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Offener Wettbewerb | 07/2016

"Studinest" Vögenstraße

2. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

BARTSCHER Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf folgt den Vorgaben des Bebauungsplans. Er formuliert einen lockeren, stadträumlich stimmigen Übergang von der Blockrandbebauung Am Vögenteich zur offenen Bebauung an der August-Bebel-Straße. Das gekürzte Eckgebäude fungiert als Gelenk zwischen Blockrand und Punkthäusern. In diesem Sinne werden im Dachbereich geschickt die Möglichkeiten des Staffelgeschosses eingesetzt. Das Anschlussgebäude an die Nachbarbebauung überspannt mit einem angedeuteten Torbogen den Durchgang zur Vögenstraße. In ihrer städtebaulichen und architektonischen Grundhaltung vermittelt die Arbeit gekonnt zwischen dem heterogen bebauten Standort und den westlich (KTV) und weiter südlich angrenzenden älteren Wohnquartieren.

Die Grundrisse sind sinnvoll und sparsam entwickelt, sie lassen attraktive Wohnappartements erwarten. Äußere und innere Erschließung sind gut gelöst, auch die Gemeinschafts- und Serviceräume sind richtig angeordnet. Kleinere Mängel bzw. Problemstellen zeigen sich im Bereich des Brandschutzes (Nachbarfenster, Feuerwehrstellfläche), des Schallschutzes (verschränkte Wohnungstrennwände) und der Barrierefreiheit. Die Angaben zu Kosten und Flächen liegen im Mittelfeld, mit 82 WE kann das Raumprogramm als erfüllt gelten.

Die Fassaden und der Gesamtausdruck der Häuser sind sensibel und sehr überlegt gestaltet, sie wecken Assoziationen an klassisch-schlichte Putzbauten des 20. Jahrhunderts. Dem entspricht die sachlich-sparsame Konstruktion von Wand und Dachbereich, mit der auch die energetischen Anforderungen gut lösbar erscheinen.

Insgesamt wirkt das Projekt sehr unprätentiös, zugleich aber vermittelt es den Eindruck diskreter Eleganz. Diese Qualitäten beruhen vor allem auf den feinen Details und Proportionen – ohne sie wäre die Arbeit kraftlos und könnte leicht ins Banale kippen. Im Falle einer Ausführung sollte deshalb die Werkplanung unbedingt den Verfassern weiter anvertraut werden.