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6. Rang 7 / 7

Offener Wettbewerb | 09/2017

Neuüberbauung Mürtschen-/ Oberseestrasse

7. Rang / 7. Preis

Preisgeld: 10.000 CHF

Nik Werenfels Architekt ETH

Architektur

Kirsch & Kuhn Freiräume und Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Peter Pan orientiert sich konzeptionell am Prinzip der Gartenstadt: Drei leicht gekrümmte Zeilen mit nach Süden abnehmender Gebäudehöhe werden ausgehend von der Geometrie der Oberseestrasse angeordnet und bilden einen konkaven sowie einen konvexen Aussenraum. Diese spannende Ausgangslage kann in der konkreten Umsetzung leider nur teilweise überzeugen: Die Biegung der Zeilen ist zu schwach um räumlich ausreichend wirksam zu werden und die beiden nördlichen Zeilen wirken zu hoch im Verhältnis zum Abstand der Gebäude. Der Vorschlag für die Erschliessung mit Zugängen zu den Gebäuden von der Nord- und Südseite, welche eine Durchlässigkeit des Areals in Nord-Südrichtung herstellen, wird positiv beurteilt. Die Erweiterung, die eine Verlängerung der drei Zeilen vorsieht, ist konsequent und funktioniert in allen Etappen.

Für alle drei Zeilen werden dieselben Wohnungstypen vorgeschlagen: ein Typ mit durchgestecktem Wohn-Essraum für die grösseren Wohnungen, sowie ein südorientierter Typ für die Kleinwohnungen. Hier wäre mehr Varianz gewünscht, zumal der Vorschlag für die grösseren Wohnungen nicht vollständig überzeugen kann, da der Hauptraum durch tiefe Balkonschichten auf der Nord- und Südseite stark verschattet wird. Der architektonische Ausdruck wird geprägt durch die vorgestellten Balkone und Treppen, die als Stahlkonstruktionen vorgesehen sind. Diese verleihen den Gebäuden eine gewisse Leichtigkeit, vertragen sich jedoch weder funktional noch architektonisch mit der vorgeschlagenen Fassade mit verputzter Aussendämmung. Der Vorschlag für die Tiefgarage wird kritisiert, da nur ein Drittel der Wohnungen einen direkten Zugang hat, während die anderen über ein fremdes Wohnhaus in die Garage gelangen müssen.

Die beiden Wohnstrassen zusammen mit den Durchgängen in den Hauszeilen ergeben eine gute Durchwegung. Beim Kreisel ist ein offener Platz vorgesehen, hier könnte auch ein Café realisiert werden. Der Wohnstrassenquerschnitt sieht beidseitig Privatgärten vor, die durch Hecken begrenzt sind. Der mittlere, zum Teil sehr schmale Bereich ist halböffentlich. Örtlich sind Gartennischen angeordnet, die allen Bewohnern dienen. Der südorientierte Privatgarten ist der EG-Wohnung zugeordnet, der nördliche der Wohnung im 1. OG. Er ist über eine Aussentreppe zugänglich, liegt jedoch inakzeptabel direkt vor den Räumen der EG-Wohnung. Das Aussenraumkonzept gibt der Siedlung eine starke Identität. Als Ergänzung der kleinteiligen Aussenräume ist die unbebaute Fläche in der Nordostecke des Areals zwingend nötig. Die Anordnung einer grösseren, freien Fläche wäre mehr in der Siedlungsmitte erwünscht und sollte unbedingt erhalten bleiben, auch wenn nachverdichtet wird. Der Anteil Aussenraum, der von allen genutzt werden kann, ist sonst zu klein. Das zeigt, dass das Adaptieren des Gartenstadtprinzips für den Geschosswohnungsbau grosse, kaum lösbare Schwierigkeiten mit sich bringt.

Gesamtwürdigung
Ein Projekt mit einer spannenden Ausgangslage, die jedoch in der Umsetzung nicht überzeugt, da die geforderte Dichte und die Idee der Gartenstadt nicht kompatibel zu sein scheinen. Zudem weisen die Wohnungen zu wenig Varianz auf, um verschiedene Mieter anzusprechen.
6. Rang 7 / 7