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Award / Auszeichnung | 10/2008

Auszeichnung Guter Bauten in Franken 2008

Wohnhaus L.

DE-90429 Nürnberg, Bleichstraße 10b

Preis / Auszeichnung

a.ml und partner / architekturwerkstatt matthias loebermann

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 10/2008

Projektbeschreibung



Grundstück
Das Wohnhaus ist auf einer ehemaligen Industriebrache (Schlosserei) in der Rosenau als Rückgebäude in einem Hof errichtet. Die alte Schlosserei hatte die gesamte Fläche vollständig überbaut und unterkellert.
Das Grundstück (ca. 450qm) ist dreiseitig von Brandwänden begrenzt. Um eine gute Belichtung zu ermöglichen wurde ein Baukörper entwickelt, der sich nach Westen freistellt und die Orientierung der Räume bestimmt.
Die westliche, frei stehende Brandwand wurde auf ihre gesamte Länge neu mit Cortenstahltafeln verkleidet, im vorderen Hofbereich befinden sich hinter einer senkrechten Lamellenverkleidung aus Lärche die Mülltonnen für das Vorderhaus und das Wohnhaus. Im Anschluss daran wurde ein Teil als weiße Scheibe ausführt, diese bildet den Hintergrund für eine Stahl/Steinskulptur.

Nutzung
Die Grundrisstypologie entwickelt sich als Zweibund mit unterschiedlichen Nutzungszonen.
Im Erdgeschoss befinden sich Arbeitsräume und Gästebereich, im Obergeschoss organisieren sich Wohnen, Essen, Schlafen, Ankleide auf der Westseite, ergänzt durch WC, Küche, Atrium, Bibliothek und Bad auf der Ostseite.
Das kleine Atrium im Obergeschoss schafft einen intimen, uneinsehbaren Aufenthaltsraum als Erweiterung der Küche.

Die Haupträume sind alle mit freistehenden Wandscheiben getrennt, lediglich der Schlafbereich kann mit einer raumhohen Schiebetür abgetrennt werden.
Die offene Raumstruktur erzeugt trotz der abgeteilten Raumzonen eine Großzügigkeit in der Wahrnehmung.
Die westlichen Räume besitzen alle jeweils ein großes Fenster, das sich zur stets verändernden Cortenstahlwand hin orientiert.

Fassade, Materialien, Innenausbau
Der Massivbau aus Kalksandstein mit Betondach ist mit einer wärmegedämmten, lehmgrauen Putzfassade versehen. Die Oberfläche des zweilagigen Putzes wurde mit einer alten Technik, dem Besenstrich ausgeführt. Diese horizontale, unregelmäßige Struktur erzeugt eine hohe Plastizität im Licht- und Schattenspiel der sich verändernden Besonnung.
Lediglich der eingeschnittene Eingang ist mit weißem Filzputz abgesetzt.

Die 6 großen Holzfenster mit verdeckten Beschlägen auf der Westseite sind mit flächenbündig schließenden Faltschiebeläden versehen. Das Besondere an den Läden ist ihre Oberfläche. Sie wurden ebenfalls mit einem mehrschichtigen Aufbau und Besenstrichputz ausgebildet. Wenn die Fenster geschlossen sind wird dadurch der Eindruck einer vollkommen geschlossenen Box erzeugt
Jeweils zwei der sechs Faltläden sind mit einer Milchglasfüllung und Lochblech ausgeführt, um auch bei geschlossenen Läden genügend Tageslicht in den Innenraum zu führen. Sind die Läden offen, wirken die Glasfüllungen wie Lichtlenkelemente, die das Sonnenlicht zusätzlich in die Räume reflektieren.

Im Inneren unterscheiden sich die zwei Ebenen im Wesentlichen durch den jeweils vollständig durchlaufenden Bodenbelag, im EG gestrichener Estrich, im OG sowie auf der Treppe Räuchereiche geölt. Die Brüstung der Treppe wurde ebenfalls als dünne Scheibe aus Räuchereiche ausgebildet. Das Parkett wurde auch in Küche und Bad gelegt, um einen möglichst homogenen Raumeindruck zu erzeugen.
Die notwendigen Staumöbel wie Ankleide, Garderobe und Schränke sind aus weiß lackiertem Holz und wurden bündig in die Wände integriert.

Tragwerksplaner
Ingenieurgesellschaft Ulm, Erlangen

Haustechnik
Elektro Ottmann GmbH, Spalt/Großweingarten
Stefan Rebelein Sanitär GmbH, Fürth/Stadeln