Studentenwohnhaus Neue Bahnstadt Opladen

Der Entwurf bildet durch die Anordnung von 3 einzelnen Abschnitten mit eigenen Zugängen und Treppenhäusern eindeutige Adressen. Damit wird das Thema „nachbarschaftliches Wohnen“ gefördert. Der Gedanke des nachbarschaftlichen Wohnens wird durch die den Treppenhäusern angelagerten Gemeinschaftsräume, die zweigeschossig über Galerien verbunden sind, unterstützt. Der Entwurf bezieht sich auf das Ensemble Magazin und Wasserturm und befördert damit die urbane Quartiersentwicklung. Die Architektur ist sachlich und nüchtern. Die zurückhaltende Gestaltung gegenüber dem Ensemble Wasserturm und Magazin wird vom Preisgericht anerkannt. Die Besonderheit des Entwurfes gegenüber einer Aneinanderreihung von Zellen ist die Bildung von 3 Wohngemeinschaften, die Einzelappartements und auch das gemeinschaftliche Wohnen zulassen. In diesem Fall würde das Negativkriterium der nordorientierten Räume entschärft werden. Allerdings bemängelt der Auslober den hohen Anteil von Einzelappartements mit Nordorientierung.
Aus baurechtlicher Betrachtung liegt eine geringfügige GFZ-Überschreitung an der östlichen Stirnseite vor (Staffelgeschoss).
Als Konstruktion wird eine günstige Schottenbauweise vorgeschlagen, die Fassade wird als Klinker-Lochfassade ausgebildet. Aufgrund der aufwändigen Ziegelfassade kann nicht von einer kostengünstigen Realisierung ausgegangen werden, allerdings wäre dem Kostenaufwand die Nachhaltigkeit der Fassade entgegenzusetzen.
Insgesamt entwickeln die Verfasser eine Lösung mit nachbarschaftlichem Schwerpunkt. Die Flexibilität, die auch eine spätere normale Wohnnutzung ermöglicht, wird als Beitrag zum Nachhaltigkeitsgebot begrüßt.

Aus energetischer Sicht wird der kompakte Baukörper mit einem
durchdachten Konzept für die Technische Gebäudeausrüstung einschließlich kurzer Leitungswege begrüßt.
Nachteile ergeben sich durch die Räume auf der Nordseite, die keine solaren Gewinne erzeugen, sowie die auskragenden Fensterelemente auf dieser Seite.