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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018

MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 5.0 – konkret in der Lutherstadt Wittenberg

2. Preis

Preisgeld: 2.500 EUR

Franz Jirsch

Architektur

Norman Walla

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Grundidee ist Anordnung der Neubauten entsprechend der historischen Linien des Altbestandes, der sogenannten Leiterstruktur. Das Vorderhaus, viergeschossig, lückenschließend, beinhaltet Gewerbe und Wohnen.
Neuinterpretation des Bestandsgebäudes als Gartenhaus. Die bestehenden Mauern werden wieder verwendet, bilden Teile des Grünkonzeptes im neuen, nach Westen ausgerichteten Innenhof.
Dem Hinterhaus misst der Entwurfsverfasser eine besondere Bedeutung bei. Konzipiert als neues 3-geschossiges Hinterhaus, schließt es die geplante städtebauliche Figur nach Süden hin ab. Seitens der Jury wird der großzügige neue Innenhof mit Ostausrichtung positiv wahrgenommen.
Die seitens des Entwurfsverfassers vorgeschlagene neue Fassade der Collegienstraße passt sich proportional gut an Nachbarbebauung an, die Anordnung von Dachschrägen und vertikalen Fassadenflächen wechselt sich wohltuend ab.
Die Umsetzung der Fassade soll mittels eines hellen gelbbraunen Ziegel-Vormauerwerkes materialisiert werden. Diese proportionieren die Fassadenflächen, ergänzt durch dunkel eingefärbte Metalloberflächen.
Diese positive Aufteilung der Fassade wird geschmälert durch ein vermitteltes Bild aus den 1950er bzw. 1960er Jahren. Der Eingangsbereich im Erdgeschoss trägt Eisdielencharakter.
Eine Durchwegung des Grundstückes von Nord nach Süd prägt das neue Erschließungssystem, alle Gebäude werden tangiert. Auf eine Tiefgarage wurde verzichtet. Stattdessen sind 13 Stellplätze im Außenbereich konzipiert. Die Schaffung von begrünten und belebten Innenhofbereichen wie Spielflächen und öffentlich nutzbaren Terrassen ergänzen das Angebot im Außenbereich.

Vorderhaus
Das Vorderhaus behaltet neben dem Gewerbe im EG (ca. 117m²) eine Wohnnutzung in den Obergeschossen, ausgebildet als Zweispänner in Größe von je ca. 70m². Insgesamt sind 5 Wohnungen im Vorderhaus angeordnet. Durch das im Westen angeordnete Treppenhaus ergibt sich ein verhältnismäßig großer Erschließungsgang zu den Wohnungen, welcher das Verhältnis der Verkehrsfläche zur Wohnfläche ungünstig beeinflusst. Eine zentrale Anordnung des Treppenhauses würde die Wohnungsgrundrisse günstig beeinflussen. Eine weitere Qualitätsminderung stellen die leeren angeordneten Küchen sowie sehr kleinen Arbeitszimmer dar. Hier ist Verbesserungspotential vorhanden.

Hinterhaus
1 Treppenhaus, Zweispänner mit insgesamt 5WE mit Aufzug. Zum Teil durchgesteckte, offene Wohnungen.

Alle Wohnungen sind barrierefrei ausgebildet, die vertikale Erschließung ist mittels Aufzügen im Vorder- und Hinterhaus gegeben. Loggien bzw. Balkone mit Südausrichtung vervollständigen das Wohnangebot.
Der Innenbereich illustriert den Wunsch nach Natur in der Stadt und bildet Gegenpol zum gepflasterten Bild der Collegienstraße. Stellplätze sind im Grün integriert. Das positive Freizeitkonzept beinhaltet Spielplätze, Terrassen etc. Die geplante FW-Zufahrt ist nicht erforderlich. Fernwärme ist vorgesehen, jedoch liegt diese nicht an.