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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2010

Planung eines Neubaus für die neu gegründete Hochschule Hamm-Lippstadt - Standort Lippstadt

Anerkennung

Claus en Kaan Architecten

Architektur, Landschaftsarchitektur

Royal HaskoningDHV

TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Lippstadt ist von jeher eine Handelsstadt an der Lippe. Ihr historisches Stadtzentrum und auch neuere städtische Entwicklungen orientieren sich sehr stark zum Fluss hin.

Der Standort des Wettbewerbprojektes liegt nur einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt zwischen Lippe und der östlichen Einfallstrasse in die Innenstadt. Das Gebiet ist eine offene Grünzone, von wo aus man freie Sicht auf den Stadtrand und den Fluss besitzt.

Der Campus der Hochschule Hamm-Lippstadt soll diese Qualität respektieren und ihrerseits ein interessantes Erholungsgebiet an den öffentlichen Stadtraum hinzufügen.

Die neue Bebauung fügt sich auf natürliche Weise in die Landschaft ein und besetzt sie nicht, sondern umarmt sie. Der Baukörper ist so positioniert, dass er wie eine Villa im Grünen steht - als frei stehendes Gebäude. Dadurch behält der Standort seinen offenen grünen Charakter Richtung Stadtrand und Lippe.

Der Campus ist aus vier unterschiedlich grossen quadratischen Kuben aufgebaut. Diese Baublöcke verspringen diagonal nach Osten. Der kleinste Kubus gliedert sich in die Fassadenabfolge in der Rixbecker Strasse ein, wodurch sich der gesamte Campus aus dieser Perspektive der Stadt zeigt. Zu allen Seiten der Bebauung bleiben grosse Freiflächen. Die Hochschule manifestiert sich als prägnante Ikone in dieser natürlichen Umgebung.

Jeder Bauteil hat seine eigene Orientierung. Der Block am Südrand ist zur Stadt gerichtet und bildet den Kopf der Hochschule Hamm-Lippstadt. Im zweiten Baublock befindet sich der Haupteingang zum Universitätsgebäude. Er öffnet sich zum zukünftigen Komplex an der Ostseite und zu den Parkplätzen. Der dritte Baublock orientiert sich zum Fabriksgelände der Hella-Werke. Der nördlichste Baublock, der erst in einer späteren Bauphase realisiert werden soll, soll sich zum Fluss hin ausrichten.

Das Erscheinungsbild des Komplexes ist durch hohe Transparenz geprägt. Die Gebäudedecken bilden horizontale (schwebende) Bänder aus, zwischen denen die Aktivitäten der Hochschule hinter grossen tranparenten Verglasungen nach aussen erfahrbar werden. Die räumliche Verbindung zwischen Landschaft und Hochschule ist dadurch maximal. Die Innenhöfe in den einzelnen Baublöcken umarmen gewissermassen die bestehende Landschaft und haben alle durch ihre spezifische Grösse einen eigenen Charakter .

Im Erdgeschoss liegen die öffentlichen Funtionen des Campus. An den Schnittstellen der einzelnen Baublöcke sind spezifische Räume wie Auditoria, Medienzentrum und Mensa untergebracht.
Hier sind die Stockwerke durch mehrgeschossige Lufträume und Zwischendecken räumlich mitteinander verbunden. Dadurch werden Durchblicke durchs Gebäude und Beziehungen zwischen den Patios hergestellt. Das generische Raumprogramm wird ausserhalb dieser Knotenpunkte über die Gebäudeflügel der Blöcke verteilt.

Die Einteilung des Programms ist völlig variabel. Die Abmessungen der Gebäudeflügel lassen alle Arten von Büro-, Lehr- und Laborräumen zu.

Das Skellet besteht vollständig aus Beton. Dadurch sind die Laboratorias schwingungsfrei. Die Fassadenstützen unterliegen einem Raster von 3,6m und ermöglichen mit den Kassettendecken eine Überspannung von 15m. Dadurch ist der Grundriss frei einteilbar.
In den Kassettendecken ist Betonkernaktivierung aufgenommen. Die Auskragungen in der Fassade sind variabel und werden durch deren Orientierung zur Sonne bestimmt. Die Böden werden mit einem verdichteten Sandzementestrich versehen.

Die Fassaden bestehen aus strukturell verleimten Glas. Alle 1,8m ist ein Öffnungsflügel vorgesehen. Bei den Laboratorias können diese verriegelt werden. Innerhalb eines modularen Systems von 1,8m können Trennwände praktisch überall an der Fassade anschliessen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Anerkennung