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4. Rang 5 / 5

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2015

Neubau LAK Pflegeheim „Haus St. Peter und Paul“

5. Rang

Preisgeld: 10.000 EUR

Erhart + Partner AG

Architektur

BBK Architekten AG

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das geforderte Raumprogramm wird in zwei grundrisslich versetzten Gebäudekuben untergebracht. Das Erdgeschoss mit Eingangshalle, Verwaltung, Allgemeinräumen und Parkierungshalle gleicht die natürliche Geländeneigung mit einem nach aussen hin mehrheitlich geschlossenen Gebäudesockel aus. Darüber legen sich die beiden Pflegegeschosse der vier Stationen. Durch die aussen sichtbare horizontale Schichtung der Fensterreihen in Verbindung mit Brüstungselementen aus Beton und Fassadenteilen aus Klinkerstein erhält das Gebäude eine gewisse Eleganz und Leichtigkeit. Durch Verzicht auf eine volumetrische Höhenstaffelung der beiden Kuben bleibt der Bau in Bezug auf die bestehende Nachbarbarschaft und Topografie auf sich bezogen. Eine auf den Pflegebetrieb ausgerichtete Umgebungsgestaltung sowie eine schlüssige Einbindung des von der Gemeinde Mauren beabsichtigten Baus der Seniorenwohnungen fehlen.

Im Inneren lebt das Gebäude von vier unterschiedlich grossen Lichthöfen, die den Aufenthalts- und Gangzonen Tageslicht bringen. Der in dieser Form gemachte Vorschlag, die beiden im 1. und 2. Obergeschoss befindlichen Pflegestationen mit einem gemeinsamen Treppenhaus samt Lift zu erschliessen, bringt das Problem mit sich, dass die Stationen nicht voneinander getrennt geführt werden können. Die in den Stationen geplanten allgemeinen Räume wie Coiffure-Raum, Physioraum und Personalraum gehören nicht dorthin, da damit der interne Stationsbetrieb gestört wird. Natürliches Licht fehlt in der Wäscherei und in der Werkstatt im Untergeschoss sowie in der Kompetenzküche im Erdgeschoss, was so nicht möglich ist. Dies ist wohl die Folge der in das Erdgeschoss verlegten Parkierungshalle. Demgegenüber sind die Aufenthalts- und Gangbereiche von Eingangshalle und Pflegestationen durch Lichthöfe und Aussenbalkone hell und attraktiv gestaltet. Lediglich der freie Einblick durch den Lichthof der Cafeteria im Erdgeschoss in die darüber liegenden Pflegegeschosse ist zur Wahrung der Intimität der Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses nicht gewünscht. Die Pflegezimmer sind funktional geplant.

Hinsichtlich der zu erwartenden Bau-, Betriebs- und Unterhaltskosten liegt das Projekt aufgrund der etwas grosszügiger geplanten Aufenthalts- und Eschliessungsflächen sowie der Lichthöfe ein wenig über dem Durchschnitt der eingereichten Projektvorschläge. In Bezug auf die Gebäudenachhaltigkeit wiederum ist aufgrund der gewählten Betonbauweise und der verklinkerten Aussenfassade mit gegenüber anderen Projektvorschlägen geringeren Aufwendungen zu rechnen.

Insgesamt handelt es sich bei diesem auf einen der „sieben Hügel“ der Gemeinde Mauren aufgesetzten Bau um ein solides Projekt. Die aufgezeigten Schwächen im Gebäudeinneren sowie die vom Verfasser beschriebene Annahme, der Obstbaum-Bongert bliebe in bisherger Form bestehen, führen zu einem in Nutzung und Umgebungsgestaltung nicht in allen Punkten befriedigenden Lösungsvorschlag.
4. Rang 5 / 5