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Studienauftrag auf Einladung in Anlehnung an die SIA Ordnung 143 | 04/2017

Urbanes Wohnen im Liebefeld

Teilnahme

Luca Selva Architekten

Architektur

Stauffer Rösch Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Bauingenieurwesen

Waldhauser + Hermann AG

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die geschickt angeordneten Gebäude entsprechen einer konsequenten Entwicklung eines verdichteten Quartierteils. Städtebaulich integriert sich die Überbauung gut in den Ort und schafft eine klare Positionierung der Neuüberbauung. Die verschiedenen rechtwinkligen Baukörper nehmen zwar die Höhenstaffelung der umliegenden Quartierteile gemäss ZPP auf, doch vermögen sie in Bezug auf die Zwischenräume nicht zu überzeugen.
Die Qualität des Aussenraums vermag die Ansprüche an diesen Ort im Sinne der Identität und Ausstrahlung nicht zu erfüllen. Der Umgang mit den Rändern und den Strassen wirkt zu undifferenziert. Die grünen Bänder entlang der Häuser besitzen zu wenig Grosszügigkeit, um die gesuchte Identität zu generieren und die städtebauliche Setzung zu stärken. Im Bereich der Strassenräume wirken die umlaufenden Bänder gar verunklärend.
In den drei Baubereichen werden unterschiedliche Gebäudetypologien geplant. Im Baubereich A wird eine kammartige Gebäudekonzeption vorgeschlagen. Alle Wohnungen profitieren von den jeweiligen Standortqualitäten. Durch die geschickte Entwicklung der Wohnungen in die Tiefe ergeben sich Wohnungen mit bis zu dreiseitigen Ausrichtungen. Die Gebäude im Sektor B verfügen je über zwei vertikale Erschliessungskerne mit bis zu sieben Wohnungen auf einem Geschoss. Trotz der grossen Gebäudetiefe werden sehr spezifische und eigenständige Grundrisse für Wohnungen mit einer überdurchschnittlichen Wohnqualität entwickelt. Durch die präzise Planung der Gebäudeversätze ergeben sich für die Bewohnenden Mehrwerte bezüglich Besonnung, Belichtung und Ausrichtung. Die Vor- und Rücksprünge bei Kleinwohnungen erzeugen Erkersituationen, welche den Wohnwert, der an sich sehr tiefen Wohnungen, verbessern. Das Gebäude im Sektor C überzeugt mit seiner eigenständigen Grundrisstypologie. Es kann attraktives, preisgünstiges Wohnen angeboten werden. Der vorgeschlagene Wohnungsmix und die Erschliessungs- und Zugangssituation überzeugen. Die differenzierte Konzeption von qualitativ hochstehenden Wohnungen bei der gleichzeitig aufgezeigten ökonomischen Effizienz wird als wertvoller Beitrag des Projektvorschlages gewürdigt.
Leider vermag der volumetrische Ausdruck der Gebäude nicht in gleichem Mass zu überzeugen. Die Abwicklung der Fassaden schafft eine spannende wie abwechslungsreiche Atmosphäre für die Bewohnenden und die Öffentlichkeit. Die einzelnen Gebäudetypologien und Erscheinungen unterscheiden sich stark im Ausdruck. Die differenzierte äussere Gestaltung wird als inkonsistent beurteilt und die von den Projektverfassern angedeutete Verwandtschaft wird nicht in dieser Art erkannt, noch leistet sie einen Beitrag zur gewünschten Differenzierung des Aussenraumes.
Besonders hervorzuheben ist, dass in der ersten Etappe der preisgünstige Wohnraum geschaffen wird und somit die Bewohnende innerhalb des Quartiers ohne grossen Preisanstieg umziehen können. Bei der Etappierung wird zudem darauf geachtet, dass stets ein Überangebot an Wohnungen vorhanden ist.