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Einladungswettbewerb | 01/2018

Neubau eines Pflegeheimes in der Salzbrunner Straße in Nürnberg

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

fischer_Z architekten

Architektur

Peter Corbishley Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Ansatz der Arbeit entwickelt sich aus dem Versuch, den wertvollen Baumbestand möglichst zu schonen und insbesondere die große Rotbuche zu erhalten. Dieser Baum wird damit folgerichtig zum Dreh- und Angelpunkt des Entwurfs und Mittelpunkt eines Parks, der sowohl dem Pflegeheim, als auch der Wohnbebauung und dem gesamten Quartier zugute kommt. Die drei Wohntürme besetzen jeweils eine Seite, die sich zum gestalteten Garten- und zum Grünraum orientieren, was eine hohe Wohnqualität erwarten lässt.

Positiv zu bewerten sind die Überlegungen zu einer Neuinterpretation der Salzbrunner Straße, die über einen gestalteten Platzbereich mit einem präzise gesetzten siebengeschossigen Wohngebäude einen überraschend schlüssigen Abschluss findet, wobei allerdings der Straßenraum in einer Tiefgaragenzufahrt endet.

Der Erhalt der Buche wird allerdings auch mit etlichen Zwängen im Bereich des Pflegeheimes erkauft. Der Verfasser mischt die Typologien von Hof und Zeile, Mittelflur und einhüftiger Erschließung. Die Kombination der Nachteile beider Typologien führt innenräumlich zu einer gewissen Monotonie und langen Wegen. Folgerichtig erinnert die äußere Anmutung an einen Verwaltungsbau, insbesondere die Maßstäblichkeit zur Salzbrunner Straße erscheint in der Abfolge der bestehenden Reihenhauszeilen unangemessen. Die Eingangssituation wird kritisch hinterfragt. Ein großer überdachter Außenraum, der durch einen Flur des Verwaltungstraktes begrenzt wird, bildet keinen adäquaten Hauptzugang und hat wenig Bezug zum Quartier. Der Speisesaal ist für externe Besucher schlecht erreichbar.

Der sechsgeschossige Bau, der knappe Abstand und die Anordnung der Stellplätze im Erdgeschossbereich sowie die Lage der Anlieferung nehmen kaum Rücksicht auf vorhandene Wohnbebauung an der Westseite.

Der kompakte Baukörper und der geringe Grundflächenverbrauch lässt eine wirtschaftliche Bauweise erwarten.

Insgesamt eine Arbeit, die ihre Stärken vor allem im Umgang mit dem Freiraum und den städtebaulichen Ideenteil hat. Allerdings führt die Rücksichtnahme auf die vorgefundene Situation der Grünräume, die hieraus resultierenden Zwänge und die Mischung unterschiedlicher Typologien zu einem insgesamt nur bedingt überzeugenden Ergebnis.