modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2010

Erweiterung der Hochschule für Musik Saar

Ankauf

Schneider + Sendelbach Architektengesellschaft mbH

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterung

Der neue Anbau der Hochschule für Musik Saar ersetzt den Anbau aus den achtziger Jahren.
Die vorgegebene städtebauliche Struktur wird mit dem Entwurf aufgegriffen und durch seine Dimensionen variiert. Auf die im Osten gelegene „Moderne Galerie“ und den im Bau befindlichen Pavillon IV reagiert der Entwurf in entsprechender kubischer Formensprache.
Zur Bismarkstraße zeigt sich der Anbau als signifikanter Baukörper, der sich maßstäblich einfügt, und entlang der Bismarckstraße eine klare Raumkante definiert. Gleichzeitig bleibt die Blickbeziehung zur Saar bestehen.
Die Kubatur übernimmt weitgehend die Vorgaben des maximalen Bauvolumens und reagiert zusätzlich auf innenräumliche Gegebenheiten des Bestandsgebäudes.

Der Anbau wird durch einen im Osten gelegenen Eingang betreten. Analog zum Atriumbau des Bestandes nimmt der Entwurf diese Formulierung in differenzierter Form durch einen lichtdurchfluteten Innenraum auf, der Blickbeziehungen über die Geschosse hinweg erlaubt. Verbunden sind die Geschosse durch eine großzügige Erschließungszone, die den Anbau von dem Bestandsbau trennt. Die Transparenz des Walter Gieseking Saals bleibt erhalten und orientiert sich in das neue Foyer.
Der Erweiterungsbau schließt im Erdgeschoss höhengleich an den Bestand an.
Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Studios, die internen Studios sowie die großen Unterrichtsräume. Im Untergeschoss liegen die Bibliothek mit dem Lesesaal, sowie weitere Studios. Das 1.Obergeschoss beinhaltet ausschließlich Unterrichtsräume. Darüber befinden sich im 2. Obergeschoss die Vorlesungsräume sowie die Büros. In das gebäudehohe Foyer werden zwei 2-geschossige Kuben gehängt. Diese Unterrichtsboxen (Klavier, Streicher, Bläser, Klavier/Gesang) öffnen sich durch transparente Wandflächen zum Foyer und machen die Funktionen des Gebäudes sichtbar. Die Geschosshöhen sind durch die Raumproportionen bestimmt, so dass optimale akustische Bedingungen geschaffen werden. Hieraus resultiert ebenso das Verhältnis von Länge zu Breite der Räume.

Das nach Süden orientierte großzügige Foyer erlaubt hohe Tageslichtausnutzung und solare Gewinne. Gestaltprägendes Element der Außenfassade ist das Metallgewebe, das außenräumlich einen spielerischen und subtilen Rhythmus produziert. Die einfache Formensprache und Reduzierung auf wenige gestalterische Elemente setzt die Raumfunktionen in den Mittelpunkt.

Das Gebäude ist in Massivbauweise geplant. Die schweren Bauteile (Wände/Decken) unterstützen die schalltechnischen Anforderungen, wirken als Speichermasse und werden soweit möglich zur Kühlung und Beheizung (Bauteilkonditionierung) der Innenräume herangezogen.

Die Grundbeheizung soll über das vorhandene Fernwärmenetz erfolgen. Zum umweltschonenden Betrieb des Gebäudes unterstützen Erdwärme-/kältetauscher das haustechnische Konzept, werden solare Energieeinträge über das Hallenvolumen eingebracht.
Mechanische Belüftung ist für die Studios vorgesehen, die Bibliothek sowie für die innenliegenden Unterrichtsboxen. Alle anderen Räume, Unterricht, Vorlesung, Büro werden über die Fassaden zu be- und entlüfteten.

Auf den Dachflächen ist neben einer extensive Begrünung die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage möglich.