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Nichtoffener Wettbewerb

"Wohnen mit Kindern in der Stadt"

Grundstück 3

1. Preis

WELP von KLITZING | Architekten & Stadtplaner

Architektur

Meißner Architekten BDA

Architektur

H. Baumann

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Wohnen mit Kindern in der Stadt

Ziel des Entwurfes:
- ein Stück Stadt zu formulieren und dieses gradientenhaft mit sanften, aber merkliche Übergängen bis hin zur Familie und zur Einzelperson herunter zu brechen.
- eine vielfältige Struktur ( sozial und gestalterisch) zu entwickeln, die alle Altersgruppen berücksichtigt. Kinder werden hier als gleichberechtigte Partner in die Welt der Erwachsenen eingebunden.

Zu diesem Zweck bedient sich der Entwurf städtischer Strukturen und Typologien.
Er thematisiert das Wohnen in der Gemeinschaft. Er bildet Gruppen, Mitten und in verschiedenen
Wahrnehmungsmaßstäben wiederkennbare Identitäten.
Er bezieht sich auf das Leitbild der Lübecker Ganghäuser und -höfe.

Städtebau / Wohnen in der Gemeinschaft
Das Durchwegen des Blockes bildet den Anlass, Strukturen zu entwickeln, die das Leben in der Gemeinschaft thematisieren und eine soziale Kontrolle ermöglichen.
Wir schlagen eine autofreie, konische Hoffolge vor, die sich durch einen leichten Niveausprung vom Straßenraum absetzt, den Blockinnenraum in jeweils eigene Charaktere untergliedert. Verschiedene Wege, Übergänge und Eingänge verbinden die Höfe. Die unterschiedliche Ausrichtung, Größe und Nutzung der Räume formuliert Einzelidentitäten und bildet einen Bezugspunkt für die Bebauung.
Ein Gemeinschaftsraum markiert den Übergang zwischen den unterschiedlichen Raumsituationen. Er ist wie eine Loggia oder Halle ausgebildet und entsprechend vielfältig nutzbar: als Festraum, als Kinder-
betreuung, als bewirtschaftetes Café oder als Treffpunkt.

Wir schlagen eine Durchmischung der Wohnformen und Wohnungsgrößen vor, um eine vielfältige und robuste Sozialstruktur zu erzeugen. Solitärgebäude markieren zusammen mit kleinen Platzsituation die Zugäge in den Blockinnenraum. Die Townhouses sind and den Platzseiten angeordnet. Sie bilden kleine Einheiten und sind die Bausteine der kleinen Stadt: Haus an Haus, Familie an Familie.

Die Erschließung der Gebäude erfolgt \"von Innen\" über die Platzräume. Auf diese Weise stehen die Häuser sich mit dem Gesicht gegenüber. Die privat genutzten Außenbereiche vor den Häusern beleben die Hofränder. Sie vermitteln zwischen Privatheit und Öffentlichkeit und bespielen den öffentlichen Raum der Gemeinschaft.

Für den ruhenden Verkehr ist eine natürlich belüftete Tiefgarage vorgesehen. Fahrradabstellräume befinden sich in den Erdgeschossen der Mehrfamilienhäuser und unter dem Gemeinschaftshaus.

Häuser
Die Häuser thematisieren die Schwellen von der Öffentlichkeit hin zum privaten Rückzugsraum.
Der Hof wird über eine private Terrasse in den Familienraum gefiltert. Dieser bildet den \"Hof oder Tenne\" der Wohnung: Kochen, Essen, Wohnen, Spielen, von innen nach außen, in Hör- und Sehweite. Dieser Raum dient dem Familienleben und dem Austausch und wird in den Fassaden durch ein Vordach abgesetzt. Das Vordach verbindet außen und innen und bricht den Maßstab herunter.

Die privaten Räume sind in den Obergeschossen angeordnet.
Die Kinderzimmer liegen und bilden mit Treppen, Lufträumen und Spielgalerie eine Raumgruppe, die von zwei Seiten belichtet ist. Die Schlusshäuser erhalten im 1. OG eine Außentreppe.

Alle Räume erhalten eine bis zum Boden reichende Verglasung, um auch Kindern den Bezug nach außen zu ermöglichen.

Als Sondertyp sehen wir an der Ostseite des Blockes ein Gruppenhaus mit einer zuschaltbaren 1-Zimmerwohnung vor. Diese Wohnung ist für erwachsene Kinder, den/die Großvater/ -mutter, das Homeoffice oder auch fremd zu nutzen.


Wohnungen
Die Wohnungen sind in Solitärgebäuden oder den Blockecken angeordnet, um die Zimmer von mehreren Seiten zu belichten. Sie erhalten als Mitte ebenfalls einen Familienraum / Tenne, der großflächig in eine Loggia übergeht.
Diese ist als Außenzimmer in die Gebäudekubatur integriert und von mehren Zimmern aus zugänglich.
Die individuellen Rückzugsräume sind um die \"Tenne\" herum angeordnet und in den großen Wohnungen durch mehrere Wege mit dieser und untereinander verknüpft.

Architektur
Die Gestalt der Gebäude ist einfach und verständlich. Ihre Erscheinung wird von einer haptischen Handwerklichkeit geprägt.

Ablesbare Baukörper, durch Fugen getrennte Townhouses sind als Bausteine erkennbar und strukturieren die städtebaulichen Kanten. Durch eine im Schnitt dreigeschossige Bauweise erhalten die Höfe eine Maßstäblichkeit, die den Räumen und den Bewohnern entspricht. Die Erdgeschosse werden durch ein kleines Vordach abgesetzt und verleihen den Häusern einen städtischen Charakter.
Die Häuser erhalten eine Klinkerfassade und fassadenbündige französische Fenster. Das flache Dach ist begrünt und ggf. mit einer Solaranlage versehen.

Freibereich
Die drei Höfe erhalten spezifische Charaktere: die grüne Obstwiese, leicht ausgemuldet und mit drei Apfelbäumen überstellt; der \"Spielplatz\" mit Sandspielbereich und verschiedenen Spielangeboden in Kombination mit dem Gemeinschaftsraum und von der vorhandenen Kastanie bestimmt; der Grandplatz mit Bänken unter der Eberesche und einer Fläche für das Boulespiel als kommunikativer Quartiers-bereich.
Große, vorhandene Bäume bleiben nach Möglichkeit erhalten (z.B. Kastanie, Rubinie und Eberesche).
An den Blockecken bieten ruhige Bereiche mit Bänken und Wasserspiel eine zusätzliche Möglichkeit zum Rückzug und Kontemplation.
Der Außenbereich ist so angelegt, dass er verschiedenen Generationen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten bietet. Auch hier spiegelt sich das Thema der Gemeinschaft wieder.