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Einladungswettbewerb | 06/2013

Wohnsiedlung Obsthalde

Teilnahme

Mirlo Urbano Architekten

Architektur

Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und StÀdtebau GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Vorschlag einer stĂ€dtebaulich eher indifferenten Haltung gegenĂŒber dem vorhandenen Kontext erschliesst sich nur schwer und findet einen verstĂ€ndlichen Ansatz erst aus der inneren Struktur der einzelnen GebĂ€ude.
Auf vier Volumen verteilt, fĂŒhren die GebĂ€ude an der Obsthaldenstrasse und zur Primelstrasse sehr pragmatisch das vorhandene Bebauungsmuster fort. Mit dem dazu abgedrehten GebĂ€ude entsteht eine rĂ€umliche Spannung und wird die Zugangssituation zum gemeinschaftlichen Freiraum artikuliert. DarĂŒber hinaus bleibt die Massnahme beziehungslos und ist im Kontext des Strassenraumes als singulĂ€re Erscheinung rĂ€tselhaft. In ihrer Körnigkeit und volumetrischen Differenzierung gelingt die Integration der Beabauung gut.
Die einzelnen GebĂ€ude sind in sich differenziert gegliedert und versprechen in ihrem muralen Ausdruck eine zurĂŒckhaltende Wohnlichkeit, die sich selbstverstĂ€ndlich in das Umfeld einfĂŒgt. Die explizite Artikulation eines Sockelthemas erzeugt eine MassstĂ€blichkeit die im Kontext etwas gesucht erscheint. Mit der Ausbildung von Maisonetten kann der gewĂŒnschte Bezug zum Freiraum mit einer direkten ZugĂ€nglichkeit entweder zum Garten oder zur Dachterrasse als zeitgemĂ€sse Interpretation des Gartenstadtgedankens etabliert werden. In dieser inneren GebĂ€udestruktur, seiner spezifischen Schichtung von Wohn- und SchlafrĂ€umen und der damit verbunden Gleichwertigkeit von Vorder- und RĂŒckseiten der einzelnen GebĂ€ude erklĂ€rt sich die problematische Ausbildung des Freiraumes.
In der Erschliessung findet diese strukturelle Festlegung ihre Fortsetzung, indem die ZugĂ€nglichkeit vom gemeinschaftlichen Freiraum her durch ein komplementĂ€res Wegnetz verdoppelt wird. Dadurch werden AussenrĂ€ume auf beiden GebĂ€udeseiten in ihrer IntimitĂ€t beeintrĂ€chtigt. Zudem ergeben sich unverstĂ€ndliche Zugangssituationen. Insbesondere an der Obsthaldenstrasse sind die Aussentreppen in ihrer typologischen und funktionalen Einordnung nicht bewĂ€ltigt. WĂ€hrend der gebĂ€udenahe Freiraum mit eingesenkten SitzplĂ€tzen ĂŒbermĂ€ssig determiniert wird bleiben die grösseren, gemeinschaftlichen FreiflĂ€chen in ihrer Nutzbarkeit unbestimmt.
Die einzelnen GebĂ€ude bestechen durch ihre elaborierten Grundriss- und Schnittbildungen der Maisonettwohnungen, die mit gut proportionierten RĂ€umen und klaren RaumbezĂŒgen attraktiven Wohnraum bieten. Der Preis dafĂŒr ist jedoch eine ĂŒberdurchschnittlich hohe Erschliessungsdichte, die weiter zu optimieren wĂ€re. Zudem richtet die eingeschrĂ€nkte NutzungsflexibilitĂ€t der Maisonetten diese stark auf einen Lebensabschnitt einer Familie aus.
Auf Grund der geschĂ€tzten Erstellungskosten und den ermittelten FlĂ€chenquotienten ergibt sich fĂŒr das Projekt eine vergleichsweise Rendite im Mittelfeld der Teilnehmer. Auf Grund unzureichender DĂ€mmungen in Dach und Fassaden ist eine Erhöhung der DĂ€mmstĂ€rken zur Erreichung der Richtwerte fĂŒr die Nachhaltigkeit notwendig sein. Aus baurechtlicher EinschĂ€tzung werden noch Anpassungen auf Grund der Drittelregelung in der Attika, sowie Bereinigungen zum Wegabstand und Abgrabungen bei SitzplĂ€tzen nötig sein.
Die Faszination die von den Maisonettlösungen, als interessante Interpretation des Gartenstadtgedankens ausgeht, findet leider keine adĂ€quate Umsetzung in der stĂ€dtebaulichen Umsetzung. Sie ist aufwendig und schafft in der vorgeschlagenen Umsetzung unklare BezĂŒge im Freiraum, die mitunter unverstĂ€ndlich sind und der erwĂŒnschten QualitĂ€t der Genossenschaft nicht entsprechen.