modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

einstufigen Projektwettbewerb mit Präqualifikation | 08/2018

Neubau Pflegewohnhaus Mettenweg Stans

2. Rang

blgp architekten

Architektur

Lengacher + Emmenegger Architekten

Architektur

CHRISTOPH WEY LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Architektur
Mit einer klaren Haltung hinsichtlich Lage, Stellung und Grundform, positionieren die Verfasser des Projekts „dreiklang“ ein würfelförmiges Bauvolumen im Südosten des Baubereiches. Mit der Nähe zum Gaden und zum Wohnhaus wird eine Gebäudegruppe geschaffen, die sich innerhalb des gesamten Ensembles räumlich akzentuiert und einen neuen Schwerpunkt kreiert. Der grosszügige Abstand zur Tagestätte im Nordwesten hat eine Tendenz zur Zweiteilung der Anlage zur Folge. Mit je einem horizontalen Versatz pro Fassade wird die Grundfläche gegliedert und mit spezifischen Höhenversätzen zur volumetrischen Figur entwickelt. Das Volumen wirkt somit kleinteiliger und nimmt Bezug auf die Massstäblichkeit des Bestandes. Das kompakte Volumen, mit seinen Vor- und Rücksprüngen, soll mehr an ein grösseres Wohnhaus, denn an ein Pflegewohnheim erinnern. Über einen am neuen Kreuzungspunkt gelegenen Hofraum wird der Neubau erschlossen. Eine wohl proportionierte, mit räumlichen Abfolgen gestaltete Halle führt zur zentralen, offenen Haupttreppe des Gebäudes. Die Präsenz der externen Atelierräumlichkeiten an der Südwestfassade, direkt hin zum heutigen Hofraum und den beiden Linden orientiert, ist sehr hoch und je nach Nutzung nicht optimal. Mit einer gekammerten Grundrissstruktur nimmt das Projekt Bezug auf das innenräumliche Gefüge des historischen Bestandes.
Eine Typologie die den Bewohner vom zentralen Treppenhaus zum Entrée, hin zu den Wohnräumen oder in die Wohnflure führt, welche wiederum die Zimmer erschliessen. Die Gestaltung und die Ausrichtung der gemeinschaftlichen Räume innerhalb der Wohneinheiten überzeugt und lässt einen hohen Wohnwert erwarten. Die Zimmer profitieren von einer guten Belichtung, qualitätsvollen Aussenbezügen und durch die vorgelagerten Flure von einer angemessenen Privatheit. Die funktionalen Abläufe und die Brandschutzanforderungen sind generell gut gelöst. Auf die Anforderung, dass die horizontalen Fluchtwege im Regelgeschoss maximal über einen anderen Raum geführt werden dürfen, kann mit dem Verzicht auf die Trennung zwischen Flur und Entrée reagiert werden. Diese Anpassung ist auch betrieblich wünschenswert. Die Gebäudegrundfläche wird nur teilweise mit Untergeschossräumen besetzt. Mit einer wirtschaftlich organisierten Einstellhalle werden diese mit dem Bestand verbunden. Die sehr kompakte Volumetrie wird teilweise mit zu knappen Geschosshöhen beeinflusst. Geradlinig und direkt wirkt auch die äussere Erscheinung des Neubaus.
Über dem filigranen, gestockten Betonsockel erhebt sich eine tektonisch sorgsam gestaltete Fassade. Umlaufende horizontale Fugen und die Abzeichnung der Zimmerstrukturen gliedern eine gestrichene, vertikale Holzverkleidung. Diese filigrane, glatte Oberfläche wird mit pragmatisch gestapelten, hochrechteckigen Fensteröffnungen und gleichartig gestalteten Aussensitzplätzen durchstossen welche den Gesamteindruck dominieren. Es drängt sich die Frage auf, ob das als reiner Holzbau konzipierte Gebäude die Chancen des gewählten Materials auch in gestalterischen Anliegen nutzt und somit dem stimmigen Umfeld gerecht wird. Es gelingt den Verfassern mit einem selbstbewussten Vorschlag einen charismatischen Gebäudetypen zu entwickeln. Während die innere Organisation betrieblich und atmosphärisch mehrheitlich überzeugt, vermag die Volumetrie und das äussere Erscheinungsbild nicht den gewünschten Dialog mit dem Bestand zu vermitteln. Landschaft Der Neubau ist ganz nah an das Haus Mettenweg und den Franzosengaden gerückt. Durch die räumliche Kompression entsteht ein langgestreckter, gut proportionierter Dorfplatz mit Intarsien und räumlichen Einschüben. Die Freiraumgestaltung wirkt insgesamt etwas summarisch; Die Gartenbereiche neben und hinter dem «Dreiklang» sind wenig ausdifferenziert. Betrieblich-räumliche Beurteilung Die Struktur der beiden Wohngruppen hat einen wohnlichen Charakter.
Das Entrée verbindet die Zimmer mit der Wohnstube und der Wohnküche. Position und Ausrichtung der Wohnküchen auf den Hof ist optimal, das Zusammenlegen gut machbar. Die separaten Wohnstuben ermöglichen eine flexible Nutzung, die Rückzugsmöglichkeit ist gegeben, ohne dass die Übersichtlichkeit darunter leidet. Die klare Abtrennung zwischen Wohnräumen und Entrée ist jedoch ein bisschen streng. Dadurch ist die Lesbarkeit der gemeinschaftlich nutzbaren Räume aus der Sicht der Bewohner nicht ganz einfach und wenig einladend für einen Spaziergang durch die Wohnung. Die Organisation der Zimmer mit den Sanitärräumen ist kompakt und klar definiert, jedoch mit dem Kompromiss, dass die Flure als Vorzonen der Zimmer komplett introvertiert sind. Die Zimmereingänge mit den fixen Einbauschränken sind z.T. zu schmal und erschweren das Manövrieren beim Öffnen der Türen. Aus betrieblicher Sicht sind die Anforderungen erfüllt, die Nebenräume sind alle separat erschlossen und für beide Wohngruppen gut erreichbar