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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2018

Geschosswohnungsbau Dudenhöfer Straße in Rodgau

1. Preis

de+ architekten gmbh

Architektur

Erläuterungstext

Idee/ Städtebau
Entlang der der Dudenhöfer Straße in Rodgau-Jugesheim sollen 30 durch die Gemeinde frei finanzierte Wohnungen in unterschiedlichen Größen erstellt werden. Schwerpunktmäßig sollen 1- bis 2-Zimmerwohnungen erstellt werden, oberstes Ziel ist Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.
Die 30 Wohnungen werden auf 3 Solitärbauten verteilt, die sich entlang der Dudenhöfer Straße aufreihen. Anstelle eines langen straßenbegleitenden Riegel werden 3 Individualhäusern ausgebildet. Durch die Verdrehung der einzelnen Baukörper zueinander entsteht ein lockeres Ensemble, das sich spielerisch und leicht, aber auch selbstbewußt zeigt. Die 3 Gebäude sind baugleich, durch die 4 Außenseiten ist eine optimale Beluftung und Belichtung je nach Grundrissvariante gegeben. Die 3 Häuser grenzen einerseits
den entstehenden Innenbereich deutlich vom Straßenraum ab, andererseits ermöglichen die
Freiräume zwischen den Gebäuden weiterhin Tageslichteinfall sowie vielfältige Blickbeziehungen für die Bestandsgebäude.
Das städtebauliche Konzept ist bestimmt durch die klare und ubersichtliche Anordnung der funktionalen Bereiche von Ost nach West, von laut nach leise:
Öffentliche (Dudenhöfer) Straße - Private Erschließung mit Parkplätzen - Wohnhäuser - Innenhof
Die Erschließung der Neubauten erfolgt uber eine parallel zur Dudenhöfer verlaufende Spielstraße. So kann der grune Innenhof gänzlich von Verkehr freigehalten werden. Die Bäume entlang der Dudenhöfer Straße und weitestgehend auch im Innenbereich können so erhalten werden und werden gezielt ergänzt. Die Parkplätze sind entlang der Erschließungsstraße angeordnet, ebenso die Einhausungen der Mullstandorte und die Fahrradstelltplätze. Die klare Baukörperbildung und Verwendung von handelsublichen und bewährten Bauprodukte bilden die Grundlage fur die Umsetzung im vorgegebenen Kostenrahmen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich wird eine Reihung von drei baugleichen, viergeschossigen Baukörpern verfolgt, die leicht verdreht zueinander angeordnet sind. Eine gradlinigere Staffelung könnte gegebenenfalls mehr Ruhe vermitteln. Die damit verbundenen Vor- und Nachteile wären im weiteren Entwurfsprozess zu bewerten.

Die Stellplatz- und Wohnhausanbindung erfolgt von der Mühlstraße über eine Spielstraße parallel zur Dudenhöfer Straße. Alle Stellplätze, außer den vorhandenen, sind konsequent zur Dudenhöfer Straße angeordnet, die ’letzten’ Parkplätze im Süden weisen eine einfache Möglichkeit zum Wenden auf. Obwohl Grünfläche verloren geht, verspricht die Freianlagenplanung Möglichkeiten zur vielfältigen Aneignung.

Positiv bewertet wird die barrierefreie Anbindung der Erdgeschosswohnungen und die Grundrissgestaltung insgesamt.

Die in Teilbereichen erdgeschossig platzierten Abstellräume werden kritisch diskutiert, bei ggf. gemeinschaftlicher Nutzung jedoch auch positiv gesehen. In den oberen Geschossen werden die Abstellflächen durch Abstellschränke auf den nach Südwesten orientierten Balkonen nachgewiesen, die hier nicht nur sinnvoll nutzbar sind, sondern auch der Fassadengestaltung dienen.

Während das Erscheinungsbild der Süd- und Westfassaden sehr positiv gesehen wird, werden die Lochfassaden der Straßen- und seitlichen Ansichten aufgrund der zu aufdringlich wirkenden Rahmen- und Faschengestaltung kritisiert. Hier wird Überarbeitungsbedarf gesehen. Zu prüfen ist auch die Höheneinfügung der Gebäude in das zur Dudenhöfer Straße tieferliegende Gelände.

Da in den Gebäuden weder Aufzüge noch Kellergeschoss notwendig sind, sind sowohl eine wirtschaftliche Ausführung als auch geringe Folgekosten zu erwarten.

Auch die Ausführung der Dachfläche als Gründach und der Vorschlag eines Blockheizkraftwerks werden positiv gewertet.

Alles in allem trägt dieser Entwurf, nach geringfügig notwendigen Korrekturen, nachhaltig zur Lösung der gestellten Aufgabe bei.