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Offener Wettbewerb | 05/2012

Neubau eines Medienzentrums

Medienzentrum_Rendering

Medienzentrum_Rendering

6. Rang / Anerkennung

Architekturbüro Zeytinoglu

Architektur

Erläuterungstext

• Städtebauliche Aspekte:
Die Städtebaulichen Rahmenbedingungen des Medienzentrums für die
Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, lässt sich wie folgt umreißen:
Eine Hofsituation wird durch prägnante Bauten umsäumt hierbei lässt
die nicht geschlossene Bauweise eine durchgängige Porosität des Grundstückes
zu. Die Mitte des Hofes wird durch einen Baumbestand definiert, um
diesen Hof ordnen sich die verschiedenen Institute der Hochschule an. Der
Süden des Grundstückes wird durch eine historische Mauer begrenzt, die
zwei Torsituationen besitzt, von der die Südwestliche Öffnung auch die Einfahrt
von Kraftfahrzeugen erlaubt. Die strenge Geometrie der klar orthogonalen
Natur dieses Ensembles wird durch den Neubau fortgesetzt, ergänzt
und vervollständigt. So bettet sich das neue Gebäude sehr Natürlich in seine
Umgebung ein, ohne dabei seine Identität als Bauwerk des 21.Jh zu verhüllen.
Durch die Vervollständigung des Karrees entsteht ein klares Bild auf dem
Grundstück. Bewusst wurde der Entwurfsansatz sehr komprimiert angelegt,
um nicht eine Zersplitterung der Volumina zu erzeugen, sondern einen gemeinsamen
Baukörper für Komposition, Tasteninstrumente und Filmakademie
zu erzeugen.
• Baukünstlerische Aspekte
Licht und Akustik besitzen ähnliche Eigenschaften. Die physikalische Grundlage
für Film und Musik reagiert im Raum auf ähnliche Weiße, der Einfallswinkel
gleicht dem Ausfallswinkel und bestimmt so die Natur des Lichts und des
Klanges in einem Raum. Das Grundsätzliche Architektonische Konzept geht
von der einfachen Annahme aus, das mehrere Emitter oder Klangquellen
Wellen und Teilchen aussenden die im Raum reflektiert werden und so
Wellenförmige Strukturen bilden. Diese Wellen bilden sich im Raum ab. Vom
inneren des Gebäudes zur äußeren, Lamellenförmigen Haut bestimmt das
akustische Konzept die Ästhetik des Gebäudes, wobei den performativen
Aspekten besondere Bedeutung zukommt. Performance ist hier auf zwei
weißen konotiert, zum einen im Sinne der Leistungsfähigkeit des architektonischen
Konzepts, im Sinne einer zweckmäßigen Programmierung des Gebäudes;
zum anderen im Sinne von Performance als Aufführung, als Darstellung.
Charakteristisch für das Layout des Gebäudes ist seine ineinander verschlungenen
Räume - eine Raum in Raum Anordnung die pulsierenden
Klangquellen oder Lichtquellen gleicht. Diese Anordnung ermöglicht eine
akustisch effiziente Trennung des Kernebereichs, der die großen Aufnahme
und Regieräume beinhaltet von einem umhüllenden räumlichen Mantel,
der einen weitere Akustischen Schutz für die Aufnahmeräume bildet. Die
äußere Schicht wird programmatisch von Unterrichts und Büroräumen gebildet,
die einen Außenbezug haben. Ganz bewusst wurden Seminar und
Vorlesungssäle in den ersten Stock versetzt um die Möglichkeit eines großzügigen,
offenen Foyers für die Aufnahmeräume zu schaffen um eine optimale
öffentliche Nutzung zu ermöglichen.
- Funktionale Aspekte:
Jedes der drei Institute, Komposition, Tasteninstrumente und Filmakademie
besitzt in diesem Konzept sein eigenes Gebäude. Die Drei Elemente verschränken
sich räumlich zu einem gesamten Gebilde, das eine klare Struktur
nach außen erzeugt. Zwei Lift- und Stiegenkerne dienen der Erschließung
des Gebäudes, hierbei ist der Lastenaufzug dem Institut für Tasteninstrumente
zugeordnet, und zwei großzügige Personenlifte am Schnittpunkt
zwischen Komposition und Filmakademie angesiedelt. Natürlich kann der
Lastenaufzug für sämtliche Institute genutzt werden da sämtliche Institute
miteinander verbunden sind.
Eine besondere Bedeutung hat das Foyer das hufeisenförmig die beiden
Aufnahme- und Regieräume umklammert. Die Artikulierung des Bodens
bildet kleine Amphitheater artige Mulden, die zum einen als Communication
space für Lehrende und Studenten dient, zum anderen auch die Belichtung
von einigen unterirdischen Räumen bezweckt. Vertikal zwischen den ringförmigen
Sitzreihen angeordnet, befinden sich eine Verglasung die diesem
Zweck dient.
- Ökonomische und ökologische Aspekte
Die bewusst komprimiert gewählte Bauform erlaubt eine Ökonomisch effiziente
Ausführung des Gebäudes. Die Kombination aus konventionellen
Baumethoden (Stahlbetonbau) und innovativen technologischen Ansätzen
(Fassade, Energiegewinnung) bedeutet einen langfristigen Gewinn
für die Nutzer des Standortes. Der Schichtförmige Aufbau der Tragstruktur
gewährleistet einen hohen Grad an Flexibilität in der räumlichen Anordnung
des Gebäudes, so das rasch, und ökonomisch auf Veränderte Gegebenheiten
reagiert werden kann.
Das Ökologische Konzept des Bauwerks geht von der Idee aus das Gebäude
als lebenden Organismus zu verstehen und dessen Metabolismus zu
optimieren. Zu diesem Zweck kommen massiv Simulationstechniken zum Einsatz
(Solar Radiation, Prevailing Winds..). Diese Simulationen bilden den Kern
der neben der Ausrichtung des Gebäudes auch die Position der einzelnen
Programmatischen Punkte bestimmt. Das Gebäude ist mit einem dichten
Netz an Sensoren ausgestattet das eine optimierte Energienutzung erlaubt,diese Sensoren steuern zum Beispiel die Ausrichtung der Lamellen, aber
auch die Ausrichtung der PV Zellen auf dem Dach des Gebäudes. Ziel ist
es neben der Optimierung des Energieverbrauches des Hauses, auch dessen
Energiebilanz durch den Anteil an erzeugter Energie zu verbessern, und
den Carbon Footprint der Architektur zu reduzieren. Dies wird auch durch
ein hohes Maß an Vorfertigung erreicht. Die gesamte Fassade wird im Werk
vor-gefertigt. Die ökologische Performance des Gebäudes ist maßgeblich
von automatisierten Prozessen geprägt die durch mehrere vernetzte Rechner
erzielt werden. Im speziellen ist es damit möglich durch eine optimierte
Beleuchtung Strom zu sparen. Die Masse der Stahlbetonkonstruktion erfüllt
ebenfalls eine doppelte Funktion. Neben der Optimierung der akustischen
Eigenschaften der Räumlichkeiten durch die Masse des Materials ist die Nutzung
der Masse als Wärmespeicher Möglich.
- Fassade
Die Fassade wird durch vertikale Lamellen gebildet die durch Verdrehung
den Lichteinfall kontrollieren. Dieser kann Computergesteuert erfolgen um
eine Optimale Ausnutzung des Tageslichts zu ermöglichen. Die Module der
Fassade können aber auch vom Nutzer overruled werden. In diesem Konzept
wird die Elastizität des Materials genutzt um changierende Fassadeneffekte
zu erzielen. Die Fassade wird zum Spiel zwischen Rhythmus und fliesenden
Bewegungen. Durch die Verdrehung der Lamellen entstehen immer
wieder neue Muster auf der Fassade, die im speziellen zur Geltung kommen
wenn sich der Bertachter selbst um das Gebäude bewegt, so spiegelt der
Eindruck des Gebäudes einige der wichtigsten Charakterzüge von Musik
und Film wieder. Die vier-dimensionalität der Medien Musik und bewegtes
Bild, die kontinuirliche Dynamik aber auch Rhythmus, Puls und Frequenz. In
der Sockelzone des Gebäudes transformiert sich die Fassade zum tragenden
Gestaltungsmittel des Erdgeschoßes, das in Dialog tritt mit dem artikulierten
Boden des Erdgeschoßes. Eine Spannungsreiche Zone die Begegnungsflächen
zwischen Studenten, Lehrenden und Besuchern schafft.
In der Sockelzone des Gebäudes transformiert sich die Fassade zum tragenden
Gestaltungsmittel des Erdgeschoßes, das in Dialog tritt mit dem artikulierten
Boden des Erdgeschoßes. Eine Spannungsreiche Zone die Begegnungsflächen
zwischen Studenten, Lehrenden und Besuchern schafft.
- Akustische Eigenschaften der Fassade:
Die Fassade selbst dient als weitere Schutzschicht gegenüber unerwünschten
akustischen Störungen von außen. Die Lamellenstruktur wurde bewusst
gewählt um bereits vor der Klimahülle den akustischen Druck zu reduzieren.
Die parallel zueinander verlaufenden Lamellen erlauben es einen
Anteil des Schalldrucks von außen totlaufen zu lassen. Um diesen Effekt
weiter zu erhöhen ist daran gedacht die Lamellen mit einer Mikroperforation
auszustatten. Diese Mikroperforierung erlaubt auch transluzente Licht
Effekte.
Zur Bau- und Raumakustik im Medienzentrum Wien
Das akustische Konzept für dieses außergewöhnliche Bauwerk sieht eine
Vielzahl von Einzelmaßnahmen vor, die einen prägnanten und störungsfreien
Aufnahme- und Unterrichtsbetrieb im gesamten Gebäude garantieren
werden. Zur Erzielung dieser akustischen Qualität sind folgende Schritte
geplant:
1. Alle akustischen Maßnahmen, seien es Maßnahmen der Schallisolierung
oder zur Erzielung eines ausgeglichenen Raumklanges, werden mit der
Bauherr¬schaft und vor allem mit den späteren Nutzern abgestimmt.
2. Die geforderte akustische Variabilität wird unter Zugrundlegung von
unteren und oberen Grenzkurven, z. B. im Bereich der Nachhallzeit, definiert,
so dass ein klarer Planungsauftrag vorhanden ist.
3. Alle großen Aufnahmestudios und Regieräume werden in einer hochschalldäm-
menden Raum in Raum Bauweise erstellt. Der erforderliche Platzbedarf
ist mit dem Architekten abgestimmt.
4. Die Übungsräume und die kleineren Schnitträume werden in einer einfachen
Raum in Raum Bauweise erstellt. Auch dabei wird eine gleichzeitige
Nutzung vorausgesetzt, wobei eine gegenseitige Rücksichtnahme erforderlich
wird.
5. Alle großen Aufnahmeräume, aber auch die kleinen Übungsräume
erhalten spezi¬elle raumakustische Verkleidungen, die sowohl eine hohe
Diffusität des Schallfeldes gewährleisten als auch bei den kleineren Räumen
ein übermäßiges Hervortreten der Eigentondichte verhindern müssen.
6. Die entsprechende Raumbedämpfung wird variabel gestaltet, so
dass bei größe-ren und lauteren Besetzungen Pegelspitzen abgefangen
werden können und bei kleineren Ensembles
Übersicht

Übersicht

Schema

Schema

Fassadenkonzept

Fassadenkonzept

Schnittskizze

Schnittskizze

Lageplan

Lageplan

Untergeschoss

Untergeschoss

Erdgeschoss

Erdgeschoss

1.Obergeschoss

1.Obergeschoss

2.Obergeschoss

2.Obergeschoss

3.Obergeschoss

3.Obergeschoss

Schnitt

Schnitt

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West

Ansicht West

Rendering mit Umgebung

Rendering mit Umgebung

Rendering

Rendering