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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Neubau des Gemeindehauses mit Pfarramt und Wohnungen der Kath. Kirchengemeinde St. Joseph

3. Preis

Preisgeld: 3.750 EUR

T41 Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das neue Gemeindehaus St. Joseph schließt die Lücke zwischen Pfarrkirche und Haus der Kirche über fasst die gesamte Bautiefe in Nord-Süd-Richtung. Der differenzierte Baukörper staffelt sich in drei unterschiedliche Höhen, wodurch die verschiedenen Nutzungen ablesbar werden.
Durch die Parallelität des Gebäudes zur Längswand der Pfarrkirche entsteht ein Außenraum, der leider keine weitere Ausformulierung zur Platzgestaltung erfährt. Die Adressbildung ist gelungen, der dreigeschossige Pfarramtsbereich bildet den sichtbaren Kopfbau zum Kurzen Graben hin.
Die Fassade ist erfreulich ruhig und überlässt der neugotischen Kirche die vorrangige Rolle am Platz. Großformatige Öffnungen lassen großzügige Ausblicke und Belichtung zu, während geschlossene Wandscheiben eine ruhige Eleganz ausstrahlen.
Um die gleichwertigen Eingänge von Gemeindehaus und Pfarramt am Kirchplatz unterscheiden zu können, wird es allerdings einer Beschilderung bedürfen.
Die Außentreppe vom Kirchplatz über das Pfarramt führt bis zum Haus der Kirche und verbindet so alle kirchlichen Gebäude. Ob der Aufzug an dieser Stelle nur von außen zugänglich sein soll, wird kontrovers diskutiert.
Der gesamte Wohnbereich bietet im nördlichen Obergeschoss ausreichend Privatsphäre, ohne sich zu verstecken.
Positiv wird die Anordnung aller Räume des Gemeindehauses im EG gesehen. Durch die Zusammenschaltbarkeit des Saales, des Foyers und beider Gruppenräume bietet sich die größtmögliche Flexibilität für verschiedene Anlässe.
Der Saal wird durch die raumhohe Verglasung optisch nach außen weitergeführt, so dass die Kirchenfassade zur gefühlten Außenwand wird. Somit wird der Bezug zwischen den Gebäuden intensiviert.
Das Pfarramt erstreckt sich über drei Geschosse, was sicher nicht von Vorteil ist. Allerdings sind die Ebenen nutzungsspezifisch sinnvoll sortiert, so dass die täglichen Arbeitsabläufe funktionieren müssten.
Die Wohnungen sind über den Kirchplatz, intern über das Gemeindehaus, barrierefrei über
das Dach des Saales und sogar zum Haus der Kirche erschlossen, wodurch kurze Wege entstehen. Die Grundrisse sind stimmig organisiert und bieten trotz südlicher Ausrichtung Zurückgezogenheit.

Dieser Vorschlag hält ich mit Stil neben der Kirche zurück, und zeigt dennoch seine zeitgenössische Präsenz. Die innere Ordnung dürfte hervorragend funktionieren mit Einschränkungen im Bereich des Pfarramts.