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5. Rang 6 / 6

Offener Wettbewerb | 11/2019

Neubau Unterkunfts- und Ausbildungsgebäude Magglingen (CH)

6. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 20.000 CHF

suter sauthier & associés sa

Architektur

Kbm Engineers SA

Tragwerksplanung

Enerconseil

TGA-Fachplanung

PROTECH - Ingénieurs - Conseils Sàrl

Sachverständigenwesen, sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt «code barre» schlägt zwei schlanke Riegel für die neuen Baukörper vor, welche beide nahe der Alpenstrasse zu stehen kommen. Das Empfangsgebäude liegt dadurch «abgerückt» von der Hauptstrasse, um nebst einem Empfangsplatz vor der Bergstation des Funiculaires auch eine Vorzone zum Eingang entstehen zu lassen. Diese soll die Verknüpfung zu den anderen Bauten entlang der Hauptstrasse schaffen. Dabei werden unterschiedliche Beläge als Zonen vorgeschlagen, welche die gewünschte Grosszügigkeit schmälern. Unverständlicherweise fehlt eine Verbindung zum neuen Unterkunftsgebäude. Die Gestaltung um dieses Gebäude bleibt sehr rudimentär und beschränkt sich auf die Erschliessung.

Das Unterkunfts- und Ausbildungsgebäude liegt mit seiner Ost-Seite nahe der Alpenstrasse, wodurch eine Zufahrt für Anlieferung und Notfallfahrzeuge gewährleistet werden soll. Der eigentliche Haupteigang liegt im Norden, entlang des sich den Hang hinaufmäandrierenden Fusswegs, ohne jegliche Aufenthaltsbereiche im Aussenraum.

Das einfache Volumen erfährt zwei markante Eingriffe: Einerseits durchdringt der gedeckte Hauptzugang von Norden her das Volumen und anderseits die offene Einstellhalle der Fahrzeuge im Sockelgeschoss nahe der Strasse. Wenn der Eingangsbereich sicher ein attraktives Dispositiv mit Fernblick darstellt, fragt sich beim Service-Zugang, ob durch dessen Auszeichnung nicht ein «heimlicher» Eingang geschaffen wird, der dann in seiner Ausbildung problematisch wäre und zu Konflikten führen dürfte.

Bedingt durch die Hanglage erfolgt der Eingang von Norden her über das 1. OG via den gedeckten Bereich. Dieser unterteilt den Grundriss in zwei Flügel mit Verwaltung und Veloräumen. Die zentrale Vertikalerschliessung sowie die Kompaktheit des Baukörpers weisen im Betrieb erhebliche Vorteile auf und vereinfachen dessen Bewirtschaftung.

Im Erdgeschoss sind die Theorieräume sowie weitere Büros angeordnet. Im halb im Terrain verschwindenden Sockelgeschoss befinden sich weitere Lager- und Technikräume, welche über den Serviceeingang separat erschlossen werden können.

Die beiden oberen Geschosse beherbergen die Unterkunftszimmer. Die zentral gelegene Vertikalerschliessung wird in diesen Geschossen mit einem attraktiven Aufenthaltsraum, den Schliessfächern etc. aufgewertet. Von hier aus erschliessen jeweils zwei Gänge die Zimmertrakte, welche als einfache Zweibünder mit Nord- und Südzimmern ausgebildet werden ohne spezifische Aufenthaltsqualitäten.

Die Zimmer entsprechen in ihrer Organisation einem einfachen Hotelzimmer-Typ. Entsprechend dem Konzept des Bandfensters bieten sie eine einfache Arbeitsfläche entlang der Fassade, suchen ansonsten aber keine weiteren spezifische Antworten für die Nutzer.

Auch wenn der Neubau des Unterkunfts- und Ausbildungsgebäudes in Form und Typologie angemessen erscheint, stellen sich doch eine Reihe grundsätzlicher Fragen, bei denen das Projekt nicht komplett zu überzeugen mag.
5. Rang 6 / 6