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Einladungswettbewerb | 05/2016

Wohnbebauung Liebigstraße

Ansicht West

Ansicht West

Nachrücker

DI Thomas Blazek

Architektur

Erläuterungstext

Die neue Wohnbebauung in der Liebigstraße wird als solitärer Kubus vorgeschlagen und erstreckt sich über sechs Geschoße. Der Baukörper mit quadratischem Grundriss orientiert sich in Form, Ausrichtung und Höhe an der punktförmigen Siedlungsstruktur nördlich und südlich des Grundstücks und verbindet die lose angeordneten Baukörper mit einer leichten Wellenbewegung zu einer Gesamtkomposition.

Die Anlage betritt der/die BewohnerIn im Nordwesten über einen Zugang an der Liebigstraße. Die Zufahrtstraße ist als Sackgasse ausgebildet, die auf dem Grundstück endet und über eine Umkehrmöglichkeit verfügt. Ein grüner, weitgehend verkehrsfreier Zugangsbereich ist die Folge. Im Nordwesten des Grundstücks sind 16 oberirdische Stellplätze vorgesehen, weitere 14 Stellplätze befinden sich in der Tiefgarage.

Der überdachte Hauseingang ist mit einem großzügigen Gebäudeeinschnitt betont und somit klar erkennbar. Ein kleines Nebengebäude nördlich des Haupteingangs beherbergt den Müllraum sowie die Fahrrad- und Kinderwagen-Abstellflächen. Dieses Gebäude ragt leicht in den Einschnitt des Hauptgebäudes hinein, somit kann von dort der Haupteingang trockenen Fußes erreicht werden. Die Fläche vor dem Eingang ist mit Rasengittersteinen befestigt, wodurch ein Rettungsweg sichergestellt wird, ohne die gesamte Fläche zu versiegeln. Im Nordosten des Grundstücks, unweit vom Haupteingang entfernt, befindet sich die Spielplatzfläche. Das Nebengebäude trennt den Spielplatz von der Parkplatzfläche ab.

Die zentrale Anordnung des Baukörpers am Grundstück trägt dem offenen Charakter der Umgebungsbebauung Rechnung und lässt die Gestaltung einer offenen Parklandschaft zu, die für alle BewohnerInnen gleichermaßen als Erholungsgebiet dient. Ein zentraler, gemeinsamer Spielplatz nördlich des Haupteingangs erlaubt ein Zusammentreffen aller Kinder in der Siedlung. Die erdgeschoßigen Wohnungen verfügen allesamt über einen eigenen Garten. Grünflächen im Süden und Westen sind als Gemeinschaftsgärten für alle BewohnerInnen gedacht.

In dem sechsgeschoßigen Punkthaus werden vom hellen Stiegenhaus ebenenweise jeweils fünf bzw. sechs Wohnungen mit 55, 68, 75 bzw. 85m² erreicht. Sämtliche Wohnungen im Erdgeschoß verfügen über Terrassenflächen sowie einen privaten Garten, der aus den offenen Wohnküchen betreten wird. In den Obergeschoßen werden die Wohneinheiten jeweils mit einer Loggia ergänzt, die ebenfalls von den zentralen Wohnbereichen aus erschlossen wird und für einen geschützten Freiraum sorgt.
Die offenen Grundrisse lassen eine individuelle Bespielung und Möblierung zu. Mittels funktionalen Trennelementen wie den großen Einbauschränken im Vorraum wird Stauraum geschaffen, der gleichzeitig als Verkehrsfläche im Alltag fungiert.

Der Baukörper ist sehr kompakt konzipiert und verfügt über wenig Außenfläche. Durch die geringen Spannweiten sind die Wohnriegel besonders kostenschonend zu errichten. Auf den Dächern besteht die Möglichkeit der Installation von Solarzellen, um auch die Folgekosten zu minimieren. Die neue Wohnanlage wird in Niedrigenergie-Bauweise ausgeführt. Die großflächige Begrünung der Anlage erlaubt einen sparsamen Umgang mit Wegen. Der Großteil der Grünfläche besteht aus Privatgärten, was die Pflege und Erhaltung begünstigt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Einen klar ablesbaren Funktionshinweis stellt der aus dem Gebaeudekubus ausgeschnittene, zweigeschoßige Eingangsbereich dar. Allerdings schwaecht der Einschub des Nebengebaeudes diese Eingangsgeste. Die Lage des Baukoerpers im suedlichen Teil des Areals ist zwar positiv fuer den nordseitigen Nachbarn, aber negativ fuer die Attraktivitaet der Freiflaechen. Dennoch koennten diese Freiflaechen interessant gestaltet werden, was aber nicht durchgearbeitet wurde. Wenig ueberzeugend ist der Bereich des Hauszuganges, der vom Parkplatz dominiert wird, wobei diese Lage des Parkplatzes funktionell durchaus Annehmlichkeiten bringen koennte. Die Abfahrtsrampe in die Tiefgarage scheint – soweit dies aus den Plaenen ablesbar ist – nicht moeglich zu sein. Die ueberzogenen Groeßen der suedostseitigen Loggien sind nicht nachvollziehbar. Die Wohnungsgrundrisse zeigen gute Ansaetze, weisen aber zum Teil dunkle Wohnbereiche auf.
Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoß

Grundriss Erdgeschoß