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Kooperative Planungskonkurrenz | 10/2013

Stengelhof

Schaubild Stengelhofstrasse

Schaubild Stengelhofstrasse

2. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

Bilger Fellmeth Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Im vorliegenden Entwurf wird die Fortführung der bestehenden Blockrandbebauung als ein
Setzen von städtischen „Häusern“ interpretiert, die als einzelne Adressen lesbar sind und die Baumasse entlang des Straßenverlaufs in maßstäbliche Segmente gliedern. Die „Häuser“ bilden
durch plastisch prägnante Eingangsbereiche und mittig aufstrebende Fassaden einen Rhythmus,
der in der oberen Gebäude-Kontur durch die Staffelungen im vorletzten und letzten Geschoss ausformuliert wird.

Die beiden thematischen Abschnitte „Wohnen“ und „Betreutes Wohnen“ sind dabei so gesetzt, dass
der Durchgang zum westlichen Park im Sinne eines echten Platzbereichs aufgeweitet werden kann.
Dabei werden die gegenüberliegenden Hauskanten und die Einmündung der Strasse „Dänischer Tisch“ beachtet und räumlich zu einem proportionierten öffentlichen Raum geformt.

Neben der gestischen Überleitung zum Park ist der Platzbereich durch den Gemeinschaftsraum des „Betreuten Wohnen“, sowie einem zweiten Hauszugang auch funktional begründet.

Im rückwärtigen Bereich der Anlage sind Wohnhöfe ausgebildet, die in ihrer kleinmaßstäblichen Ausprägung auch geschützte, halbprivate Außenräume mit entsprechenden Gartenanteilen ermöglichen.
Hierbei wird zum angrenzenden Grün und dem Bereich des Weihers übergeleitet, wobei die Bebauung sich bewusst nur geringfügig in die Grundstückstiefe hinein entwickelt. Somit bleibt der
landschaftliche Raum weitgehend unberührt und die Baumasse klar dem städtischen Kontext zugeordnet.

Wohnungen

-Überschaubare Hausgrößen mit je ca. 12-17 Einheiten
-Sämtliche Wohnungen sind zum westlichen Grün (Weiher) orientiert
-Erdgeschoss als Hochparterre, somit auch hier ausreichend Privatsphäre
-Wohnungen mit überdachten Loggien versehen
-weitgehend passgenaue Wohnungsgrößen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen eine dem Blockrand folgende Bebauung vor, die sich kammförmig in den Park entwickelt. Die Höhenentwicklung nimmt die umgebende Bebauung auf. Die Architektur passt sich maßstäblich gut in die Umgebung ein. Durch ihre plastische Ausformung bildet die Straßenfassade einzelne städtische Häuser und Adressen ab, was positiv bewertet wird.
Das Betreute Wohnen ist im Norden an die bestehende Wohnbebauung angebaut, der Geschosswohnungsbau im Süden. Zwischen den beiden Gebäudeteilen ist ein großzügiger öffentlicher Durchgang geplant, der durch einen verlängerten Gebäudefinger akzentuiert über einen Platz in einen geschwungenen Weg zum Weiher übergeht.
Die Verfasser unterschreiten das geforderte Raumprogramm bewusst um ca. 20%. Dadurch wird der Grünbereich nur wenig durch Bebauung beeinträchtigt. In den Wohnungen kann das durch die geringe Ausnutzung bestehende Potential jedoch nicht ausgeschöpft werden. Es zeigen sich insbesondere in den Innenecken belichtungstechnische und nachbarschaftliche Probleme. Schade ist auch, dass die Dachflächen nicht adäquat ausgenutzt werden.
Sowohl der Mix zwischen Senioren- und Geschosswohnen als auch der unterschiedlichen gewünschten Wohnungsgrößen ist eingehalten. Alle Wohnungen sind gut natürlich zu belüften und haben Blick zum Weiher. Die Grundrisse sind einfach, funktional und gut geschnitten, abgesehen vom oben erwähnten Problem der Innenecken.
Die Eingänge aller Häuser befinden sich an der Stengelhofstraße und sind architektonisch hochwertig herausgearbeitet. Die Erschließung erfolgt über 5 innenliegende, rauchdicht verglaste Treppenhäuser. Die Darstellung des 2. Rettungsweges über einen separaten Flur zur Treppenhausfassade scheint wenig plausibel. Die baurechtlich Genehmigungsfähigkeit wäre zu überprüfen.
Die Tiefgarage verfügt über getrennte Ein- und Ausfahrt im Norden und Süden und erstreckt sich über beide Gebäude. Der Stellplatznachweis ist erbracht.
Insgesamt stellt der Entwurf einen architektonisch gelungenen Beitrag dar, der im Bereich Erschließung/Brandschutz Mängel zeigt. Die damit zu erwartenden Kosten beeinträchtigen die durch die Unterschreitung der geforderten Flächen ohnehin schon kritisch zu bewertende Wirtschaftlichkeit.
Der Trafo ist zugunsten der Grundrissplanung um ca. 2 m nach Norden verschoben, die Notwendigkeit der Verschiebung ist zu prüfen.
Modellfoto

Modellfoto

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansichten

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