Erweiterungsbau für den Bereich Gesundheits- und Krankenpflege der FH Joanneum in Kapfenberg (AT)

Das Projekt überzeugt durch eine klare Struktur und konsequente Zonierung. Die Eindeutigkeit der Erschließung sowie die gute Orientierbarkeit sind dabei besonders hervorzuheben. Bestandsgebäude und pavillonartiger Zubau des Hörsaalgebäudes in zeitgemäßer Architektursprache stehen in einem spannungsvollen Dialog. Die großzügige Entwicklung der Eingangszone sowie die effiziente räumliche Struktur des Bestandes mit optimierter Flächenbilanz sind überzeugend. Durch die gekonnte Setzung des Pavillons werden schöne Außenraumbezüge generiert. Die genaue Ausformulierung des Verbindungsbaus ist aus nutzungstechnischer Sicht noch zu konkretisieren. Das transparente Hörsaalgebäude mit weitauskragender begrünter Dachkonstruktion stellt aus Sicht der sommerlichen Überhitzung eine positive Maßnahme dar. Die vom Nutzer und der Stadtgemeinde gewünschte Reduktion der Glasflächen muss vom Architekten in Bezug auf Akustikvorhängen bzw. geschlossenem Material geprüft werden. Die hochwertige baukünstlerische Gestalt und Leichtigkeit des Pavillons sollen jedenfalls gewährleistet bleiben. Die günstige Lage legt eine Mehrfachnutzung etwa als Veranstaltungsbereich nahe. Die technische Infrastruktur lässt sich durch gezielte Maßnahmen wie die Erweiterung des UGs sowie das Freilassen des DG gut integrieren.