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Zweiphasiges Investorenauswahlverfahren | 03/2016

Wohnquartier Hellwinkel

Blick von Südwest

Blick von Südwest

Gewinner / Baublock B - „Wohnhof“

Lohmann Architekten BDA

Architektur

Heinz von Heiden GmbH Massivhäuser

Investor*in

ConcreTec GmbH & Co.KG

Bauingenieurwesen

Bürogemeinschaft Hillebrand Seidel GmbH

TGA-Fachplanung

ASP Atelier Schreckenberg Planungsgesellschaft mbH

Landschaftsarchitektur

Michael Ullrich 3D-Visualisierung

Visualisierung

Ralf Pawlitzky

Modellbau

Erläuterungstext

Idee und Gebäudekonzept
Mit der vorgeschlagenen Bebauung im Wohnquartier Hellwinkel sollen städtische Etagenwohnungen entstehen, die dem Bedürfnis nach Natur und grünen Nutzflächen in der Stadt mit Qualitäten nachkommen, die sonst nur Einzelhäuser im Grünen bieten. Alle Wohnungen verfügen über integrierte Grünbereiche in Form von Patiogärten bzw. begrünten Loggien und Energiegärten, die sich zur Anpflanzung von Nutz- und Zier-pflanzen eignen..Positive Atmosphäre durch Ausblick ins Grüne, eine an den jahreszeitlichen Wechsel an-gepasste klimatische Pufferung, Filterung der Luft, Staubbindung sowie Anreicherung der Luft mit Feuchtigkeit und Kühlung im Sommer dienen der Wohnqualität. Die Verbesserung des Gesamtklimas (Klimawandel) im Großen sowie im Kleinen die Möglichkeit der identifikationsbildenden individuellen Ausdrucksmöglichkeit der Bewohner durch in der Fassade ablesbare gärtnerische Gestaltungsmöglichkeiten sind gleichermaßen angestrebte positive Effekte.

Freiraum und äußere Gestalt
Gestaltprägendes Bild nach Außen sind zweigeschossige nach Süden, Westen und Osten ausgerichtete loggienartige Fassadeneinschnitte, die sich in einen tiefen unteren Terrassenbereich mit integrierten Pflanztrögen und einen nur halb so tiefen oberen Energiegarten gliedern. Durch die Tiefenstaffelung bleibt die Besonnung der Außenflächen wie der Wohnungsinnenräume trotz großzügiger Abmessungen der Loggien gewährleistet. Die zweigeschossigen Loggienfelder sind jochweise versetzt angeordnet, so dass jede Wohnung (außer dem Typ der kleinen langgestreckten Einzimmerwohnung) sowohl über mindestens eine offene Gartenterrasse und einen durch Glaslamellen optional verschließbaren Energiegarten verfügt. Durch die doppelte Geschosshöhe der Außengärten finden große Pflanzen genügend Platz. In den Energiegärten können Kräuter, Gemüse und Zitrusfrüchte für den eigenen Bedarf angebaut werden. Ergänzt werden die Geschossgärten durch den Erdgeschossen vorgelagerte eingefriedete private Gärten sowie einen im Innenhof liegenden Urban Garden zum gemeinschaftlichen Anbau von Nutzpflanzen. Durch die zweigeschossigen Loggien erhält das Gebäude eine angemessene Maßstäblichkeit, durch die die individuellen Wohneinheiten ablesbar und als räumliche Einheiten wahrgenommen werden. Die Loggien bilden ein kommunikations-förderndes Element, dass zur Lebendigkeit und urbanen Atmosphäre der Straßenräume beiträgt.

Städtebau
Die Blockrandbebauung ist in zwei Gebäudekörper gegliedert, die den halböffentlichen Innenhof an die öffentlichen Flächen der in nord-südlicher Richtung verlaufenden begrünten Wohnstraßen anbindet. Die L-förmige Ausbildung der Baukörper und die Ausbildung eines niedrigeren südlichen und eines höheren nördlichen Gebäudes folgt der optimalen Besonnung aller Wohnungen möglichst von Süden und/oder von Westen her. Alle Erdgeschosswohnungen verfügen über eigene Hauseingänge. Diese sind wie die Haupteingänge zu den Treppenhäusern einladend gestaltet mit Sitzgelegenheiten und sind ausschließlich zugänglich von dern über-geordneten, in ost-westlicher Richtung verlaufenden Reislinger Straße und Schulstraße. Wird dort mit durch 50 cm hohe Mauern und/oder Hecken eingefasste Vorgärten und anschließende Terrassen- und Loggienfelder der Übergang von Öffentlich zu Privat durch mehrfache Differenzierung deutlich artikuliert, erfolgt an den Ost- und Westseiten des Blocks ein fließender Übergang von den autofreien, begrünten Wohnstraßen mit hoher öffentlicher Aufenthalts- und Spielqualität hin zu dem in Spiel-, Nutz- und Ziergarten- und Ruhebereiche gegliederten Innenhof. Der Innenhof verfügt über weitere gemeinschaftliche Nutzungen (überdeckter Spielbereich, Werkstatt bzw. Hobbyraum, Fahrradabstellräume und Müllentsorgungsflächen) und ist von allen Treppenhäusern mit direkten Zugängen barrierefrei angebunden.

Gebäudestruktur
Der Aufbau aus einem zugrunde liegenden Modul gewährleistet eine maximale Flexibilität bezüglich Anzahl, Größe und Typologie von Wohnungen. Die zugrunde liegende Gebäudestruktur ermöglicht Ein- bis Fünfzimmerwohnungen als Etagen- oder Maisonettewohnungen. Die Anpassung an den Bedarf während der Vermarktung wie die spätere Veränderung der Nutzungseinheiten entsprechend sich wandelnder Bedürfnisse sind durch das einfache statische System leicht möglich. Die Gebäude verfügen über eine glatte, kompakte Gebäudehülle ohne Vor- und Rücksprünge, der im Süden sowie partiell im Osten und Westen plastisch gegliederte Schichten aus Terrassen, Loggien, Energiegärten und Patios vorgesetzt sind. Diese sind thermisch getrennt vom Hauptbaukörper und können ungedämmt ausgeführt werden.

Wohnungen
Dem modulartig gegliederten Gesamtaufbau entsprechend basieren die Grundrisse der Wohnungen auf durchgesteckten Einheiten, die untereinander verbunden und in sich unterteilt werden können. Damit sind vielfältige Wohnungstypologien unterschiedlicher Größe für individuelle Bedürfnisse und Ansprüche realisier-bar. Vielfach werden große zentral liegende Wohn-/Essbereiche vorgesehen, die sich von Nordfassade zu Südfassade erstrecken und gleichzeitig als Haupterschließungsraum innerhalb der Wohnung fungieren. Innenräume und außenliegende Loggien- bzw. Gartenbereiche werden durch gemeinsam umgreifende Raum-umfassungen miteinander verbunden. Der Innenraum erhält so Außenraumqualität, die Außenräume umgekehrt Innenraumqualität. Den Wohnungen können Kleinsteinheiten zugeordnet werden, die über separate Zugänge vom Haupttreppenhaus verfügen und damit über eigene Adressen. Diese mit eigenem Sanitärbereich ausgestatteten Einheiten können als Home-Office, Musikzimmer, Zimmer für ein Großelternteil, Gästezimmer oder Zimmer für Au-Pairs genutzt werden und sind im Bedarfsfall jederzeit der Hauptwohnung selbst zuzuschlagen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf erscheint generell gut strukturiert. Die Wohnungsgrundrisse wurden funktional entwickelt und zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus. Die Wohnungsgrößen sind ausreichend bemessen. (…)

Der südliche Gebäuderiegel weist unterschiedlich tiefe Loggienfelder auf, die den Wohnungen vorgelagert sind. Hierdurch wird im Erscheinungsbild der Fassade eine gewisse Tiefe erzeugt, die positiv hervorgehoben wird. (...)

Bei den Freianlagen handelt es sich im Innenraum im Wesentlichen um Gemeinschaftsbereiche mit halböffentlichem Charakter, die ergänzt werden durch kleine baulich gefasste private Außenbereiche. Dies erscheint für den Überschneidungsbereich vom Innen- zum Außenraum durchaus passend. Es ist jedoch zu prüfen, wie substanzielles Grün untergebracht werden kann. Dem südlichen Gebäuderiegel werden kleine private Vorgartenbereiche zugeordnet, die positiv bewertet werden.

Im Hinblick auf das energetische Konzept sind durchaus positive Ansätze zu verzeichnen (z.B. Energiegärten), weitere Aspekte, wie z.B. der Einsatz regenerativer Energien und Verschattungswirkungen sind jedoch zu überprüfen.
Südfassade Dämmerung

Südfassade Dämmerung

Südfassade Tag

Südfassade Tag

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Grundriss 3. Obergeschoss

Grundriss 3. Obergeschoss

Ansicht von Osten

Ansicht von Osten

Schnitt D–D

Schnitt D–D