rang / Gewinner

Preisgeld: 45.000 EUR

Karsten Liebner

Architektur

Marcel Backhaus

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt gliedert sich in einen in Nord-Süd Richtung erstreckten, um 2 Geschosse angehobenen Baukörper über einer 2-geschossigen Sockelzone. Diese Dualität spiegelt gekonnt die Unterteilung des Gebäudes in zwei große Bereiche wieder: einen grundsätzlich öffentlichen Bereich mit Bibliothek, Mensa und Hörsälen im Sockel und einen beschränkt öffentlichen Bereich mit Labors, Büros und weiteren Arbeitsbereichen darüber.

Die Organisation der internen Bereiche erfolgt in einem homogenen Baukörper mit drei bzw. vier Ebenen, der sich über die gesamte Länge der Front zur Schlachthausgasse erstreckt. Der kräftige, eher geschlossen erscheinende lange Baukörper scheint dabei in der Art eines liegenden Hochhauses über dem transparenten Sockel zu schweben.

Der Sockel zeigt zur Schlachthausgasse wichtige Einblicke in das universitäre Leben, im Besonderen in Bibliothek und Seminarräume. Nach Westen, in Richtung der Erne-Seder-Gasse, wird die Strenge des Baukörpers durch vier flache Volumen aufgelöst, die in die Freiflächen ragen und eine Verwebung mit den Außenbereichen in der Art eines Campus bewirken. Die Mall überzeugt als übersichtliche, angemessen dimensionierte Halle, von der aus die Verteilung aller Wege im Haus den Ausgang nimmt. In Summe gelingt es dem Projekt, die aktiven „kommunikativen“ Funktionen um die Mall zu versammeln. Dies verspricht eine positive Identifikation der „Community“ mit ihrem Haus.

Die Materialität der Fassaden ist als „vorgehängte Klinkerfassade mit regelmäßigem Läuferverband“ dargestellt und ist so geeignet, der Universität an diesem Ort eine klare Identität und Adresse zu geben. Durch das Material wird, wie vom Verfasser beschrieben, eine Verbindung zum benachbarten alten Schlachthofgelände hergestellt. Zugleich verkörpert die Klinkerfassade auch einen Bezug zu großen Universitäten in Europa (Oxford, Alvar Aalto Campus Helsinki) wie auch in den USA.

Die Labornutzungen werden nach Auffassung der Jury eine intensive Nutzung des Daches für die Aufstellung von technischen Geräten mit sich bringen. Damit dies nicht zur Beschädigung der klaren Architektur führt, ist dazu eine qualitätsvolle, aus dem Entwurf schlüssig hergeleitete architektonische Lösung zu entwickeln.