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Einladungswettbewerb | 09/2012

Goethegärten - Neubau von altengerechten Wohnungen

ein 3. Preis

EICHHORST + SCHADE ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau / Erschließung / Organisation

Der Entwurf sieht einen kubisch ausgebildeten, durchgehend viergeschossigen Baukörper als Blockrandbebauung vor.
Hierbei treten die Wohnnutzungen einschließlich ihrer Laubengänge jeweils zur Straßenseite wie zum Innenhof gegenüber den anderen Nutzungen hervor und gliedern und strukturieren auf diese Weise klar das Wohngebäude.

Drei über den Innenhof erschlossene Treppenhäuser führen über straßenseitig vorgelagerte Laubengänge zu 21 Einpersonen- sowie ebenfalls 21 Zweipersonen-Wohnungen.
Der Komplex wird über einen geschützten, zurückspringenden Eingangsbereich in Form einer Passage betreten. Verglaste Pendeltüren sorgen zu beiden Seiten für den notwendigen Schallschutz („Schleuse.“) Um den Eingangsbereich noch zusätzlich hervorzuheben, wurden die jeweiligen Eingänge zum Wohncafé sowie zur Sozialstation direkt angeschlossen.
Jedem der drei Treppenhäuser ist ein Fahrradabstellraum angegliedert, welcher direkt von der Straßenseite aus begangen werden kann.
Sozialstation und Wohncafé liegen zentral inmitten der Anlage und direkt angrenzend an den Hauptzugang. Das Wohncafé bildet den Mittelpunkt der Anlage sowie der gesamten Goethegär-ten. Er dient als Treffpunkt und Zentrum der Bewohner, in welchem gemeinschaftlich gekocht und gegessen wird. Der angrenzende großzügige Terrassenbereich sorgt für eine nahtlose Verknüpfung zum Gartenbereich.

Die altengerechten Wohnungen

Auf der einen Seite (Straßenseite) die vielbefahrene Straße mit den hohen Emissionen, auf der anderen (Garten-) Seite der großzügige, ruhige Garten mit seinem schönen, alten Baumbestand.
Da liegt es auf der Hand, die Wohnungen weitestgehend von der Straße abzuschirmen und statt-dessen zur Gartenseite großzügig zu öffnen.
Vor allen Wohnungen liegt daher ein geschlossener Laubengang. Bad, die offene Wohnküche und die Diele grenzen hieran an, während Wohnzimmer und Schlafzimmer auf der Gartenseite liegen. Hier wird das Thema „Goethegärten“ wörtlich genommen, die Räume verfügen über eine größtmögliche Transparenz zum neu gestalteten, parkartigen Gartenbereich. Die Wohnbereiche werden zum Garten wie „Schaukästen“ herausgebildet.
Die Lüftung der Wohnungen erfolgt über den Einbau von Fensterfalzlüftern zur Gartenseite, die Abluft wird über Einzelraumlüftern in Küchen und Bädern abgeführt.


Gestaltung / Materialität

Das Materialkonzept wird von dem Leitgedanken geprägt, mit angemessenen und zeitlosen Materialien ein dauerhaftes und preiswert zu unterhaltendes Gebäude zu schaffen, das das Bild einer modernen und nachhaltig denkenden Wohnungsbaugesellschaft wiederspiegelt.
Das Gebäude ist als Massivbau (Stahlbeton / Mauerwerk) geplant, welches durchgehend ein Wärmedämmverbundsystem erhält. Mit Rücksicht auf Schmutz, Lärm und Verletzlichkeit zu den Straßenseiten erhalten die Fassaden im Erdgeschoss sowie die Nebenbereiche (Wasch-/ Trockenräume) und Treppenhäuser Klinkerriemchen. Die bereits plastisch hervortretenden Wohnbereiche einschl. Laubengänge erhalten einen hellen Oberputz, die Materialgebung macht die unterschiedlichen Nutzungen klar ablesbar.
Sämtliche Fensterflächen werden als dreifachverglaste Kunststofffenster geplant, die Innenwände werden nichttragend ausgeführt und somit insbesondere in den Sondernutzflächen flexibel für spätere Änderungswünsche.
Hochstrapazierfähige Vinyl-Bodenbeläge werden in den Wohnungen und Laubengängen verlegt, während für die Treppenhäuser ein preisgünstiger chinesischer Granit vorgesehen ist.


Ökologie und Nachhaltigkeit

Das Gebäude wird energiesparend nach der aktuellen EnEV geplant. Der Primärenergiebedarf soll hierbei zukunftsweisend um mindestens 30% unterschritten werden (KfW 70.) Der kompakte Baukörper bietet hierbei mit seiner relativ geringen Hüllfläche gute Voraussetzungen. Großzügig angelegte Fensterflächen zur Gartenseite sorgen für maximale Tageslichtausschöpfung.
Die Verwendung einer Absorptionswärmepumpenheizung ist ebenso angedacht wie das Aufstellen von Photovoltaik-Elementen auf dem begrünten Flachdach. Hierbei wird ein Contracting mit den örtlichen Stadtwerken vorgeschlagen. Die Warmwasserversorgung erfolgt zentral über die Heizungsanlage. Der Entwurf steht für umweltschonendes, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen.