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Gutachterverfahren | 03/2017

Variantenuntersuchung zur Errichtung sozialer Wohnungsbau an der Florian-Geyer-Straße 13

WB_FLG_2.0 Visualisierung
Weiterbearbeitung

WB_FLG_2.0 Visualisierung Weiterbearbeitung

Gewinner / Nach Überarbeitung

NHzwo - projects Noack I Hartmann I Helbig Architekt und Ingenieure PartGmbB

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau_Der überarbeitete Entwurf betrachtet nicht mehr die Parzelle des einzelnen Gebäudes als städtebauliche Einheit, sondern den Rahmen, der sich um die Struktur der Punkthochhäuser spannt. Die Parallelität und die vertikale Orientierung der benachbarten Gebäude aufnehmend, wird die zueinander versetzte Reihung durch den Neubau ergänzt. Die Freistellung des Neubaus auf dem Grundstück unter der Beachtung des §34 BauGB formuliert einen offenen Städtebau, der die problemlose Einbindung in das städtische Netz ermöglicht, indem er die vorhandenen Strukturen aufnimmt und fortführt. Die dreidimensionale Gestaltung des Raumes wird durch die Reaktion auf die drei Punkthochhäuser und die Traufhöhe der Blockrandbebauung erzeugt, indem zwei unterschiedlich hohe Gebäudeteile des Neubaus Bezüge zu den Höhen und Formen der Nachbargebäude schaffen. Diese aus dem Kontext entwickelte Typologie gliedert die städtebaulichen Räume neu, kommuniziert mit dem Bestand und integriert den Neubau in das bestehende Quartier. Durch das Zurücksetzen des Gebäudes von der Grundstücksgrenze erfolgt eine umgekehrte Adaption der Blockrandbebauung in Form einer Grünzone, die als Zwischenraum für den öffentlichen und den halböffentlichen Bereich dient. Der dadurch entstehende fließende Freiraum bedient sich der Durchwegungsthematik und der bestehenden Begrünung der Nachbargrundstücke und lässt sie den Betrachter als Ganzes begreifen. Der Vorplatz des Gebäudes öffnet sich zum Straßenraum und erzeugt durch das Verhältnis zwischen Platz- und Gebäudegröße eine ausgewogene Maßstabsbeziehung. Der räumlich geöffnete Platz vergrößert den Straßenraum und stellt dadurch die Höhe des Gebäudes zurück. Der um das Grundstück verlaufende grüne Gürtel wird an der Süd-West-Ecke durch eine Baumgruppe gefasst. Die Zuwegung der Eingangssituation zoniert zusätzlich den begrünten Vorplatz.

Idee_Das vom Freiraum umspielte Erdgeschoss reagiert in alle Richtungen auf den angrenzenden Außenraum. Die Lage der Gebäude auf dem Grundstück erzeugt vielfältige und sozial differenzierte Raumstrukturen. Fließende Übergänge durch den teilweise aufgeständerten Baukörper verbinden die Freiräume miteinander und schaffen übergreifende Sichtbezüge zum Naturraum der Elbe. Die unterschiedlich hohen Baukörper verschneiden sich und erzeugen eine Fugensituation zwischen dem grünen Vorplatz und dem Garten. Unter dem aufgeständerten Gebäudeteil befinden sich Stellplätze für Fahrräder. Der im Erdgeschoss eingerückte Baukörper integriert allgemeine Abstellmöglichkeiten, einen Raum für die Entsorgung und einen optional als Gemeinschaftsraum nutzbaren Bereich, dessen Fassade sich zum Freiraum öffnet und diesen bedienen kann. Als kommunikativer Außenraum für die Hausgemeinschaft bietet der Vorplatz durch seine Strukturierung und die Verwendung von Sitzgelegenheiten und Bepflanzungen, sowie der Garten mit einem internen Spielplatz eine neue Qualität für das Wohnquartier. Die Parkebene mit der Zufahrt von der Florian-Geyer-Straße befindet sich im Untergeschoss des Gebäudes.

Gebäude/Erschließung_Ein zentraler etwas zurückgesetzter Eingangsbereich mit integrierter Klingelanlage erschließt das Gebäude. Dahinter lagert sich das Foyer mit einem Informationsbereich und der Briefkastenanlage an und verteilt weiter zum Treppenhaus und zum Flur. An den Flur sind im Erdgeschoss drei Wohneinheiten mit zugehöriger Terrasse angebunden. Die vertikale Erschließung erfolgt über ein mittig gelegenes Sicherheitstreppenhaus mit integrierten Aufzügen. Das Treppenhaus sitzt am Knotenpunkt und bedient die beiden Baukörper mit insgesamt 116 Wohnungen. Die notwendigen Flure grenzen einseitig an die Außenwand und bringen Tageslicht ins Innere. Ausgenommen des Erdgeschosses werden pro Etage jeweils 5-6 Wohneinheiten in dem 7-geschossigen und dem 15-geschossigen Gebäudeteil erschlossen.
Wohnungen_Um eine Qualität im sozialen Wohnungsbau auf geringem Raum und mit möglichst effizienter Nutzung zu schaffen, sind die Grundrisse variabel und an das geforderte Angebot angeglichen. Die Nutzung der Wohnungen erfolgt nach Haushaltsgröße und kann optional in der Zimmeranzahl variiert werden. Die Wohnungsvielfalt orientiert sich an den Richtwerten der Vorgabe für die Förderung. Ein Garderobenbereich formuliert in jeder Wohnung den Eingang und ist im Flur integriert. Der Wohnbereich bildet den Mittelpunkt aller Wohneinheiten und ermöglicht den Zugang zu einer großzügig verglasten Loggia als privaten Freiraum. Die Ausrichtung erfolgt in West-, Süd- und Ostrichtung und schafft einen Sichtbezug zum umgebenden Grün. Der Essbereich kann variabel dem Wohnen oder der Küche zugeordnet werden. Die Küchen sind separat und verfügen über einen direkten Zugang zum Abstellraum. Die Anzahl der Sanitärbereiche ist der Haushaltsgröße angepasst und entspricht den Vorgaben. Eine geschossweise Spiegelung der Wohnbereiche mit den Loggien erzeugt ein Schachbrettmuster und lässt eine repräsentative Fassade entstehen. Dieses Thema findet sich umlaufend in allen Fassaden wieder. Nicht nur die Außenwirkung resultiert aus der Spiegelung der Grundrisse, im Inneren bietet sie die Möglichkeit, die Grundrisse der Wohnungstypen zu variieren. Innerhalb des gewählten Systems können die Wohnungen den Bedürfnissen angepasst und strangweise rollstuhlgerecht ausgeführt werden.

Fazit 2.0_Die Grundgedanken des Entwurfes bleiben nach der Überarbeitung erhalten und sind mit Blick auf die Genehmigungsfähigkeit nach §34 BauGB umsetzbar. Die Kombination einer kompakten Gebäudeform mit einem optimierten Grundrisskonzept unter anderem mit variablen Wohnungszuschnitten, minimierten Verkehrsflächen und vertikaler Strangführung für die haustechnische Erschließung sowie einer daraus resultierenden Fassadengestaltung unter Einhaltung der aktuellen Vorschriften zu Wärme- und Brandschutz bedingt eine effiziente Bauweise. Die Replikation der Geschosse ermöglicht die Verwendung von Fertigteilen. Dies ermöglicht eine Optimierung der Baukosten und der Bauzeit durch den Grad der gewählten Vorfertigung. Somit können in Bezug auf die Förderung die vorgegebenen Baukosten pro m² eingehalten werden. Durch das Verschneiden der beiden Gebäudeteile vereinfacht sich die Kubatur und nutzt den durch die Abstandsflächen aufgespannten Rahmen optimaler aus. Der Verzicht auf das zweite Treppenhaus ermöglicht eine Reduzierung der internen Erschließungsflächen. Die Wohnqualität wird durch die vergrößerten Abstände zur Nachbarbebauung gesteigert. Die Erdgeschosszone kommuniziert mit dem halböffentlichen Außenraum, welcher mit den angrenzenden Freiräumen der Nachbargrundstücke harmoniert und dadurch zu einer übergreifenden Freiraumtextur zusammenwächst.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Überarbeitung der Entwürfe wird positiv bewertet.

Beide Entwürfe haben die Schwerpunkte ihrer Aufgabenstellung umgesetzt.


Der Entwurf von NHzwo projects folgt konsequent der Gebietsstruktur. Er verbindet den Gebäudebestand in seinem unterschiedlichen Erscheinungsbild.

Die offene Erdgeschosszone verbindet das Quartier zum Elbraum. Dieser Grundgedanke muss in Zusammenarbeit mit den Eigentümern der Nachbargrundstücke durch die Öffnung der Freifläche durchgesetzt werden. Um die Durchlässigkeit zu stärken, sollte die Erdgeschosshöhe vergrößert werden.

Die Gebäudehöhen ordnen sich im Quartier ein und sollen entsprechend umgesetzt werden.

Die minimalistische Fassadengestaltung mit ihrem Wechsel der Fensterelemente wird im Zusammenhang mit den benachbarten Bestandsgebäuden begrüßt. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Grundidee beizubehalten und zu präzisieren ist. Hierbei ist ein besonderes Augenmerk auf die Materialität der Fassade und den Wohnungsschlüssel entsprechend den zu präzisierenden Abstimmungen mit dem Auftraggeber zu legen.

Nachstehendes Abstimmungsergebnis wurde beschlossen:

01 – NHzwo projects Noack | Hartmann | Helbig GbR

Ja: 4
Nein: 0
Enthaltung: 1
WB_FLG_2.0 Plan I
Weiterbearbeitung

WB_FLG_2.0 Plan I Weiterbearbeitung

WB_FLG_2.0 Plan II
Weiterbearbeitung

WB_FLG_2.0 Plan II Weiterbearbeitung

WB_FLG_2.0 Lageplan
Weiterbearbeitung

WB_FLG_2.0 Lageplan Weiterbearbeitung

WB_FLG_1.0 Visualisierung

WB_FLG_1.0 Visualisierung

WB_FLG_1.0 Plan I

WB_FLG_1.0 Plan I

WB_FLG_1.0 Plan II

WB_FLG_1.0 Plan II

WB_FLG_1.0 Lageplan

WB_FLG_1.0 Lageplan

WB_FLG_1.0 Visualisierung I

WB_FLG_1.0 Visualisierung I

WB_FLG_1.0 Visualisierung II

WB_FLG_1.0 Visualisierung II

WB_FLG_1.0 Visualisierung III

WB_FLG_1.0 Visualisierung III