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Einladungswettbewerb | 11/2013

Studierenden- und Lehrlingswohnheim Elisabeth-Bergner-Weg 4

2. Rang

Treberspurg & Partner Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Präsentation Projekt Treberspurg durch Martin Treberspurg, Christoph Treberspurg
und Leonie Armeanu (Mitschrieb aus Protokoll)

Ausgangspunkt war die Bebaubarkeit, bei voller Ausnützung entsteht ein Eckproblem. Daher wird ein von N nach S durchlaufender Baukörper mit 18,3 m Trakttiefe konzipiert. Dieser ermöglicht eine Betonung der Ecke und eine helle, von oben belichtete Innenzone (Erschließungspassage). 1-2 Stunden Sonne im Gangbereich.

Wichtig war Vorplatz mit Fußweg zu Romy-Schneider-Gasse, wo auch die Kirche angeordnet ist. Das Lehrlingsheim wird von der Ecke her erschlossen, in weiterer Folge das StudentInnenheim.

Die Kirche ist in den Baukörper integriert, aber klar ablesbar. Sie ist zweigeschossig mit Empore, von oben her belichtet (Lichtbrunnen), und kann auch ein Raum der Stille und zum Rückzug sein. 3 Eingänge, einen eigenen Eingang, über kleines Foyer und vom großen Foyer.

Funktionell an die Kirche angeschlossen ist der Gemeinderaum, öffenbar mit Faltwand. Über der Kirche liegt Kirchenwohnung (trennbar in 2 Wohnungen), über dem Gemeinderaum eine Terrasse.

An den Foyerbereich schließen die weiteren Gemeinschaftsräume an – Frühstücksraum, Fitness, Partyraum und die anderen gemeinschaftlich nutzbaren Räume.

Herz der Anlage ist der Kommunikationshof mit Baum und Laubengängen. Die Trennung zwischen Lehrlingen und Studentenheim ist nur im Plan festgelegt. Lehrlinge sind im Hauptbaukörper, die Studenten-WGs sind rund um den Innenhof angeordnet, deren Gemeinschaftsflächen zum Hof orientiert (Belebung).

Die Gemeinschaftsräume sind in der Fassade ablesbar, über die Geschoße verteilt. Im 3.OG Heimleiter, angeschlossen Dachgarten. Gemeinschaftsflächen haben Freiräume vorgelagert. Die Gangzone hat Lufträume zur Belichtung.

Dächer der niedrigen Baukörper sind begrünt. Die vorhandenen Bäume entlang der westlichen Grundstücksgrenze bleiben erhalten.

Fensterausbildung ist so gewählt, dass auch im Winter Sonne hereinkommt. Faltlamellen als Sonnenschutz.

Groß dimensionierte Schächte im Hinblick auf Passivhaus, Vorberechnung durch Konsulent. Semizentrale Lüftungsanlage.

Fassade Kirche: Alucobond spectra, Beschichtung wechselt den Farbton je nach Blickrichtung.

3 Punkte waren wichtig: Innenhof, der kompakte Baukörper, die Sichtbarkeit der Kirche.

Beurteilung durch das Preisgericht

Fragen des Beurteilungsgremiums:

PV und Pergola? – Hiezu gibt es ein Forschungsprojekt.
PV-Pergola ermöglicht die Nutzung der Dachfläche? - Ja, darunter ist die Dachfläche begrünt. Photovoltaikelemente haben Löcher und sind licht- und UV-durchlässig, mit Weißglas. 2,5m über der Dachfläche, gilt baurechtlich nicht als Dachaufbau (demontabler Tisch).

Innenhoftiefe? - 11 m breit, 28 m lang Durchgang von N in den Hof? – Zugang von außen, möglicherweise verglast.

3. Lift im niedrigen Gebäude? - könnte eingespart werden.

Gang Brandschutz? – Brandabschnitt über alle Geschoße, 2 geschlossene Stiegenhäuser (Vorbegutachtung ist erfolgt). Gemeinschaftsbereiche in der Erschließungszone sollen möglichst offen sein.

Schallschutz? – Passivhausfenster: 3fach Gläser sind schalldämmend genug. Zusammen mit Lüftungsanlage kein Problem.

Fenster im Lichtturm? - können frei angeordnet werden. Akustik wichtig, daher schiefe Winkel.

Der Kirchenraum wird durch den Lichtturm sehr hell sein.

Belichtung Gemeinderaum? – Großes Fenster zum Hof, zusätzlich über Transparenz zum Frühstücksraum. Glasbausteine in der Decke unter der Terrasse oberhalb wären möglich.

Akustische Probleme im Innenhof zu erwarten? - Passivhausfenster müssen nicht geöffnet werden, (durchlaufende Lüftungsanlage), Hof ist bepflanzt, Laubengänge – Reflexionen sind nicht zu befürchten.

Partyraum ist wohl belüftet, aber der Lärm wird im Hof sein.

Der Hof ist wesentlicher Teil des Angebots, ein privater Kommunikationshof. Eine Öffnung nach außen würde Lärm hineinbringen. Dachterrassen ergänzen die Freiraumqualitäten.

Die Kirche mit dem Lichtturm stellt ein großes, wenn auch wunderbares Volumen dar. Kosten werden aber von der Kubatur bestimmt, daher wird die Kirche ein großer Kostenanteil sein. Das Volumen muss auch beheizt werden? – Lichtturm besteht aus Stahlbeton + Wärmedämmung, sonst gibt es keine Kosten. Es sind beim Kirchenraum nur ca. 20-25 % Mehrkosten zu erwarten. Man braucht Raum, der etwas bietet.