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Einladungswettbewerb | 06/2015

Raimund Pradler Studentenheim

2. Anerkennung

ARCHITEKT Armin Neurauter ZT GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Wert und Charakteristik des Entwurfes liegen in der schön aufgebauten dialektischen Beziehung von Tankstelle und StudentInnenheim, die auf Erdgeschossebene und ihrer in der Schnittführung ablesbaren räumlichen Verschränkung atmosphärisch und funktional ganz zwanglos aufbauen und dadurch nicht nebeneinander, sondern miteinander existieren. Das hoch liegende, aufgeständerte Tankstellendach faltet sich von zwei- auf eingeschossig nach unten und beherbergt einen einladenden, allseitig verglasten und frei stehenden Shopraum, der somit Kioskfunktion übernehmen kann und für die StudentInnen alltäglich Anlaufstelle und Treffpunkt ist. Zusammen mit dem nördlich des gestalteten und begrünten Innenhofes gelegenen Foyers des Studentenheimes und dem in diesen Freiraum eindringenden Aufenthaltsbereich wird eine interessante Sockelzonennutzung aufgebaut, die ein urbanes und atmosphärisch anregendes Milieu bietet. Unterstützt wird diese Stimmung durch das schräge und begrünte Tankstellendach und die breite Öffnung des U-förmigen Baukörpers des Heimes nach Süden. Gut proportionierte Zweizimmerappartements leiten mit Küchenzeilen- und Essbereich in die Gangzonen über, müssten aber noch deutlicher geöffnet werden, um kommunikative Anlaufstelle zu werden. Das Projekt zeigt, dass einhüftige Zimmertrakte gute Belichtungsverhältnisse im inneren schaffen. Der gut proportionierte Hof bietet Raum für die spielerisch angedockten Aufenthaltsräume als Anlauf- und Begegnungsorte des Zusammenlebens. Die separat anfahrbaren, östlich unter dem Gebäude des Heimes angeordneten, Parkplätze für die TankstellenkundInnen dürften nicht gut angenommen werden. Der westlich angelagerte Körper der Tiefgaragenabfahrt schwächt etwas das städtebaulich-architektonische Konzept, wäre aber leicht reparierbar und ist kein schwerwiegender Kritikpunkt. Das Projekt ist insgesamt formal zu forciert.

Aspekte der Wirtschaftlichkeit: Das Projekt bietet mit 86 StudentInnenheimplätze um 1 Platz mehr als gefordert. Mit etwa 34m² pro Heimplatz (Heim NFL/Bettenanzahl) liegt das Projekt im mittleren Bereich. Die Wirtschaftlichkeitsdaten, vor allem Bruttorauminhalt zu Nutzfläche, liegen vergleichsweise im durchschnittlichen Bereich.